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Ficus So haben Sie mehr von Ihrer Birkenfeige

Der Ficus zeigt seinen Unmut, indem er seine Blätter abwirft. Das kann viele Ursachen haben. Was Standort, Temperatur und Boden damit zu tun haben.

Stand: 11.01.2024

Eine Birkenfeige (ficus benjamini) und ihre Besitzerin | Bild: mauritius images / Liudmila Naumova / Alamy / Alamy Stock Photos

Der Ficus ist eine der beliebtesten Zimmerpflanzen. Eigentlich heißt die Pflanze Birkenfeige, sie wird aber umgangssprachlich oft als Ficus oder Benjamini betitelt. Wer sich einen Ficus zulegt, der bekommt eine relativ anspruchsvolle Pflanze die, bei Beachtung von ein paar Kleinigkeiten, lange Freude bereiten kann.

Ist der Ficus giftig?

Die Birkenfeige ist tatsächlich schwach giftig und zwar alle Pflanzenteile. Bei Verzehr eines Blattes oder ähnlichem kann dies zu Durchfall, Übelkeit und Magenkrämpfen führen. Eine Tatsache, die zu beachten wäre, wenn man Kinder und/ oder Haustiere hat.

Auch Latexallergiker könnten mit dem Ficus ein Problem bekommen. Latexpartikel aus dem Blattsaft gelangen auf Blattoberflächen und mit abgefallenen Blättern auch auf den Boden, binden dort an Staubteilchen der Luft und verteilen sich allmählich durch den Raum, weiß BAYERN 1 Pflanzenexpertin Karin Greiner. Fließschnupfen, Augenjucken und asthmatische Beschwerden, als Spätreaktion Ekzeme auf der Haut können die Folge sein, insbesondere bei Menschen mit Latex- oder Birkenpollen-Allergie, so die Expertin weiter.

Warum verliert der Ficus Blätter?

Das kann unterschiedliche Ursachen haben. Der Standort ist ein sehr wichtiger Faktor beim Ficus. Er mag es eher warm, 22-28 Grad sind im Sommer seine favorisierten Temperaturen. Im Winter reichen ihm 18 Grad, dann kann er auch mit dem geringeren Lichtangebot besser umgehen. Die pralle Sonne ist für den Ficus Benjamini nichts.

"Aber im Winter ist ein Blattabwurf auch ganz normal, denn wie bei allen Pflanzen muss auch der Ficus mal das Laub wechseln, ähnlich wie unsere Laubbäume. In der Heimat, den Tropen, geschieht der Blattwechsel nach und nach – hierzulande ausgelöst durch jahreszeitlich verschiedene Tageslängen aber meistens schubweise, eben im Winter."

BAYERN 1 Pflanzenexpertin Karin Greiner

Den Ficus richtig gießen

Die Birkenfeige mag es nicht zu nass. Man sollte ihn also nicht zu häufig gießen und erst dann wieder, wenn er vollständig getrocknet ist. Das lässt sich ganz einfach mit den Fingern testen. Ist die obere Erde noch feucht, muss man den Ficus nicht wieder gießen. Ein bisschen kalkempfindlich ist diese Zimmerpflanze, daher freut sie sich sehr über Regenwasser oder kalkarmes Wasser. Auch kaltes Gießwasser, etwa direkt aus der Leitung verträgt der Ficus gar nicht. Das Gießwasser immer erst auf Zimmertemperatur bringen, so BAYERN 1 Pflanzenexpertin Karin Greiner. Nasse Füße mag der Ficus auch nicht, steht die Pflanze zu lang im Nassen, können die Wurzeln anfangen zu faulen.

Der Ficus mag keine Zugluft

Wenig Pflanzen mögen Zugluft, doch der Ficus kann sie gar nicht leiden. Auch ein kalter Boden kann dazu führen, dass die Birkenfeige ihre Blätter abwirft. Häufige Standortwechsel sind dem Ficus ein Graus. Durch die daraus resultierenden Temperaturschwankungen wirft er auch gerne mal die Blätter ab. Mit trockener Heizungsluft hingegen hat der Ficus keine Probleme.

Wann muss man den Ficus umtopfen?

Es empfiehlt sich, den Ficus alle zwei bis vier Jahre umzutopfen. Hierbei sei zu beachten, dass man nicht nur einfache Zimmerpflanzen-Erde verwendet, sondern im besten Fall noch Mineralien hinzufügt. Das bedeutet, man mischt unter die Zimmerpflanzen-Erde ein Drittel oder zur Hälfte Lavasplitt, Tongranulat, unkrautfreie Gartenerde oder Bausand. Das daraus resultierende Substrat kann man bis zum nächsten Umtopfen aufheben. Beim Umtopfen sollte kein zu großer Topf gewählt werden. Zu groß gewählte Töpfe will er zunächst durchwurzeln, das geht zu Lasten der oberirdischen Triebe und Laubbildung, so Karin Greiner. Ein paar Zentimeter mehr Platz oder auch der alte Topf reichen also völlig aus.

"Ich empfehle, den Wurzelballen rundum zu beschneiden, Keile aus dem Wurzelgeflecht zu lösen und den Ficus wieder in denselben, gründlich gereinigten Topf zurückzusetzen, die Lücken in den Keilen und außen herum mit frischem Substrat aufzufüllen."

BAYERN 1 Pflanzenexpertin Karin Greiner

Wer jetzt vor der Anschaffung eines Ficus zurückschreckt, dem empfiehlt Karin Greiner übrigens eine Schusterpalme (Aspidistra). Die braucht nicht so viel Licht, wie der Ficus und wäre eine empfehlenswerte Alternative zur beliebten Zimmerpflanze. Sie ist nicht allergen und wenig empfindlich gegen Trockenheit oder kurzzeitige Nässe.

Was ist eigentlich das Problem mit Torf in der Blumenerde? Hier nachhören:

https://www.ardaudiothek.de/episode/besser-leben-der-bayern-1-nachhaltigkeitspodcast/warum-torffreie-erde-gut-fuer-die-umwelt-ist/bayern-1/10386205/


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