Naturheilkundlicher Therapieansatz - Eine oft hilfreiche Therapieergänzung
"Aufgrund von Unverträglichkeiten, Nebenwirkungen oder nicht ausreichendem Therapieerfolg sind ergänzende Maßnahmen aus dem Bereich der Naturheilkunde immer sinnvoll", betont Dr. Wölfel. Aber auch diese Maßnahmen sind rein symptomatisch.

Steht bei einer Autoimmunkrankheit die Entzündung im Vordergrund, lässt sich die notwendige Entzündungshemmung gut unterstützen. Aber auch die oft schwer zu beeinflussenden Begleitkrankheiten wie Polyneuropathie oder Erschöpfung und Vitalitätsminderung im Sinne eines Fatigue-Syndroms sind durch naturheilkundliche Maßnahmen oft zu verbessern.
Phytotherapie als komplementäre Behandlung
Das Harz des afrikanischen (Boswellia carterii) und indischen (Boswellia serrata) Weihrauchbaumes hemmt die Bildung von Leukotrienen und wirkt dadurch entzündungshemmend. Leukotriene werden aus der durch die Nahrung zugeführten Fettsäure, der Arachidonsäure, gebildet. Sie wirken als sogenannte Botenstoffe anregend auf Entzündungsprozesse im menschlichen Körper.
"Allerdings ist eine Langzeittherapie in ausreichend hoher Dosierung erforderlich. Frühestens nach fünf bis sechs Wochen regelmäßiger Einnahme kann man mit einer Beschwerdebesserung rechnen. Notwendig für einen ausreichenden therapeutischen Effekt ist aber die gleichzeitige Einhaltung einer arachidonsäurearmen Ernährung."
Dr. Artur Wölfel
Die Naturheilkunde fragt:
- Warum verläuft bei einem Patienten eine rheumatoide Arthritis schubweise und beim anderen nicht?
- Warum gibt es Latenzphasen, in denen der Patient beschwerdefrei ist?
- Was löst den nächsten Schub aus?
Sie geht davon aus, dass die Aktivität einer Autoimmunerkrankung auch durch Lebensstilfaktoren beeinflussbar ist - und auf diese versucht die Naturheilkunde positiv Einfluss zu nehmen.
Die Psyche - ein Mitverursacher?
Bei Autoimmunerkrankungen kann die seelische Befindlichkeit des Patienten durchaus eine Rolle spielen - nicht als Krankheitsursache, aber als Triggerfaktor, der die Lawine ins Rollen bringt oder den Krankheitsverlauf begünstigt. Die naturheilkundliche Ordnungstherapie sieht in der Lebensgestaltung des Patienten eine Möglichkeit, das eigene gesundheitsfördernde Potential zu nützen und vielleicht so den Krankheitsverlauf zu beeinflussen. Ernährung, ausreichende Bewegung, ein geregelter Tagesablauf mit Phasen von Ent- und Anspannung, natürliche Reize durch Licht, Luft und Sonne werden hier ebenso berücksichtigt, wie seelische Ausgeglichenheit und Harmonie.
Welche Rolle der Lebensstil spielt
Gerade der homöopathische Arzt, der bei seinen Patienten eine biographische Anamnese macht (also die Lebensgeschichte des Kranken mit einbezieht), sieht oft, dass der Ausbruch dieser Krankheiten mit chronischen Lebensbelastungen verknüpft ist. Wenn äußere Einflüsse - sowohl seelischer als auch körperlicher Natur - die Lebenskraft schwächen, dann kommt die dem Körper innewohnende Krankheitsbereitschaft wesentlich eher zum Ausbruch.
Immunmodulation im Sinne der Naturheilkunde
Naturheilkunde ist eine autoregulative Therapie. Jeder therapeutische Reiz führt zu einer Reaktion, die abhängig von der Reaktionslage des Organismus ist. Dr. Wölfel: "In der Schwäche stimulieren, in der Überaktivität hemmen. Naturheilkundliche Therapieverfahren können so ausgleichend auf ein fehlgeleitetes Immunsystem wirken.
Beispiele:
- Hydro-Thermotherapie – also Temperatur- und Wasserreize - können diesen ordnenden Einfluss auf das Immunsystem haben.
- Auch durch die mikrobiologische Darmbehandlung können ähnliche Effekte erzielt werden.
- Durch die Verabreichung von apathogenen E.-coli-Bakterien lässt sich bei der Autoimmunkrankheit Colitis ulcerosa die Remissionsphase beeinflussen.