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Lidzucken Was gegen Augenzucken hilft

Das Lid zuckt und das nervt. Was die Ursachen für das Lidzucken sein können und wann wir zum Arzt müssen.

Von: Astrid Hickisch

Stand: 18.01.2024

Frau vor einem Laptop im Homeoffice reibt sich die Augen | Bild: mauritius images / Aleksandr Davydov / Alamy / Alamy Stock Photos

Plötzlich fängt das Lid an zu zucken und zu flattern. Das Augenzucken fühlt sich so intensiv an, dass wir sicher sind, es muss für andere deutlich zu sehen sein. Und das irritiert noch mehr. Keine Sorge: Das Zucken vergeht in den allermeisten Fällen schnell wieder und ist meist nichts Ernstes.

Augenzucken

Im Home-Office, wenn der Arbeitsplatz nicht so ergonomisch eingerichtet ist wie im Büro und meist auch nicht so gut beleuchtet, können die Augen durch die Arbeit am Rechner schneller überlastet sein. Deshalb ist es wichtig, auf gute Beleuchtung aus verschiedenen Quellen, die richtige Sitzhaltung und Blickrichtung zu achten. Außerdem brauchen unsere Augen regelmäßige Pausen - einfach immer wieder zwischendurch aus dem Fenster in die Ferne blicken oder die Augen für eine Minute schließen.

Auge zuckt - Ursachen

Meist sind Überlastung, Schlafmangel, zu viel Koffein oder Alkohol und zu lange Bildschirmarbeit die Ursachen dafür, dass das Ober- oder das Unterlid zuckt. In manchen Fällen kann Lidzucken auch durch eine Erkrankung des Auges ausgelöst werden. Das können eine noch unentdeckte geringfügige Sehschwäche sein, eine Allergie, eine Lidrandentzündung (medizinisch: Blepharitis) oder eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis).

Trockene Augen

Trockene Augen durch zu wenig Tränenflüssigkeit oder ein Fremdkörper im Auge können auch Gründe dafür sein, dass das Lid zuckt.

Wenn Sie einen Augenarzt oder eine Augenärztin aufsuchen, wird dieser zuerst bestehende Allergien, Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck oder Rheuma sowie berufliche und familiäre Belastungen abfragen. Der Arzt wird auch abklären, welche Tabletten Sie regelmäßig einnehmen, denn manche Medikamente wie zum Beispiel orale Verhütungsmittel, Betablocker oder Psychopharmaka können ein sogenanntes "trockenes Auge" hervorrufen, auch "Office-Eye-Syndrom" genannt. Das kann Ursache für das Zucken des Lids sein.

Sind trockene Augen länger ein Problem, sollte man sich beim Augenarzt beraten lassen, ob künstliche Tränenflüssigkeit oder andere Augentropfen helfen können.

Sie tragen eine Brille? So wird sie schön sauber: Brille richtig putzen.

Augenzucken

Ein länger auftretendes Lidzucken könnte auch ein Hinweis auf eine Diabeteserkrankung oder Rheuma sein. Könnte, muss nicht. Extrem selten ist ein sogenannter Blepharospasmus, krampfähnliches Lidzucken, das den Betroffenen daran hindert, die Augen offen zu halten. "Das wird mit Botox behandelt, ist aber sehr selten", sagt Professor Dr. Horst Helbig, Sprecher der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG).

Lidzucken - wann zum Augenarzt

Wenn Ihr Lid einige Stunden lang oder einige Tage immer mal wieder zuckt und das Zucken dann verschwindet, müssen Sie nichts tun, außer Stress abzubauen und Ihren Augen des Öfteren eine Ruhepause zu gönnen.

Wenn Ihr Lid aber über mehrere Wochen hinweg immer wieder unwillkürlich zuckt und vielleicht sogar Schmerzen am Auge dazukommen, sollten Sie einen Termin bei einer Augenärztin oder einem Augenarzt vereinbaren.

Lidzucken Therapie

In der Facharztpraxis wird Ihr Auge untersucht, um entzündliche Erkrankungen am Lidrand, der Lid-Bindehaut und der Bindehaut auszuschließen. Außerdem wird überprüft, ob bei Ihnen eine Sehschwäche vorliegt. Überanstrengte Augen entspannen sich oft, wenn eine Brille die vorhandene Fehlsichtigkeit ausgleicht.

Zusätzlich wird nachgesehen, ob Ihr Auge ausreichend mit Tränenflüssigkeit versorgt ist. Tränenersatzmittel können die Beschwerden lindern und das Lidzucken verschwinden lassen, wenn die Ursache für das Augenzucken ein trockenes Auge ist. Besteht eine Lidrandentzündung oder eine Bindehautentzündung, wird der Augenarzt oder die Augenärztin diese medikamentös behandeln. Oder Sie gegebenenfalls, falls der Verdacht auf andere Allgemeinerkrankungen wie Diabetes oder Rheuma besteht, für weitere Untersuchungen an andere Fachärzte überweisen.

Magnesium bei Lidzucken

Bei Muskelkrämpfen jeder Art wird gern Magnesium empfohlen. Diese Hinweise liest man im Internet auch bei Lidzucken. Doch, ob Magnesium hier hilft, ist wissenschaftlich nicht bewiesen:

"Ob Magnesium bei Krämpfen tatsächlich hilft, dafür gibt es keine Evidenz. Studien und Daten dazu, ob Magnesium bei Lidzucken helfen kann, gibt es nicht."

Prof. Dr. Horst Helbig, DOG