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Gutes Beispiel Das waren die Gewinner 2018

Genau 444 Projekte und Initiativen aus ganz Bayern haben beim Wettbewerb mitgemacht. Dies sind die fünf Preisträger.

Stand: 11.02.2019

1. Platz beim Wettbewerb Gutes Beispiel | Bild: Foto: Christian Zweng / Montage: BR

Mit 30 Prozent der Stimmen haben die Hörerinnen und Hörer von Bayern 2 die Initiative "Rettet den Hirsch" aus Vorderburg im Allgäu zum Guten Beispiel 2018 gewählt. Dafür gab es ein Preisgeld von 7.500 Euro. 444 Projekte aus ganz Bayern hatten sich bei dem Wettbewerb beworben.

Mitglieder der Jury waren Alois Glück, Uschi Glas, Claudia Koreck, Christine Miedl (Sparda-Bank München), Daniel Börnert (Hofpfisterei), Erwin Stahl (BonVenture GmbH) sowie Stefan Maier, Jutta Prediger und Julia Nether (alle Bayern 2).

Das letzte Wort hatte das Bayern 2-Publikum, das telefonisch und per Online-Voting den Sieger bestimmte.

Die Preisverleihung 2018 in Bildern

1. Platz: Rettet den Hirsch" – Gemeinsame Renovierung des Dorfgasthofs

Ein Dorf ohne Gasthof? Was in vielen Orten leider Alltag ist, wollten die Vorderburger im Allgäu nicht hinnehmen. Als die einzige Gaststätte zugemacht hat, stellten sie einen Finanzierungsplan auf, sammelten Geld und kauften das Haus. Dann wurde geschuftet: 250 Dorfbewohner zwischen 10 und 80 Jahren haben in mehr als 21.000 Arbeitsstunden das alte Gebäude tatkräftig und liebevoll renoviert. Die Arbeit an dem gemeinsamen Projekt hat das Dorf zusammengeschweißt. Der "Hirsch" ist jetzt wieder Dorfmittelpunkt: mit Gasthaus, Schützenkeller und Dorfladen.

2. Platz: Khala – Faire Mode aus Malawi

Malawi ist eines der ärmsten Länder Afrikas, Arbeitsplätze sind Mangelware. Das Münchner Modelabel Khala schafft Jobs vor Ort und kurbelt die wirtschaftliche Entwicklung an. Einheimische Schneider stellen in der Textilmanufaktur eigenverantwortlich Streetwear aus farbenfrohen und traditionellen Stoffen her. Die Schnitte treffen den europäischen Geschmack -  denn vertrieben wird die Mode in Deutschland. Khala setzt dem oft ausbeuterischen System in der Textilbranche soziale und nachhaltige Standards entgegen. Die Mitarbeiter verdienen überdurchschnittlich, sind krankenversichert und können ihre Kinder in die Schule schicken.

3. Platz: Wohnsinn – Plattform für inklusives Wohnen

Streit um den Abwasch gibt es hier auch – trotzdem sind diese WGs etwas Besonderes: Inklusive Wohngemeinschaften. Menschen mit Behinderung, zum Beispiel einer Trisomie 21, wohnen mit Nichtbehinderten zusammen. Die Onlineplattform Wohnsinn will diese Art des Zusammenlebens bekannter machen. Wo gibt es freie Zimmer in inklusiven WGs? Was erwartet mich und wie kann ich selbst eine inklusive WG gründen? Wohnsinn gibt Antworten und Tipps, damit dass Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung zur Selbstverständlichkeit wird.

4. Platz: Lernwerkstatt Halle 36 – Handwerkskurse für Flüchtlinge

Das Handwerk kennenlernen und ausprobieren - das können Geflüchtete aus München und Umgebung in der Lernwerkstatt Halle 36. Sie wurde vor drei Jahren von Handwerksfirmen gegründet, die in der Erstaufnahme in der ehemaligen Bayernkaserne die Langeweile und Orientierungslosigkeit der Bewohner miterlebten. In vierwöchigen Handwerkskursen lernen die Geflüchteten mit dem Material Holz umzugehen, bauen Tische und Stühle. Wer möchte, kann anschließend in die Gewerke Elektrotechnik oder Sanitär hineinschnuppern. So nutzen Geflüchtete ihr Potenzial und Handwerksbetriebe finden dringend benötigte Arbeitskräfte.

5. Platz: Antiradikalisierungsprojekt – Toleranz und Aufklärung durch Computerkurse

Radikale Gruppen nutzen soziale Netzwerke zur Stimmungsmache und zur Rekrutierung neuer Anhänger. Der Global Elternverein aus Nürnberg will Schüler stark machen gegen Rassismus und Radikalisierung. Im Computerkurs lernen Jugendliche einen kritischen Umgang mit den Medien: Welche Daten gebe ich selbst preis? Ist das erste Suchergebnis bei Google automatisch das beste? Die Schüler werden sensibilisiert, nicht auf religiöse oder politische Extremisten reinzufallen. Nebenher lernen sie Programmieren und bekommen wichtige Tipps für die Schule und das Berufsleben.

20.000 Euro Preisgeld

Das Preisgeld, gestiftet von der Sparda-Bank München und der Hofpfisterei, beträgt insgesamt 20.000 Euro und wird folgendermaßen aufgeteilt:

1. Platz: 7.500 Euro
2. Platz: 5.500 Euro
3. Platz: 3.000 Euro
4. Platz: 2.000 Euro
5. Platz: 2.000 Euro


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