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Notfalldaten auf Gesundheitskarte speichern Empfehlenswert bei einer komplexen Krankengeschichte

Bei einem medizinischen Notfall zählt jede Sekunde: Um sofort alle relevanten Notfalldaten über eine Patientin oder einen Patienten zu erhalten, können diese Infos nun auf der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) gespeichert werden. Was darauf gespeichert wird und für wen das besonders empfehleswert ist, lesen Sie hier:

Stand: 22.12.2022

Gesundheitskarte in der Hand | Bild: mauritius images / Norbert Michalke / imageBROKER

Im Notfall zählt jede Sekunde: Bei Herzinfarkt, Schlaganfall und vielen weiteren akuten Notfällen braucht der Notarzt sofort alle relevanten Informationen über die Patientinnen und Patienten. Seit Herbst 2020 kann man deshalb Notfalldaten auf seiner Gesundheitskarte speichern lassen. Allerdings weiß laut aponet.de, dem Gesundheitsportal der deutschen Apotheker, bisher nicht einmal jeder sechste gesetzlich Versicherte, dass es diese Möglichkeit überhaupt gibt. Lediglich ein Prozent nutzt die Funktion bisher. Die Krankenkassen selbst wissen nicht, wie viele Versicherte die Funktion nutzen. "Krankenkassen haben keinen Zugriff auf die persönlichen Daten, die auf der Gesundheitskarte gespeichert sind. Auf die Daten haben nur Patientinnen und Patienten, sowie Ärztinnen und Ärzte Zugriff", sagt Stephan Mayer, Pressesprecher der Techniker-Krankenkasse in Bayern. Daher wisse man auch nicht, wie viele die Funktion tatsächlich nutzten.

Welche Gesundheitsdaten werden auf der Gesundheitskarte gespeichert?

Auf der Karte können Patientinnen und Patienten "Informationen zu Arzneimittelunverträglichkeiten, Allergien und chronischen Erkrankungen, deren Kenntnis bei einer Behandlung im Notfall wichtig sein kann, als Notfalldaten digital auf ihrer Gesundheitskarate (eGK) speichern lassen. Darüber hinaus können in der Anwendung Notfalldaten auch weitere medizinische Hinweise, beispielsweise zu einer aktuellen Schwangerschaft oder zu Implantaten sowie Kontaktdaten zu behandelnden Ärzten sowie zu Personen, zum Beispiel Angehörige, die im Notfall benachrichtigt werden sollen, hinterlegt werden", erklärt Stephan Mayer, Pressesprecher der Techniker-Krankenkasse in Bayern. Auf Wunsch können auch Informationen über eine Schwangerschaft, eine Patientenverfügung und den Organspendeausweis gespeichert werden. In einem Notfall können Ärztinnen und Ärzte dann die Informationen schnell abrufen und so gezielter helfen. Ob und welche Daten gespeichert werden, entscheidet die Patientin oder der Patient.

Für wen ist es sinnvoll, Notfalldaten zu speichern?

Laut der Techniker-Krankenkasse ist die Speicherung von Notfalldaten vor allem für Patientinnen und Patienten empfehlenswert, die eine komplexe Krankengeschichte haben, wie dies häufig bei chronischen Krankheiten der Fall ist. Auch für Schwangere und Personen mit vielen verschiedenen Diagnosen empfiehlt die Techniker-Krankenkasse Notfalldaten zu hinterlegen.

Wie kommen die Notfalldaten auf die Gesundheitskarte?

Welche Daten gespeichert werden, entscheidet die Patientin oder der Patient im Gespräch mit dem jeweiligen Arzt. Der Arzt benötigt deren mündliche Zustimmung, um Notfalldaten auf der Gesundheitskarte dokumentieren zu dürfen. Laut der Techniker-Krankenkasse werden dann im gemeinsamen Gespräch die wichtigen Daten ausgewählt und mithilfe des Praxisverwaltungssystems auf der Gesundheitskarte gespeichert. Patientinnen und Patienten können ihre Karte auch mit einem PIN schützen lassen. Auch die Kontaktdaten der Patientinnen und Patienten und die eines nahen Angehörigen, der im Notfall kontaktiert werden soll, werden erfasst.

Einen richtig unterhaltsamen Podcast zum Thema Gesundheit haben wir hier für Sie:

https://www.ardaudiothek.de/episode/blaue-couch/heiwi-esser-doc-esser-arzt-und-musiker/bayern-1/90954848/


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