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Blutspenden Wer darf Blut spenden und wie läuft das ab?

Blut zu spenden ist wichtig, denn es rettet Leben. Wo Sie in Ihrer Nähe Blut spenden können und wie so eine Spende abläuft, hier.

Stand: 14.09.2023

Medizinische Mitarbeiterin mit einer Blutspende, im Hintergrund eine Blutspenderin auf einer Liege | Bild: mauritius images / Rupert Oberhäuser / Alamy / Alamy Stock Photos

Wofür wird das Blut benötigt?

Rund 2.000 Blutkonserven werden täglich alleine in Bayern gebraucht. Der größte Teil davon, etwa 19 Prozent, kommen in der Krebstherapie zum Einsatz, jeweils etwa 16 Prozent bei Herz- beziehungsweise Magen-Darm-Erkrankungen. Etwa 12 Prozent der Blutspenden helfen Verletzten nach Unfällen. Blutkonserven halten sich nur 42 Tage.

Blutspenden - bis zu welchem Alter?

Zum Blutspenden muss man volljährig sein. Es gibt mit Änderung des Transfusionsgesetzes 2023 keine Höchstaltersgrenze mehr für Spender und Spenderinnen. Eine Eignung muss bei über 60-jährigen mindestens alle fünf Jahre individuell von den Ärztinnen oder Ärzten beurteilt werden.

Blutspendetermine

Wo und wann in Ihrer Region ein Blutspendetermin ansteht, erfahren Sie unter anderem hier: Blutspendetermine in Bayern. Darüberhinaus bieten natürlich auch Kliniken sowie private Blutspendedienste Termine an.

Darf ich Blut spenden?

Nicht jeder kann immer Blut spenden. Wenn man kürzlich operiert wurde oder beispielsweise in ein Risikogebiet für Malaria gereist ist, kann es sein, dass man für ein gewisses Zeitfenster als Spender oder Spenderin nicht in Frage kommt. Auch eine Infektion oder ein ärztlicher Eingriff könnten Gründe sein. Hier können Sie vorab ckecken, ob Sie momentan spenden dürfen: der Spende-Check.
Am Ende entscheidet allerdings der Arzt oder die Ärztin vor Ort, ob man tatsächlich spenden darf.

Auch einen Reise-Check kann man im Vorfeld machen - je nach Urlaubsland und Urlaubsregion können unterschiedlichen Wartezeiten gelten: Reise-Check für Blutspenden

Wie läuft eine Blutspende ab?

Die Blutspende selbst dauert in etwa zehn Minuten, allerdings sollte man noch Zeit für die Formalitäten und den ärztlichen Check einplanen. Auch nach der Spende sollte man sich einen Moment nehmen und erholen.

Schritt 1: Die Blutspende startet mit der Anmeldung. Hier müssen Sie sich ausweisen. Dabei werden Ihre Daten aufgenommen. Wer schon mal bei der Blutspende war, weist sich hier zusätzlich mit dem Blutspendeausweis aus. (Diesen bekommen Sie übrigens nach der ersten Spende nach Hause zugeschickt).

Schritt 2: Während der Anmeldung wird Ihnen ein medizinischer Fragebogen mitgegeben. Dieser muss vor Ort ausgefüllt werden. Lesen Sie die Fragen genau durch und antworten Sie wahrheitsgemäß.

Schritt 3: Mit einem kleinen Pieks in Ihren Finger wird ein Tropfen Blut entnommen, um Ihren Hämoglobinwert zu bestimmen. Ist dieser zu niedrig, dürfen Sie kein Blut spenden. Sind Sie mit Ihrem Wert allerdings im Normalbereich, geht es zum nächsten Schritt.

Schritt 4: Nun folgt die ärztliche Untersuchung und die Auswertung Ihres Fragebogens. Blutdruck, Puls und Temperatur werden gemessen - fällt hier nichts auf, geht der Arzt oder die Ärztin den Fragebogen mit Ihnen durch. Ist alles in Ordnung und Sie erfüllen alle Kriterien, kann die Blutspende losgehen.

Schritt 5: Bei der Blutspende werden Ihnen circa 500 ml Blut entnommen.

Schritt 6: Nach der Blutspende selbst können Sie über den "vertraulichen Selbstausschluss" noch darüber entscheiden, ob Ihre Spende tatsächlich verwendet werden soll. Besteht ein Infektionsrisiko muss hier darauf hingewiesen werden - das geschieht natürlich absolut vertraulich. Besteht kein Risiko, geben Sie ihr Blut an dieser Stelle frei zur Verwendung.

