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Rasen verbrennt Wie bekomme ich braunen Rasen wieder grün?

"Ist der tot oder kommt da noch was?" Auch wenn Ihr Rasen viele braunen Stellen hat - nicht aufgeben. So bekommen Sie sonnenverbrannten Rasen wieder grün.

Stand: 06.06.2023

Rasen | Bild: mauritius-images

Wird vertrockneter Rasen wieder grün?

"Wenn der Rasen nach einer Hitzeperiode braune Stellen hat, ist er noch lange nicht tot", sagt Isolde Keil-Vierheilig, Gartenbautechnikerin bei der Bayerischen Gartenakademie in Veitshöchheim. Oft ist er widerstandsfähiger als man vielleicht denkt und es sind nur die Grashalme verdorrt und abgestorben, die Wurzeln können jedoch wieder austreiben.

Je kürzer der Rasen gemäht wird, desto anfälliger ist er für Austrocknung.

Ob und wie lange ein Rasen Hitzeperioden übersteht und sich von braun zu grün regeneriert, kann man nicht pauschal sagen - das hängt unter anderem auch davon ab, wie der Rasen vorher gepflegt wurde, betont Gartenbautechnikerin Keil-Vierheilig: "So hoch wie der Rasen oberflächlich gehalten wurde, so tief gehen in etwa auch seine Wurzeln - entsprechend vertrocknet ein mit 3,5 Zentimeter eher kurz gehaltener Rasen leichter als etwa mit fünf Zentimetern Halmlänge."

Welcher Rasen verbrennt besonders leicht?

  • Auf welcher Art von Boden steht der Rasen? Sandiger Boden hält die Feuchtigkeit schlecht, hohe Austrockungsgefahr. Sandiger Lehm oder humoser Boden sind gute Feuchtigkeitsspeicher.
  • Welche Art von Rasenmischung wurde gesät? Es gibt mehr oder auch weniger trockenheitstolerante Grassorten - das auch als Tipp für eventuelle Nachsaaten.

Was tun, wenn der Rasen vertrocknet ist?

Entfernen Sie zunächst grob die abgestorbenen Halme, aber ohne die Pflanzen allzu sehr zu "rupfen".

Entscheidend ist, wie viel Wasser unten ankommt. Deshalb den Rasensprenger mit Kontrolle durch einen Regenmesser laufen lassen.

Damit die Graswurzeln wieder austreiben, brauchen sie vor allem eines: Wasser. Und zwar viel. Damit die Wurzeln tiefgründig angeregt werden, sollte der Boden bis in zehn Zentimeter Tiefe feucht sein.

Dabei ist es besser, größere Mengen im Abstand von fünf Tagen zu vergießen, als täglich nur ein paar Liter - so "erzieht" man die Wurzeln der Pflanzen, sich auf der Suche nach Wasser in die Tiefe vorzuarbeiten: 15 bis 20 Liter pro Quadratmeter - und das alle fünf Tage, rät Gartenexpertin Keil-Vierheilig. Und wenn Sie Ihren Rasensprenger - möglichst früh am Tag - in Stellung bringen, sollten Sie auch gleich noch einen Regenmesser dazustellen, empfiehlt die Gartenfachfrau. Denn: "Entscheidend ist, ob genug Wasser unten ankommt."

Was kann ich tun, damit mein Rasen nicht verbrennt?

Fünf Zentimeter ist eine gute Länge für den Rasen im Sommer.

Damit Ihr Rasen nicht verbrennt, sollten Sie ihn bei Sahara-Temperaturen länger als gewöhnlich wachsen lassen: Je länger die Grashalme, desto besser werden die Wurzeln und der Boden beschattet und damit vor Austrocknung geschützt. Wenn man von der empfohlenen Schnitthöhe zwischen 3,5 und 5 Zentimeter für einen normalen Gebrauchsrasen das Jahr über ausgeht, wären 4 bis 5 Zentimeter sinnvoll. Und natürlich braucht Ihr Rasen mehr Wasser. Wie viel, hängt vom Boden ab - als Faustregel sollten Sie darauf achten, dass der Boden in 10 Zentimeter Tiefe noch feucht sein sollte. Ist er das nicht: Wasser marsch!

Tipps für einen schönen und gepflegten Rasen gibt es viele, doch auf manche Mythen sollten Sie nicht hereinfallen. Lesen Sie dazu: Diese 6 Mythen über Rasenpflege sind falsch

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Was taugen die verschiedenen Biodünger? Warum ist Mischkultur sinnvoll - und wie gewinne ich mein Saatgut selbst? In dieser Folge unseres Nachhaltigkeitspodcasts "Besser leben" (hier in der ARD Audiothek abonnieren) dreht sich alles ums nachhaltige Gärtnern:  

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