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Hochbeet falsch machen 10 typische Fehler beim Gärtnern im Hochbeet

Nicht bücken beim Pflücken - Gärtnern im Hochbeet schont den Rücken und sorgt für eine größere Ernte. Wenn Sie diese Fehler vermeiden…

Stand: 16.05.2023

Hochbeet | Bild: mauritius-images
  1. Falscher Standort: Wenn Sie im Hochbeet Gemüse anbauen wollen, sollte das Beet so stehen, dass es den ganzen Tag besonnt wird. Ein Standort an der Nordseite scheidet aus. Und auch, wenn Bäume oder eine Hecke in der Nähe stehen, die Schatten werfen, mindert das Ihren Erne-Ertrag merklich. Kontrollieren Sie vor dem Aufbau unbedingt die Lichtverhältnisse zu verschiedenen Tageszeiten, es lohnt sich. 
  2. Falsche Ausrichtung: Optimalerweise sollte Ihr Hochbeet so stehen, dass die lange Seite in Ost-West-Richtung verläuft. So bekommen alle Pflanzen im Laufe des Tages ausreichend Licht.
  3. Falsche Befüllung: Gefüllt wird ein Hochbeet von unten nach oben mit Grobem und feinerem Gehölzschnitt und Häckselgut, mit grobem und reifem Kompost sowie mit Erde (Hochbeet befüllen). Damit eine ordentliche Rotte (Verrottungsprozess) in Gang gesetzt wird, sollten Sie beim Gehölzschnitt weder Nadelgehölze noch Thujen verwenden, sondern eher auf Schnittgut von Obstbäumen zurückgreifen.
  4. Gitter im Boden vergessen: Auch Wühlmäuse und andere Nager schätzen die feinen Erzeugnisse aus Ihrem Hochbeet - und lassen sie über Nacht in der Tiefe verschwinden. Wenn Sie Ihnen nicht mit einem Wühlmausgitter am Boden des Hochbeets den Zutritt versperrt haben.
  5. Innenauskleidung vergessen: Bei einem Hochbeet aus Holz sollten Sie in keinem Fall eine Innenauskleidung vergessen, warnt BAYERN 1 Pflanzenexpertin Karin Greiner. Die feuchte Erde lässt sonst das Holz schnell wegfaulen. Ob Noppenfolie oder Teichfolie ist egal - Hauptsache, das Material ist dick und stabil. Stichwort Bretter: Am besten ist hochdruckimprägniertes Lärchenholz; besser kein Fichtenholz.
  6. Auf die richtige Höhe und Breite achten: Damit Sie im Hochbeet auch wirklich rückenschonend arbeiten können, machen Sie sich besser vor dem Kauf Gedanken: Je nachdem, wie groß Sie selbst sind, ist eine Arbeitshöhe zwischen 80 cm und einem Meter optimal. Ist das Beet zu breit, müssen Sie sich weit strecken - das kostet Kraft und ist unangenehm auf Dauer. Achten Sie darauf, dass sie von beiden Seiten bequem bis zur Mitte kommen. Tipp: Einfach beim Nachbarn "ausprobieren" gehen.
  7. Zu große Pflanzen einplanen: Platz ist im Hochbeet kostbar und weil die Nährstoffversorgung von unten zumindest in den ersten Jahren sehr gut ist, können wir die Pflanzen auch etwas enger setzen als gewöhnlich. Aber wenn es zu eng wird, behindern sich die Pflanzen gegenseitig im Wachstum. Eine Lösung: Pflanzen und säen Sie in Schichten - also im Frühjahr zuerst Salat und Radieschen zur (noch kleinen) Zucchinipflanze. Und wenn die später das halbe Beet einnimmt, ziehen Sie in den Ecken drumherum den Feldsalat für Herbst/ Winter an (Plan: Wann sät man welches Gemüse?).
  8. Freund und Feind ignorieren: Manche Pflanzen vertragen sich gut als Nachbarn und halten sich gegenseitig Schädlinge vom Leib, andere mickern und tauschen Krankheitserreger aus, wenn sie nebeneinander im Beet stehen. Die Lösung lautet: Mischkultur-Regeln beachten. Karotten und Zwiebeln etwa helfen sich gegenseitig; Tomaten mögen Basilikum (Welche Nachbarn mögen Tomaten?), sollten aber nie neben Kartoffeln (Kartoffeln zuhause anbauen) stehen.
  9. Zu wenig gießen: Hochbeete brauchen mehr Wasser als vergleichbare ebenerdige Beete. Klar, denn die Feuchtigkeit sickert hier einfach mehr nach unten weg. Gerade in Hitzeperioden sollten Sie Ihr Hochbeet also unbedingt genau im Auge behalten. Am besten morgens gießen (Wann gießen) und: Um wenigstens die Verdunstung über die Erdoberfläche gering zu halten, sollten Sie Ihr Hochbeet unbedingt mulchen (Warum Mulchen uns Arbeit spart).
  10. Erde nie austauschen: Der Trick bei einem richtig aufgesetzten Hochbeet liegt in seinem Inneren: Seine Füllung verrottet langsam und die dadurch entstehende Wärme wirkt wie eine Heizung von unten und verkürzt die Reifezeiten, erklärt Pflanzenexpertin Karin Greiner. Nach 5, spätestens aber nach 7 Jahren ist der Verrottungsprozess abgeschlossen - dann müsste der Inhalt des Hochbeets komplett ausgetauscht werden. Es sei denn, Sie wollen einfach nur rückenfreundlich gärtnern - ohne Turbo-Funktion.

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