Schritt 7: Nach der Spende sollten Sie sich noch ein wenig Zeit zur Erholung nehmen. Zunächst auf der Liege, dann bei einer kleinen Stärkung, die meistens vor Ort angeboten wird. Viel trinken ist nach einer Spende wichtig. Oft liegen sogar kleine Geschenke als Dankeschön für Sie bereit.

Blutspenden Vorteile

"Belohnt wird die Blutspende zunächst mit dem herausragenden Gefühl, mit einer Spende bis zu drei Menschen das Leben gerettet zu haben", so Patric Nohe vom Blutspendedienst des BRK.

Wer zum ersten Mal Blut spendet, wird gründlich untersucht. Ein Arzt oder eine Ärztin stellen Fragen zur Krankengeschichte und testen an einem Tropfen Blut aus dem Finger den Gehalt der roten Blutkörperchen. Finden sich bei der Untersuchung im Labor Hinweise auf Krankheiten, werden Sie informiert.

Spender erhalten außerdem nach ein paar Wochen einen Blutspendeausweis, in dem die Blutgruppe vermerkt ist. Haben Sie dann einen Unfall, kann das im Notfall wertvolle Zeit sparen.

Werde ich als Blutspender bevorzugt, wenn ich selbst eine Spende benötige?

Nein. "Blutspenden kommen in den Kliniken den Patienten zugute, die infolge ihrer Erkrankung oder eines Unfalls darauf angewiesen sind", sagt Stefanie Sklarzik vom Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes.

Wird mit meiner Blutspende Geld verdient?

Der Blutspendedienst des Roten Kreuzes ist eine gemeinnützige GmbH und arbeitet deshalb rein kostendeckend. Das Geld, das durch den Verkauf von Spenden erwirtschaftet wird, fließt laut BSD in die Erhaltung des Betriebs - also in die Deckung der Kosten für die Tests der Blutkonserven und den Unterhalt von Produktions- und Logistikzentren.

Blut spenden Geld

Es gibt aber auch private Blutspendedienste, die den Spenderinnen und Spendern im Gegensatz zum Roten Kreuz für die Spende dann auch eine Aufwandsentschädigung zahlen.

Kann ich mich beim Blutspenden mit Krankheiten anstecken?

Die Utensilien, mit denen Sie bei einer Spende in Kontakt kommen, sind alle steril und werden nur einmal benutzt. Die Einrichtungen arbeiten außerdem unter strengen Hygieneauflagen.

Blutspenden nach Coronainfektion

Es gibt bei den aktuellen Blutspende-Terminen des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) seit Ende April 2022 keine Zulassungsbeschränkungen mehr. Auch das Tragen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes ist seit dem 1. Februar 2023 nicht mehr verpflichtend.

Zwei Wochen nach einer durchgemachten Corona-Infektion darf wieder Blut gespendet werden. Das heißt man muss zwei Wochen symptomfrei sein. Bei einer Infektion ohne Symptome gilt der Tag an dem der Test das letzte Mal positiv ausgeschlagen hat, als Stichtag.

Zu beachten ist, dass man sich am Tag der Spende gesund fühlen muss und "es dürfen seit 4 Wochen keine Erkrankungen mit Fieber (über 38° Celsius), Schüttelfrost, Husten/Atemnot oder Antibiotikaeinnahme aufgetreten sein", schreibt der Blutspendedienst vom Bayerischen Roten Kreuz.

Muss ich vor dem Blutspenden getestet werden

Brauche ich denn einen Corona-Test vor meiner Blutspende? Dazu sagt Patric Nohe: "Generell ist kein Corona-Test notwendig. Hintergrund ist auch der, dass das Virus nicht über Blut oder Blutpräparate übertragen wird."

Nach Coronaimpfung Blut spenden

Kann ich direkt nach einer Impfung gegen SARS-CoV2 zum Blutspenden gehen? Dazu schreibt der BRK Blutspendedienst: "Bei allen derzeit in Deutschland eingesetzten Impfstoffen ist laut Paul-Ehrlich-Institut grundsätzlich keine Rückstellung bis zur nächsten Blutspende erforderlich. Wir empfehlen allerdings rein vorsorglich, einen Tag bis zur Blutspende zu warten, um eventuell auftretende Nebenwirkungen abgrenzen zu können."


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