Mehr als nur Kopfschmerzen

Expertin:
PD Dr. med. Stefanie Förderreuther, Oberärztin der Neurologischen Klinik der LMU München, leitet dort seit 2004 den Neurologischen Konsiliardienst am Standort Innenstadt. Sie ist die derzeitige Präsidentin der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG).
Fenster, Vorhang und Türe schließen, ruhig auf den Rücken legen, Augen zumachen und hoffen, dass es im Kopf nicht noch stärker pocht und die Übelkeit nicht noch schlimmer wird. Diesen Zustand erleben circa zehn Prozent der Deutschen regelmäßig: eine Migräne-Attacke.
Migräne plagt die Menschen seit Jahrtausenden, schon den alten Ägyptern waren diese quälenden Kopfschmerzen mit den typischen Begleiterscheinungen (unter anderem Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit) bekannt. Das Wort Migräne stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet "halber Schädel" - ein Hinweis auf die oft halbseitig auftretenden Schmerzen. Auch die Griechen kannte diese Form der Kopfschmerzen also schon:
"Er sah einen Lichtschein vor sich, der mehr in einem Teil des rechten Auges sichtbar war. Als der Lichtschein nachließ, kam es zu einem heftigen Schmerz in der rechten Schläfe, dann im ganzen Kopf und im Nacken. Als es zum Erbrechen kam, ließ der Schmerz nach."
Hippokrates
Der vorliegende Text beruht auf einem Interview mit PD Dr. med. Stefanie Förderreuther, Präsidentin der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. DMKG und Oberärztin der Neurologischen Klinik des Klinikums der Universität München.