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Schlafapnoe Was hilft gegen Schnarchen?

Schnarchen kann harmlos sein. Es kann aber auch ein Hinweis auf Schlafapnoe sein. Wie Sie erkennen, ob Sie nachts häufig längere Atemaussetzer haben und was Sie tun können. Plus: Was taugen Anti-Schnarch-Produkte.

Stand: 22.02.2023

Mann schnarcht, während Frau sich die Ohren zuhält | Bild: picture-alliance/dpa

Produkte, die gegen das Schnarchen helfen - die meisten fallen durch

Die Stiftung Warentest hat 23 Produkte von Experten testen lassen, die Hilfe gegen das Schnarchen versprechen. Bei vielen der Produkten fand sich kein Hinweis, dass sie wirklich helfen. Wichtig: Bevor man sich eines der Produkte kauft, sollte man die Ursache des eigenen Schnarchens medizinisch abklären lassen. Wer nur in Rückenlage schnarcht, dem könnten zum Beispiel Produkte helfen, welche die Rückenlage unmöglich machen. Wie zum Beispiel eine Schlafweste, die am mittleren Rücken ein großes Schaumstoffkissen angenäht hat. Oder der Brustgurt, der bei Rückenlage vibriert. Diese Produkte stuft die Stiftung Warentest als "mit Einschränkung geeignet" ein. Auch Nasenspreizer oder Dilatatoren, die die Atemwege offenhalten sollen, sowie Schienen, die verhindern, dass der Unterkiefer beim Schlafen nach hinten rutscht, seien "mit Einschränkung geeignet" - in manchen Fällen. Für die Wirkung von Akupressurringen oder Kopfbändern fanden die Tester keine Hinweise.

Schnarchen - jeder zweite tut es

Laut einer Studie schnarcht jeder zweite Erwachsene in der westlichen Welt. In 90 Prozent der Fälle ist das nächtliche Sägen ungefährlich. Manche schaffen dabei allerdings die Lautstärke eines vorbeifahrenden Lkw. Wer hier leidet? Der Partner, der nebenan liegt. Dr. Bernhard Gallenberger ist HNO-Arzt. Viele Patienten suchen ihn auf, "weil der Partner sich beschwert hat."

Hören Sie in unserem Blaue Couch Podcast mit Mediziner und Schlafcoach Martin Schlott, mit welchen Tricks wir gesund schlafen:

https://www.ardaudiothek.de/episode/blaue-couch/schlafcoach-martin-schlott-der-gesunde-schlaf-ist-vor-mitternacht/bayern-1/94981512/

Es gibt viele Ursachen des Schnarchens. So können zu große Mandeln oder eine Fehleinstellung des Kiefers zum Schnarchen führen. Anatomische Ursachen also, die mit einer sogenannten Schnarch-Schiene oder einer Operation behandelt werden.

Die meisten Menschen schnarchen, weil es beim Einschlafen zu einer Erschlaffung der Rachenmuskeln kommt. Der Rachen verengt sich und die vorbeiströmende Luft verursacht das Schnarchen. Um dem entgegenzuwirken schlägt Dr. Bernhard Gallenberger Folgendes vor:

Diese Tipps können gegen Schnarchen helfen

  • Kein Alkohol vor dem Schlafengehen. Das verstärkt die Erschlaffung der Rachenmuskeln, was wiederum Grund für das Schnarchen ist.
  • In der Seitenlage schlafen - die Rückenlage befördert das Schnarchen, da sich der Rachenraum verengt.
  • Bleiben Sie sportlich - starkes Übergewicht kann ein Grund für das Schnarchen sein, da Fetteinlagerungen im Halsbereich den Rachen verkleinern.

Schlafapnoe - Was sind die Symptome?

Auch für den Schnarcher selbst, der von dem lauten Getöse meist nichts mitbekommt, kann Schnarchen zur Belastung werden. Lautes und unregelmäßiges Schnarchen kann nämlich auf eine Schlafapnoe hinweisen. Eine Krankheit, bei der im Schlaf für einige Sekunden die Atmung aussetzt. In schwerwiegenden Fällen denkt der Körper 30-mal in der Stunde, er ersticke. Laut HNO-Arzt Dr. Bernhard Gallenberger wird dieses laute, unregelmäßige Schnarchen oft unterschätzt. Ein Fehler, schließlich haben Schlafapnoepatienten ein zehn bis zwölf Mal erhöhtes Schlaganfallrisiko und leiden unter Tagesmüdigkeit.

Wie erkennt man eine Schlafapnoe, wenn man keinen Partner hat?

Wer keinen Partner hat, der einen auf das Schnarchen oder etwaige Atemaussetzer aufmerksam macht, der kann durch die Beobachtung seines Körpers und einiger Symptome erkennen, ob er möglicherweise unter Schlafapnoe leidet. Angela Oppenberger von der Klinik Professor Sailer Zürich, einer Spezialklinik für Gesichts-, Kiefer- und Oralchirurgie mit besonderem Fokus auf Schlafapnoe, bringt die Symptome auf den Punkt. Dabei handelt es sich um eher allgemeine Symptome, die, wenn sie gemeinsam auftreten ein Hinweis auf Schlafapnoe sein können:

  • nächtliches Schwitzen
  • nächtlicher Harndrang
  • verminderte Leistungsfähigkeit
  • starke Müdigkeit tagsüber
  • plötzliches Einnicken
  • Kurzatmigkeit
  • Bluthochdruck
  • Schnarchen

Nur der Arzt kann hier helfen

Sollten Sie bei sich die oben genannten Symptome erkennen oder bei Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin längere Atemaussetzer (mehr als 10 Sekunden) und ein daraufhin lautes, unregelmäßiges Schnarchen wahrnehmen, so sollten Sie oder Ihre Partnerin oder Ihr Partner für eine erste Diagnose einen HNO-Arzt aufsuchen. In einem Schlaflabor werden dann Atmung und Beinbewegung während des Schlafens aufgezeichnet. "Je nach Schweregrad der Apnoe gibt es unterschiedliche Therapiemöglichkeiten. So kann eine Schnarch-Schiene schon helfen, in schweren Fällen nutzen wir eine Schlaf-Maske oder eine Radiofrequenz-Therapie, die das Gaumensegel strafft."

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Gute Gründe für den Mittagsschlaf: Wer von Ihren FreundInnen sollte unbedingt erfahren, dass die Kombination Kaffee und Mittagsschlaf in genau dieser Reihenfolge eine sehr gute Idee ist 😴😉Gepostet von BAYERN 1 am Donnerstag, 14. März 2019


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