Was darf in den Obatzten? Nur mit diesen Zutaten ist der Obazde echt
Kein Biergarten-Besuch ohne Obazden. Es gibt strenge Vorgaben, was drin sein muss und was nicht drin sein darf, wenn Obatzter auf der Speisekarte steht. Was meinen Sie: Frischkäse ja oder nein? Sind Schmand, Schmelzkäse oder Joghurt erlaubt?

Wenn Obazda draufsteht, muss auch Obazda drin sein. Seit Juni 2015 ist der Name "Obazda" oder "Obatzter" als geschützte geografische Angabe (ggA) registriert. In Bayern dürfen zum Beispiel auch die Nürnberger Rostbratwurst oder Nürnberger Lebkuchen das blaue ggA-Siegel tragen.
Wer den Namen "Obatzter" verwenden möchte – zum Beispiel auf einer Speisekarte – muss sich an ein bestimmtes Rezept halten und einmal im Jahr kontrollieren lassen, ob die Vorgaben eingehalten werden. Die Produktion der bayerischen Käse-Spezialität, die es seit über 100 Jahren in Bayern gibt, muss natürlich in Bayern stattfinden.
Wer diese Vorgaben bei der Herstellung nicht erfüllt, darf dann eben nur "Gerupfter" oder andere Fantasienamen auf der Speisekarte stehen haben.
Was muss im Obazt'n drin sein?
Es gibt ein Rahmenrezept für Obatzten, das die Muss- und die Kann-Zutaten enthält. Es gibt einen gewissen Spielraum für eigene Rezepte. Unbedingt darin sein müssen diese Zutaten:
"Im Endprodukt müssen mind. 40 % Camembert / Brie enthalten sein und insgesamt mind. 50 % Käse, also Camembert / Brie und weitere Käse (Romadur, Limburger, Frischkäse) zusammen. Zwiebeln und Bier dürfen insgesamt nur max. 15 % im Endprodukt ausmachen."
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)
Außerdem gehören Butter, Salz und Paprikapulver oder Paprikaextrakt in den Obazden – hier gibt es aber keine Mindestmengen.
Kann-Zutaten, die der Käsespezialität beigemischt sein dürfen, aber nicht beigemengt sein müssen, sind:
- Zwiebel
- Bier
- Rahm (gemeint ist Süßrahm, Süße Sahne, Schlagsahne)
- Milch und/oder Molken- oder Milcheiweiß
- Kümmel
- andere Gewürze oder Gewürzzubereitungen
- Kräuter oder Kräuterzubereitungen
Diese Zutaten dürfen nicht in den Obazden
Alles, was nicht unter den Muss- oder Kann-Zutaten genannt wurde, hat im echten bayerischen Obatzten nichts zu suchen. Die LfL nennt diese Beispiele:
- Joghurt
- Schmelzkäse
- Crème fraîche
- Schmand
- Sauerrahm
- Frischkäsezubereitungen
Zur Erklärung: Frischkäse darf nur Milch, Sahne, Milchsäurebakterien und Salz enthalten, so Sabine Hülsmann, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern. In einer Frischkäsezubereitung dürfen noch bis zu 30 Prozent andere Zutaten wie Kräuter, Gewürze, Früchte stecken.
Dies ist übrigens unser Lieblings-Rezept für Obazda – mit einem genialen Trick, der nicht nur das Anrühren leichter macht, sondern auch den Geschmack unvergleichlich macht.
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