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Autowäsche Greifen Pollen den Autolack an?

Gelber Blütenstaub liegt dick auf dem Auto. Muss ich es schnell waschen lassen? Greifen Pollen den Autolack an? Tipps für die Autowäsche.

Stand: 22.05.2023

Motorhaube und Frontscheibe eines Autos sind von gelbem Blütenstaub bedeckt | Bild: mauritius images / Oleksandr Berezko / Alamy / Alamy Stock Photos

Pollen - unschädlich für Autolack

Gelber Fichten-Blütenstaub schadet dem Lack unseres Autos nicht und verursacht auch keine Kratzer. Vincenzo Lucà vom TÜV Süd:

Pollenwolken über Nadelwäldern Ende April - so sieht das in Mastjahren der Fichten aus.

"Pollen greifen Autolack nicht an, denn sie sind sehr, sehr weich. Schwieriger wird es, wenn sich die Pollen mit etwas anderem, zum Beispiel mit Saharasand verbinden. Dann kann es zu einem Schmirgeleffekt kommen."

Wenn ein Auto länger draußen steht und es regnet, kann ein anderes Problem durch die Pollenschicht auf dem Wagen entstehen:

"Zu einem Problem kann es kommen, wenn sich bei Regen ein Pollenbrei bildet, der die Abflusslöcher – zum Beispiel am unteren Ende der Frontscheibe verstopfen. Das kommt besonders bei Fahrzeugen, die lange stehen, vor. Daher ist eine regelmäßige Autowäsche sinnvoll. Wer sein Auto regelmäßig mit Wachs-Programmen waschen lässt, muss die Pollen nicht fürchten."

Vincenzo Lucà

Autowäsche nicht zwingend

Bei reinem, trockenen Blütenstaub sehen die Experten eine schnelle Wagenwäsche nicht als zwingend an. Christian Adler, Kfz-Meister und Techniker beim ADAC Südbayern, empfiehlt bei klebrigen Baumpollen, diese abzuspülen. Und das aus folgendem Grund:

"Klebrigere Baumpollen binden Staub und Schmutz. Wenn ich da drüberreibe, kann ich mir Schlieren in den Lack reiben. In solchen Fällen am besten die Pollen mit einem Dampfstrahler in einer Waschbox einer Selbstwaschanlage abspülen. Ein volles Waschprogramm ist nicht unbedingt nötig, die Pollen abzuspülen, reicht."

Christian Adler, ADAC Südbayern

Autos, deren Lack gewachst und poliert wurde, sind vor all dem besser geschützt. Alle Fremdstoffe bleiben nicht so leicht haften.

Vogelkot entfernen

Andere natürliche "Schwebstoffe" sollte man allerdings besonders rasch vom Autolack entfernen - nämlich Baumharz und Vogelkot. Letzterer ist für Autolack ein gröberes Problem - den sollte man schnell entfernen, denn er kann den Lack beschädigen.

"Vogelkot wirkt ätzend. Wenn Sie bei intensivem Sonnenschein Vogelkot zwei bis drei Tage auf dem Lack lassen, ist es wahrscheinlich, dass sie den Lack danach polieren müssen, um die Verfärbung wieder loszuwerden. Auch Fetthaltiges wie Sonnencreme brennt sich bei Sonneneinstrahlung in den Lack ein."

Christian Adler, ADAC

Cabriodach reinigen

Cabriodächer aus Stoff sollte man regelmäßig mit Spezialmitteln imprägnieren. Sind sie verschmutzt, kann man einzelne Flecken mit einem feuchten Schwamm abtupfen. Ist die Verschmutzung großflächig, kann man in eine Waschbox einer SB-Waschanlage fahren und dort das Verdeck reinigen. Mit kaltem, klarem Wasser und Bürste, empfiehlt der ADAC. Nie die Lanze eines Hochdruckreinigers direkt auf das Verdeck richten. Manche Cabriodächer dürfen auch in eine normale Waschanlage, am besten in eine, die mit Textilstreifen reinigt.

Allerdings nur dort, wo das Reinigen von Autos erlaubt ist. In Deutschland gibt es hierzu keine einheitlichen Regeln. Autowäsche auf privatem Grund ohne vorhandene Ölabscheider ist in den allermeisten Fällen verboten. Besonders empfindlich auf Verschmutzungen wie Vogelkot reagieren ins Verdeck eingearbeitete Kunststofffenster.

Haben Sie Ihr Auto unter einem Baum geparkt und danach eine klebrige Schicht auf dem Lack? Dann ist das wahrscheinlich Honigtau.

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