Bayern 2

     

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Der höchste Wetterstain Doppeljubiläum auf der Zugspitze

Auf der Zugspitze gibt es heuer doppelten Grund zum Feiern. Vor 90 Jahren, am 8. Juli 1930, startete die Zahnradbahn zu ihrer Jungfernfahrt auf die Zugspitze. Und vor 200 Jahren, im August 1820, haben Bergsteiger offiziell erstmals den Gipfel erreicht.

Von: Andrea Zinnecker

Stand: 08.07.2020 | Archiv

Die Erstbesteigung des Westgipfels wird dem Armeeleutnant Joseph Naus zugeschrieben. Er war im Auftrag unterwegs, die Grenze zwischen Bayern und Österreich im Wettersteingebirge zu vermessen. Am frühen Morgen des 27. August 1820, brach Naus mit 3 Begleitern und seinem Bergführer Tauschl von der Hütte am Reintalanger zum Westgrat der Zugspitze auf. Kurz vor Mittag hatten sie den Gipfel erreicht, 2962 Meter hoch, der höchste Wetterstain. In seinem Tagebuch notierte Naus:

"Nach 5 Minuten wurden wir schon von einem Donnerwetter, mit Schauer und Schneegestöber begleitet, und mussten unter größten Gefahren die Höhe verlassen."

Joseph Naus

Bis heute gilt dieser Tag als offizielles Datum der Erstbesteigung. Womöglich wurde die Zugspitze aber schon hundert Jahre früher bezwungen. Die durch Zufall entdeckte Reintalkarte lässt diesen Schluss durchaus zu.

Ein Meisterwerk der Baukunst

Mit einem Höhenunterschied von knapp 1.900 Metern gilt die Zahnradbahn auf die Zugspitze als eine der spektakulärsten in der westlichen Welt. Sie wurde in einer Rekordzeit von nur 2 Jahren erbaut und vor 90 Jahren, am 8. Juli 1930, in Betrieb genommen.

Nur knapp die Hälfte der Strecke verläuft im Freien, der größere Teil im Berg. Die nostalgische Zahnradbahn, die bis heute geschätzte 20 Millionen Passagiere auf das Zugspitzplatt befördert hat, ist ein lebendiger Kontrast zur 2017 eröffneten hochmodernen Seilbahn auf die Zugspitze. Einige der originalen Sitzbänke der Zahnradbahn werden im Museum Werdenfels in Partenkirchen für die Nachwelt aufgehoben.


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