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Ohrenkneifer Krabbelt das Tier wirklich in unsere Ohren?!

Sind Sie auch in dem Glauben aufgewachsen, dass Ohrenkneifer einem ins Ohr krabbeln und dort Eier legen? Wir auch. Dabei hat das Tier gar kein Interesse an unserem Gehörgang und ist sogar bei Gärtnern sehr beliebt.

Stand: 15.07.2020

Ein Ohrenkneifer auf einer Blüte | Bild: mauritius images / Pixels On The Rocks / Alamy / Alamy Stock Photos

Das Wichtigste zuerst: Nein, Ohrenkneifer krabbeln nicht in unsere Ohren, um dort Eier zu legen oder gar das Trommelfell zu durchbeißen. Dazu ist das kleine Tier zu schwach. Seinen Namen hat der Ohrwurm, wie er auch genannt wird, vermutlich weil er früher in getrockneter, zermahlener Form bei Ohrenbeschwerden eingesetzt wurde.

Laut dem Umweltbundesamt leben Ohrenkneifer vor allem in Waldrändern, Gärten und Parks. Die bis zu 25 mm langen Insekten lieben die Wärme und sind eher dämmerungs- bis nachtaktiv.

Ohrenkneifer im Garten - Fluch oder Segen?

Ohrenkneifer ernähren sich gerne von Blattläusen und können somit ein wahrer Segen für Gärtner sein. Auch die Eier von Apfelwicklern, Milben und Gespinstmotten stehen auf ihrem Speiseplan. Leider interessieren sich die kleinen Tierchen auch für die Blüten- und Staubblätter einiger Pflanzen. Obst kann von den Ohrwürmern nur angefressen werden, wenn es bereits schadhafte Stellen hat, da sie die Schale nicht durchdringen können, so das Umweltbundesamt.

Die Schäden, die Ohrenkneifer an Pflanzen anrichten, werden aber eher als gering eingeschätzt, weshalb man sie nicht bekämpfen muss. Wer den Ohrenkneifern einen Nistschutz bauen möchte, der kann einen alten Blumentopf mit Stroh auskleiden und diesen kopfüber aufstellen.

Hören Sie mal rein in unseren Interview-Podcast "Die Blaue Couch". In dieser Episode spricht Tier-Verhaltensforscher Norbert Sachser über schlaue Vögel und soziale Nager:

https://www.ardaudiothek.de/episode/blaue-couch/norbert-sachser-tier-verhaltensforscher-ueber-schlaue-voegel-und-soziale-nager/bayern-1/94565492/


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