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Grenzwert Der neue Corona-Grenzwert 100 in Bayern und was er bedeutet

Der neue Grenzwert für Corona-Infektionen in Bayern liegt bei 100 pro 100.000 Einwohner. Das sagte Ministerpräsident Markus Söder vor dem Bayerischen Landtag. Welche Maßnahmen dann gelten.

Stand: 21.10.2020 | Archiv

Bayerns Ministerpräsident Söder im Bayerischen Landtag | Bild: dpa/picture alliance

Welcher Grenzwert ist wirklich derjenige, der Maß ist für einschneidende Gegenmaßnahmen in der Pandemie. Über diese Frage brüten Virologen und Politiker. Jetzt hat Ministerpräsident Markus Söder in seiner nunmehr dritten Regierungserklärung einen neuen Grenzwert angekündigt - er ist das "dunkelrot" in der Corona-Ampel. Dieser liegt bei 100 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen. Diese Maßnahmen sollen dann gelten, wenn dieser Wert in einer Stadt, Gemeinde oder Landkreis überschritten wird: Veranstaltungen aller Art dürfen mit maximal 50 Personen stattfinden. Ausgenommen davon sind Veranstaltungen der Kirchen und Demonstrationen. In der Gastronomie ist die Sperrstunde dann auf 21 Uhr festgelegt. Ausgenommen

Corona-Ampel und neuer Grenzwert

Bisher gelten zwei Grenzwerte in Bayern - die die Corona-Ampel auf "Gelb" beziehungsweise "Rot" schalten: Ist der Inzidenzwert von 35 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen überschritten, gelten eine verschärfte Maskenpflicht in Bayern, strengere Kontaktbeschränkungen und Sperrstunden für die Gaststätten. Noch strengere Maßnahmen gelten dann, wenn die Zahl der Neuinfektionen über die Inzidenzrate von 50 steigt.

Virologen behalten auch immer den R-Wert im Auge, die Reproduktionsrate, die grob gesprochen die Ansteckungsrate abbildet.

Debatte um Corona-Grenzwert

Virologin Prof. Dr. Ulrike Protzer hält neben den bestehenden Grenzwerten einen weiteren Wert für sehr wichtig. Das hat sie in einem aktuellen Interview mit BAYERN 1 Moderator Marcus Fahn gesagt:

"Ich persönlich denke, dass man nach dieser 50-er Zahl eine weitere, eine blutrote Ampel einziehen müsste und das muss die Belastung des Gesundheitssystems sein. (...) Wirklich kritisch wird es in dem Moment, wenn die Krankenhauseinweisungen über ein kritisches Maß hinausgehen und dann andere Menschen, die auch ein Krankenhausbett benötigen, nicht mehr aufgenommen und nicht mehr richtig behandelt werden können."

Prof. Dr. Ulrike Protzer


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