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Rheuma erkennen Die richtige Diagnose bei Rheuma

Grundvoraussetzung für die Diagnose „Rheuma“ ist, dass man eine Entzündung im Körper nachweisen kann. Bei Rheuma ist das Grundproblem das Immunsystem, das körpereigene Strukturen, in dem Fall Knorpel, Knochen und Sehnen oder auch Gefäßinnenwände, angreift.

Von: Katharina Hübel

Stand: 11.10.2021

Die Illustration zeigt eine arthritisch erkranktes Gelenk | Bild: picture-alliance/dpa

Wenn das Immunsystem selbstzerstörend tätig wird, dann ist das allerdings nicht nur beispielsweise an den Gelenken, sondern überall im Körper nachweisbar.

Symptome:

  • Arthritis-Patienten fühlen sich leistungsschwach, sie haben Nachtschweiß, haben Fieber, erheblichen Gewichtsverlust, den sie sich nicht erklären können; die Patienten fühlen sich insgesamt so, als hätten sie eine Grippe, das jedoch über Wochen und Monate
  • je nach Rheuma-Art Schmerzen in den Gelenken, Funktionseinschränkung der Gelenke (siehe Gelenkerkrankungen/Rheumatoide Arthritis/Polyarthritis), aber auch beispielsweise eingeschränkte Sehkraft, Hautnekrose oder auch Niereninsuffizienz (siehe Gefäßerkrankungen/Vaskulitis)
  • Entzündungswerte kann man im Blut nachweisen.

Checkliste: Die fünf Kardinalsymptome einer Entzündung

  • Entzündetes Gewebe ist rot.
  • Es ist warm.
  • Es ist geschwollen.
  • Es tut weh.
  • Es hat eine Funktionseinschränkung, man kann das Gelenk nicht mehr beugen.

Entzündungen sind erkennbar

Eine entzündlich-rheumatische Erkrankung an den Gelenken kann der Internist sehr klar und einfach abgrenzen zu einer nicht-entzündlichen Krankheit, die mit Gelenkschmerzen einhergeht.
Das Problem ist allerdings, dass oft sehr viel Zeit vergeht, bis ein Patient beim richtigen Facharzt angekommen ist, der diese Diagnose stellen kann. Die grippeähnlichen Symptome, die anfangs kommen und dann auch wieder gehen, erregen meist zunächst weder beim Patienten noch beim Hausarzt einen Verdacht. Selbst wenn eine Entzündung im Blut festgestellt wird, verschreibt der Hausarzt meist erstmal Antibiotikum und Schmerzmittel. Erst wenn die Symptome chronisch werden, dämmert es Arzt und Patient, dass etwas anderes dahinterstecken könnte. Für Ärzte, die nicht so häufig Rheumapatienten betreuen, durchaus eine Herausforderung, dann auf die Idee Rheuma zu kommen. Daher vergehen oft Wochen bis Monate, manchmal sogar Jahre, bis Rheumapatienten in die Betreuung von Rheumatologen kommen.


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