Bayern 1


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Natürlicher Dünger Welcher Dünger ist wirklich bio?

Braucht man eigentlich all die verschiedenen Spezialdünger - für Tomaten, Rosen & Co? Wie Sie feststellen können, was Ihre Pflanzen wirklich brauchen und Sie Ihren eigenen Dünger herstellen, lesen Sie hier.

Author: Alexander Dallmus

Published at: 16-5-2023

Karotte | Bild: mauritius-images; Bearbeitung: BR

In dieser Folge unseres Nachhaltigkeitspodcasts "Besser leben" (hier in der ARD Audiothek abonnieren) dreht sich alles ums nachhaltige Gärtnern: 

https://www.ardaudiothek.de/episode/besser-leben-der-bayern-1-nachhaltigkeitspodcast/bio-duenger-welcher-bioduenger-ist-gut/bayern-1/12473265/

Natürlicher Dünger für Gemüse?

Im Gemüsegarten, wo das Jahr über Kompost, Asche oder auch Gründüngung ausgebracht wird - und zwar meist auf relativ kleinen Flächen - sind die Beete mit Phosphor und Kali sehr oft stark überdüngt. Was dagegen oft fehlt, ist Stickstoff, den Freizeitgärtner ergänzend zufügen können.

Da das richtige Düngen selbst für Profis nicht immer ganz einfach ist, empfiehlt Hubert Siegler von der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim, Bodenproben zu ziehen: "Um zu sehen, was habe ich drin? Universaldünger bringen ein Ungleichgewicht in den Garten hinein. Mit einer Düngeempfehlung kann man ganz gezielt düngen. Beispielsweise über einen Nitrat-Schnelltest, den es im Fachhandel gibt.“ Wie sich Bodenproben richtig ziehen lassen, wird auf der Website der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau genau erklärt: www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/(...)

Welcher Dünger für welche Pflanze?

Die meisten Hobbygärtner sind sowieso mit dem Überangebot an Spezialdüngern in den Gartencentern und Baumärkten überfordert. Tatsächlich benötigt nicht jede Pflanze einen besonderen Dünger. Ältere Sträucher, Rosen, Bäume, Hecken oder auch Zier- sowie Obststräucher brauchen beispielsweise relativ wenig Dünger, weil sie tief wurzeln und sich dort auch ihre Nährstoffe holen.

Auch Kräuter, vor allem mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Lavendel, Salbei oder Thymian, benötigen eigentlich keine speziellen Kräuterdünger. Lediglich Zitrusgewächse, Rhododendron oder auch Heidelbeeren, sind eventuell auf Spezialdünger angewiesen, weil sie ein saures Bodenumfeld lieben und einen niedrigen pH-Wert brauchen, um gut zu gedeihen. "Meiner Meinung nach braucht es keine speziellen Rosendünger, spezielle Tomaten- oder Beerendünger", sagt Hubert Siegler, von der LWG.

Was kann man als natürlichen Dünger benutzen?

Eigenkompostierung ist beispielsweise die Grundlage für einen nachhaltigen Nährstoffkreislauf im Garten. Hier müssen Hobbygärtner oft nur Hornspäne oder Hornmehl ergänzen. In der veganen Variante und als Ergänzung zum klassischen Biodünger wären das Melasse, ein Produkt aus der Zuckerrüben-Herstellung oder Maltaflor, ein Nebenprodukt der Malzherstellung. Außerdem interessant: Schafwollpellets. "Aus meiner Sicht zu Recht in Fokus gerückt, damit die Schäfer auch eine Einnahme bekommen", sagt Hubert Siegler, von der LWG. "Solche Pellets sollte man schon im März in das Beet einarbeiten, weil sie aufquellen. Das dauert mit der Umsetzung, bis aus diesen Pellets die Nährstoffe freigesetzt werden." Gerade im Frühjahr, wenn der Boden noch kalt ist, dauert es mehrere Wochen, bis dann im April oder Mai die Bevorratung optimal ist und es ans Auspflanzen gehen kann.

Warum übrigens Regenwürmer im Garten weniger Arbeit und satte Ernte bedeuten - und wie wir ihnen Gutes tun können, lesen Sie hier: Darum feiern wir den Regenwurm

Wie macht man Dünger selber?

Es muss nicht immer der teure Dünger aus dem Garten- oder Baumarkt sein. Kompost aus dem eigenen Garten ist eine nachhaltige und vor allem billige Alternative ( Dürfen Eierschalen auf den Kompost?) Manche Pflanzen lieben Kaffeesatz (Düngen mit Kaffeesatz). Und hier finden Sie eine Anleitung für Brennnesseljauche - Omas Superdünger fürs Gemüse.

Hören Sie zum Thema Nachhaltig Gärtnern auch diese Folge von "Besser leben" in der ARD Audiothek:

https://www.ardaudiothek.de/episode/besser-leben-der-bayern-1-nachhaltigkeitspodcast/warum-torffreie-erde-gut-fuer-die-umwelt-ist/bayern-1/10386205/

Podcast "Besser leben. Der BAYERN 1 Nachhaltigkeitspodcast"

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Alle Folgen zum Nachlesen finden Sie auf der Übersichtsseite "Besser leben. Der BAYERN 1 Nachhaltigkeitspodcast".

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