Bayern 1


26

Erste Hilfe Herzdruckmassage und Co. - so gehts

Ist der Erste-Hilfe-Kurs gefühlt schon ewig her? Hier können Sie Ihr Wissen über stabile Seitenlage, Herzdruckmassage, Schock und Druckverband auffrischen.

Stand: 02.05.2023

Haben Sie schon vieles aus dem Erste-Hilfe-Kurs vergessen? Das ist nicht ganz so schlimm, denn in den allermeisten Fällen ist es schlimmer, in Notfallsituationen gar nichts zu tun.
Als erstes sollten Sie sich immer selbst in Sicherheit bringen. Bei einem Unfall auf der Autobahn zum Beispiel: Sofort das eigene Auto sicher abstellen und Warnweste anziehen. Dann setzen Sie einen Notruf ab.

Notruf

Notrufnummer: 112

Teilen Sie der Notrufzentralle alle wichtigen Informationen mit. Feuerwehren und Rettungskräfte empfehlen dabei die W-Fragen durchzugehen: Wo ist etwas passiert? Was ist passiert? Wie viele Verletzte gibt es? Wer meldet den Notfall? Alle weiteren Fakten erfragt der Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter der Rettungsleitstelle. Erst auflegen, wenn dieser alle seine Rückfragen gestellt hat.

Atem kontrollieren

Ist die Patientin oder der Patent bei Bewusstsein? Gut. Sprechen Sie beruhigend mit ihr oder ihm, reden Sie ihr oder ihm gut zu und sagen Sie, dass Sie bereits einen Notruf abgesetzt haben und dass Hilfe unterwegs ist.

Bei kühleren Temperaturen holen Sie die Rettungsdecke aus Ihrem Auto-Verbandskasten und halten die Verletzte oder den Verletzten damit warm. Ist das Opfer nicht ansprechbar, kontrollieren Sie den Atem.

"Zur Atemkontrolle muss zunächst der Hals des Verletzten überstreckt sowie der Mund leicht geöffnet werden."

Bayerisches Rotes Kreuz

  • Atemwege freimachen: Kinn des Verletzten anheben, Hals strecken und Kopf leicht nach hinten beugen
  • Senkt und hebt sich der Brutkorb?
  • Hören Sie Atemgeräusche?
  • Ist ein Luftstrom an eigenen Handrücken oder Wange zu fühlen?

Wenn der Verletzte atmet, ist das ein gutes Zeichen. Wenn Sie keine normale Atmung feststellen können, ist bei einer bewusstlosen Person von einem Kreislaufstillstand auszugehen. Dann müssen Sie umgehend mit der Herzdruckmassage beginnen.

Herzdruckmassage

Ist der Patient bewusstlos und atmet nicht, dann sofort mit einer Herzdruckmassage beginnen. In dieser Situation können Sie nichts falsch machen, außer nichts zu tun. Das wäre ein schwerer Fehler, denn die ersten fünf Minuten nach einem Herzstillstand sind entscheidend, ob das Opfer eine Chance hat, zu überleben.

Ist ein Defibrillator vor Ort, nutzen Sie ihn. Hier zeigen wir Ihnen, wie Sie den Defibrillator richtig anwenden. Wenn nicht, sollten Sie folgendes tun:

  • Knien Sie sich neben den Verletzten
  • Ballen der übereinanderligenden Hände auf das untere Drittel des Brustkobs drücken
  • Drücken Sie mit viel Kraft den Brustkorb bis zu fünf Zentimeter tief
  • Arme sind dabei gestreckt
  • Frequenz: etwa 100 bis 120 mal pro Minute.
  • Beatmung und Herzdruckmassage erfolgen im Wechsel: 30 x Drücken, 2 x Beatmen.
  • Machen Sie mit der Herzdruckmassage weiter, bis der Rettungssanitäter oder der Notarzt kommt.
  • Wechseln Sie sich, wenn möglich, mit anderen ab

Diese Songs helfen, den richtigen Rhythmus zu finden - zum Beispiel "Stayin' Alive" von den Bee Gees - der Refrain gibt das richtige Tempo vor: "Ah, ah, ah, stayin' alive."

Bei Kindern und Säuglingen ist ein behutsameres Vorgehen wichtig, so das Deutsche Rote Kreuz: Wiederbelebung bei Kindern und Säuglingen.

Mund-zu-Mund-Beatmung

Im Erste-Hilfe-Kurs lernen Sie, dass Sie nach 30 Mal Herzdruckmassage den Verletzten oder die Verletzte zweimal Mund zu Mund beatmen sollten. Doch das müssen Sie nicht unbedingt, da sind sich die Experten einig. Wenn Sie beatmen wollen, gehen Sie so vor:

  • Hals überstrecken
  • Eine Hand liegt auf der Stirn, die andere Hand öffnet den Mund des Patienten
  • Daumen und Zeigefinger der auf der Stirn liegenden Hand verschließen die Nase
  • Eigenen Mund weit öffnen
  • Nach eigenem Rhythmus vorsichtig in den Mund des Patienten atmen

Stabile Seitenlage

Ist der Verletzte nicht bei Bewusstsein, atmet aber, drehen Sie ihn in die stabile Seitenlage. Das Deutsche Rote Kreuz empfiehlt Folgendes:

  • Patient auf den Rücken drehen, Füße gestreckt
  • Knien Sie sich seitlich neben den Patienten
  • Nahen Arm angewinkelt nach oben legen, Handfläche nach oben
  • Fernen Arm quer über die Brust zur Schulter ziehen, Hand mit Handrücken an Backe legen, nicht loslassen
  • Fernes Bein anwinkeln, Fuß steht auf dem Fußboden
  • Drehen Sie den Patienten mit leichtem Druck am angewinkeltem Knie zu sich
  • Patient liegt nun seitlich
  • Wichtig: Kopf ist überstreckt

Stark blutende Wunden - Druckverband

Hat der Verletzte stark blutende Wunden, sollten Sie einen Druckverband anlegen.

  • Ziehen Sie, wenn möglich, Handschuhe an (aus dem Verbandskasten)
  • Sterile Wundauflage auf die Wunde legen
  • Mit einer Mullbinde befestigen
  • Druckpolster darauf legen, zum Beispiel ein noch geschlossenes Verbandspäckchen
  • darüber mit der Binde mit leichtem Druck befestigen

Beine hoch bei Schock

Ist die Verletzte oder der Verletzte bei Bewusstsein, schwitzt oder zittert jedoch sehr stark und hat blasse Haut, könnte sie oder er einen Schock haben. Was tun?

  • Wärmen Sie sie oder ihn mit einer Rettungsdecke
  • Beine hoch lagern oder selbst hoch halten
  • Sprechen Sie mit der Verletzten oder dem Verletzten und versichern Sie ihm immer wieder, dass bald Hilfe kommt. Das Deutsche Rote Kreuz rät, das Unfallopfer mit Sätzen wie "Ich bleiben bei Ihnen, bis der Krankenwagen kommt" zu entlasten und zu beruhigen.

Lernen Sie auch den Heimlich Griff und retten damit Leben.

Hier können Sie direkt einen Erste-Hilfe-Kurs buchen.


26