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Chronischer Husten Diagnose und Therapie von chronischem Husten

Husten, der im Rahmen einer akuten Infektion auftritt, sollte innerhalb von ein bis zwei Wochen wieder abklingen. Wann Husten chronisch wird (bzw. nicht mehr akut ist), ist genau definiert: Wenn jemand länger als sechs Wochen hustet. Spätestens danach sollte die Ursache genau abgeklärt werden.

Von: Holger Kiesel

Stand: 17.06.2019

Mann ist über eine Schüssel gebeugt und inhaliert, mit Handtuch über dem Kopf | Bild: picture-alliance/dpa

Wer unter chronischem Husten leidet, sollte dringend zu einem Spezialisten gehen. Das ist natürlich einerseits der Lungenfacharzt (Pneumologe), aber auch der Hals-Nasen-Ohren-Mediziner. Am besten sollte ein Arzt, dem man besonders vertraut, die Koordination der verschiedenen Fachdisziplinen übernehmen, damit die ausschließende Diagnostik geordnet ablaufen kann und um unnötige Arztwechsel möglichst zu vermeiden.

Wichtig: Nicht aus Angst auf essentielle Untersuchungen (z.B. Röntgenbild der Lunge) verzichten!

Diagnostik bei anhaltendem Husten

Spätestens nach sechs Wochen mit andauerndem Husten sollten ein Röntgenbild von der Lunge und gegebenenfalls weitere Untersuchungen gemacht werden, um abzuklären, warum der Husten nicht aufhört und um eine Lungenerkrankung oder einen Tumor als Auslöser auszuschließen. Ein Reflux als Ursache kann oft bereits durch eine gründliche Anamnese festgestellt werden. Dies gelingt allerdings nur dann, wenn der Patient den Rückfluss der Magensäure etwa in Form von Sodbrennen wahrnimmt. Ist dies nicht der Fall, können möglicherweise bei einer Untersuchung durch einen HNO-Arzt Spuren von Magensäure (etwa im Kehlkopf) entdeckt werden.

Lungenspiegelung

Sind all diese Maßnahmen getroffen worden und es konnte immer noch keine Ursache für den Husten gefunden werden, kann eine sogenannte Lungenspiegelung möglicherweise Aufklärung bringen. Hier kann abgeklärt werden, ob etwa Auffälligkeiten an den Schleimhäuten im Inneren der Lunge vorliegen oder ob in diesem Bereich vielleicht ein Tumor sitzt, der sich im Röntgenbild und Computertomogramm nicht abbildet.

Hustenstiller und -löser

Frei verkäufliche Hustenstiller (meist auf pflanzlicher Basis) sind auch bei lang anhaltendem, chronischem Husten durchaus wirksam. Handelsübliche Hustenlöser hingegen haben hier eine eher geringe Wirkung und dies auch nur, wenn man gleichzeitig viel Flüssigkeit zu sich nimmt, damit Sekret abgeführt werden kann. Ist der Husten jedoch krampfartig, beeinträchtigt das tägliche Leben oder hindert am Schlafen, sollte  (vor allem für die Nacht) eher ein codeinhaltiger Hustenblocker eingenommen werden.

Kortison gegen Husten

Abhängig von der zugrunde liegenden Erkrankung (z.B. bei bestimmten Lungenkrankheiten) kann auch Kortison – in Form von Inhalationen oder Tabletten – Husten lindern. Parallel zur Einnahme sollte allerdings ein etwaiger Auslöser (z.B. ein bestimmtes Medikament) abgestellt werden.

Husten verhindern

Husten ist ein Reflex, den man nur sehr begrenzt bewusst unterdrücken kann. Aber natürlich kann man bestimmte auslösende Reize wie z.B. Kälte vermeiden. In diesem Zusammenhang gilt: Bei niedrigen Temperaturen empfindliche Zonen im Gesicht gut einpacken (z.B. Schal vor den Mund) und möglichst durch die Nase atmen. Das entlastet die Lunge.

Viel trinken hilft!

Der Husten löst sich besser, wenn man viel Flüssigkeit zu sich nimmt. Tendenziell gilt dabei: Eher warm trinken! Das reizt die Atemwege weniger!

Inhalieren mit Kochsalzlösung

Immer ein probates Mittel gegen Hustenreiz sind Inhalationen mit Kochsalzlösung (bei Bedarf kann man auch Medikamente zugeben).

Achtung:

Inhalationen mit reinem Dampf gelangen nur bis in die oberen Atemwege und sind deshalb weniger wirksam! Um weiter in Richtung Lunge zu gelangen, müssen die Tröpfchen  besonders fein sein! Um diese „lungengängigen“ Tröpfchen zu erzeugen bedarf es spezieller Vernebler.


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