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Mehltau Was tun gegen Mehltau?

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Echtem und Falschem Mehltau? Woran erkenne ihn ihn - und wie kriege ich Mehltau wieder los?

Stand: 10.08.2023

Frau zwischen Pflanzen | Bild: mauritius-images

Was ist die Ursache für Mehltau?

Hinter dem Namen Mehltau verstecken sich über 100 Arten eines Pilzes, die ganz unterschiedliche Pflanzen befallen. Mehltau befällt Rosen ebenso wie Apfelbäume, Tomaten, Gurken, Salate, Kartoffeln oder Kürbisse.

Was sind Echter und Falscher Mehltau?

Mehltau lässt sich in zwei Gruppen unterteilen: Echter Mehltau (Erysiphaceae) und Falscher Mehltau (Peronosporaceae). Die beiden Arten unterscheiden sich grundlegend in ihrer Genetik und ihren Ansprüchen. Auf den ersten Blick sind die beiden Pilze sehr ähnlich: Auf den Blättern der Pflanzen bildet sich ein weißlicher bis grauer Belag. Der Echte Mehltau sitzt außen auf der Oberseite des Blattes und lässt sich zu Beginn des Befalls noch leicht abwischen. Der Falsche Mehltau befällt die Blattunterseite. Er bildet eine grauviolette Schicht auf den Blättern. Auf der Blattoberseite sind nur Aufhellungen oder gelbliche Flecken zu sehen. Der Falsche Mehltau dringt mit seinem Myzel in das Blattgewebe ein und kann deswegen nicht abgewischt werden.

Echter Mehltau

Ist das Wetter schön und weht eine laue Brise, werden die Sporen von Echten Mehltaupilzen verbreitet. Ein Gewitterregen reicht, damit die Pilzsporen auf den Blättern anfangen zu wachsen. Anders als beim Falschen Mehltau ist der Echte jeweils auf eine bestimmte Pflanzenart spezialisiert. So kann er keine benachbarten Pflanzen anstecken. BAYERN 1 Pflanzenexpertin Karin Greiner rät: "Abhilfe schafft oft ein scharfer Rückschnitt und sorgfältige Hygiene. Entfernen Sie also sämtliche befallene Pflanzenteile."

Falscher Mehltau

Der Falsche Mehltau tritt vor allem in Sommern auf, in denen es viel regnet, dann wieder sehr heiß und am nächsten Tag empfindlich kalt ist. Bei diesen Schwankungen können die Blätter der Pflanzen kaum richtig austrocknen. Das feuchte Klima auf den Blättern ist der perfekte Nährboden für den Falschen Mehltau: "Der Pilz wächst vor allem an den Blattunterseiten aus den Blättern heraus und bildet dort einen grauweißen Belag, der sich kaum abwischen lässt", erklärt Pflanzenexpertin Greiner, "hier entstehen neue Sporen, die wiederum andere Pflanzen infizieren."

Mehltau Gurken

Besonders gefürchtet ist der Falsche Mehltau an Gurken, wo er nicht selten die gesamte Ernte vernichtet. An den Gurkenblättern werden zuerst kantige gelbe Flecken sichtbar, wie eine Art Mosaik. Dann geht alles rasend schnell: Die Blätter trocknen von den Rändern her ein, werden faulig und fallen ab. Dann hilft nur noch Entfernen und Entsorgen der befallenen Pflanzen. Sie können die Blätter mit guten Gewissen auf den Kompost werfen, denn Blattpilze sterben auf dem Kompost ab. Natürlich können die Sporen sich durch Wind weiter ausbreiten. Das lässt sich aber nicht vermeiden, auch wenn Sie alle Blätter peinlich genau zusammenkehren und mit dem Hausmüll entsorgen ist es dafür meist schon zu spät.

Mehltau bekämpfen Backpulver

Wenn Ihre Pflanze vom Echten Mehltau befallen ist, empfiehlt Karin Greiner folgendes Hausmittel:  Mischen Sie ein Päckchen Backpulver (oder drei Teelöffel Natron), einen Esslöffel Soja- oder Rapsöl auf drei Liter Wasser und geben Sie dazu einen kleinen Tropfen Spülmittel. Besprühen Sie die Pflanzen mit der Mischung.

Damit der Falsche Mehltau keine Chance hat, sollten Sie Ihre Gurken mit großem Abstand pflanzen. Zwischen die Blätter der Pflanzen muss viel Luft kommen. Wenn Sie ein Gewächshaus haben, dann lüften Sie, so oft es geht. Niemals die Blätter beim Gießen mit Wasser befeuchten. Bevorzugen Sie mehltauresistente Gurkensorten und düngen Sie ausgewogen.

Mehltauresistente Pflanzensorten

In den letzten Jahren wurden immer mehr Pflanzen gezüchtet, die gegen Mehltau resistent sind. Vor allem bei den Rosen und den Nutzpflanzen hat die Züchtung große Fortschritte gemacht. Die sogenannten ADR-Rosen sind zum Beispiel mehltaufest. Auch unter den Apfelsorten gelten die sogenannten Re-Züchtungen wie 'Regine' und 'Rewena' als widerstandsfähig, außerdem die Sorte 'Topaz'. Vom Spinat und Feldsalat gibt es ebenfalls viele Züchtungen, die kaum noch vom Falschen Mehltau befallen werden.

Wie Sie für dauerhafte Blütenpracht bei Ihren Rosen sorgen und was gegen Mehltau bei ihnen hilft, lesen Sie hier: Was tun, damit meine Rosen lange und stark blühen?

Wenn es viel regnet, leider vor allem Tomaten unter der Braun- und Krautfäule. Wie Sie vorbeugen können, lesen Sie hier: Kann man Tomaten bei Braunfäule noch essen?


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