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Schlafmaske Schlafen mit Schlafmaske macht schlauer

Schlafen mit Schlafmaske macht schlauer. So eine britische Studie. Warum das so sein kann, das erklärt unser Experte, Mediziner und Schlafcoach Dr. Martin Schlott.

Stand: 15.03.2023

Frau liegt in einem Bett und schläft mit einer Schlafmaske | Bild: mauritius images

Wer mit Schlasmaske schläft, ist am nächsten Tag wacher, reagiert schneller und hat eine bessere Gedächtnisleistung. Das ist das Ergebnis einer Studie aus Großbritannien. Kann das tatsächlich stimmen, dass ein kleiner Kniff wie das Benutzen einer Schlafmaske solche Effekte hat? Dr. Martin Schlott, Anästhesist und Schlafcoach, erklärt das genauer: "Das Schlafen mit Schlafmaske kann auf jeden Fall das Erinnerungsvermögen und die Gedächtnisbildung unterstützen und auch die Wachheit und Aufmerksamkeit am nächsten Tag. Das liegt daran, dass Lichteinflüsse unseren Schlaf stören können. Mit einer Schlafmaske sind wir wirklich in der Dunkelheit und verbringen mehr Zeit im sogenannten 'slow wave sleep', also im Tiefschlaf."

Schlafmaske Studie

Am Brain Research Imaging Center der Universität Cardiff hatte man 94 Freiwillige im Alter von 18 bis 35 Jahren eine Woche lang mit einer Schlafmaske schlafen lassen. Danach folgte eine Woche ohne Schlafmaske. Jeweils am sechsten und siebten Tag wurden die Gedächtnisleistungen und die Reaktionsfähigkeit getestet. Das Ergebnis: Die Versuchspersonen schnitten nach den Nächten mit der Maske wesentlich besser bei den Aufgaben ab.
Zur Kontrolle der Ergebnisse, also um auszuschließen, dass das Maskengefühl den Schlaf beeinflusst hatte, schliefen 35 Freiwillige in einem zweiten Experiment eine Woche mit einer intakten Maske und eine Woche mit einer Maske, deren Augenpartie ausgeschnitten, also komplett lichtdurchlässig war. Auch hier bestätigte sich: Nach Nächten mit intakter, abdunkelnder Maske waren die Probanden fitter - in Reaktion und dem Lösen von Gedächtnisaufgaben.

Hören Sie noch mehr Tipps für einen guten Schlaf von Dr. Martin Schlott in unserem Blaue Couch Podcast:

https://www.ardaudiothek.de/episode/blaue-couch/schlafcoach-martin-schlott-der-gesunde-schlaf-ist-vor-mitternacht/bayern-1/94981512/

Schlafbrillen gegen Licht

Welches Licht genau stört unseren Schlaf? "Lichteinflüsse gibt es eine ganze Menge - wenn der Mond durchs Fenster reinscheint oder draußen ein Auto vorbeifährt, wenn das Licht nicht durch Gardinen abgeblockt wird. Aber es kann auch eine Zimmerbeleuchtung sein, dass man zum Beispiel noch Standby-Leuchten hat. Allein das kann den Schlaf leicht beeinträchtigen." Und diese Störungen durch Licht, so Martin Schlott, beeinträchtigen viele Menschen. Natürlich gebe es auch Menschen, die die Jalousien zum Schlafen nicht herunterlassen müssen. Aber: "Die meisten Menschen brauchen wirklich Dunkelheit, um gut schlafen zu können."

An Schlafmaske gewöhnen

Das rät der Schlafcoach allen Schlafmasken-Anfängern: "Wenn ich mit Schlafmaske schlafen will, dann sollte ich mir tatsächlich ein bisschen Zeit geben, damit sich mein Körper daran gewöhnen kann. Es ist ja ein ungewohntes Druckgefühl und wird vom Unterbewußtsein ja erst mal als eher irritierend oder vielleicht sogar fremd wahrgenommen. Wenn wir aber ein paar Nächte in gewohnter Umgebung schlafen, da, wo wir uns sicher fühlen, dann gewöhnt sich unser Körper auch daran." Und dann könne man die Maske auch im Urlaub, wenn man in ungewohnter Umgebung schläft, nutzen.

Beste Schlafmaske

Welche Schlafmaske ist zu empfehlen, was muss so eine Schlafmaske können. Eine Schlafmaske, die spürbar auf die Augen drückt, kann den REM-Schlaf stören, in dem sich unsere Augen unter den Lidern bewegen. Deswegen empfiehlt Martin Schlott: "Ich rate zu einer Schlafmaske, die entweder Halbmonde oder Kappen hat, die sich über die Augenlider wölben, oder Masken, die Polsterungen haben, dass die Augen frei sind, aber am Rand einen guten Lichtabschluss haben."

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