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Wenn es am Armaturenbrett aufleuchtet Bei welcher Warnleuchte muss das Auto in die Werkstatt

Ölkännchen, Eiskristall und Fieberthermometer - auf dem Armaturenbrett des Autos können diverse Warnlampen blinken. Aber was bedeuten sie - und wann kann nur die Pannenhilfe noch etwas retten? Ein Überblick.

Von: Marc Strucken

Stand: 27.10.2017

Warnleuchten eines PKW in Übersicht | Bild: colourbox.de

Auto und Fahrer bzw. Fahrerin sollten sich eigentlich verstehen, aber ohne die Bedienungsanleitung gelesen zu haben, sind manche Warnleuchten schwer zu deuten. Generell kann man sagen, alles was grün leuchtet, ist ein Beleg dafür, dass etwas funktioniert: Tagfahr- oder Abblendlicht sowie der Tempomat.

Gelb oder Orange als Warnlampe weist den Fahrer auf Missstände hin, die nicht sofort behoben werden müssen. Die bekannteste Warnung ist wohl die Tankanzeige. Aber auch die Wischwasser-Anzeige oder die Warnung vor möglichem Glatteis (der Eiskristall) sind kein Problem in der Technik. Beim blinkenden Zeichen für ABS / ESP / ESC (Anti-Blockier System / Elektronische Stabilitätsprogramm / -kontrolle) bedeutet das sogar, dass das Fahrassistenzprogramm seine Arbeit tut. Nur ein dauerhaftes Leuchten zeigt einen Fehler an - keine akute Gefahr, aber die Werkstatt muss letztlich doch bald weiterhelfen.

Wenn Orange meist "Werkstatt besuchen" heißt

Airbag - Diese Warnleuchte geht an, wenn Sie den Beifahrer-Airbag deaktiviert haben, etwa weil ein Kindersitz mit muss. Ist das nicht der Fall, funktioniert etwas an der Technik nicht, im Zweifel geht der Airbag bei einem Unfall dann nicht auf. Sie können die Fahrt fortsetzen, aber sollten zur eigenen Sicherheit den Pkw bald in die Werkstatt bringen.

Reifendruck - Solange das Auto normal fährt, also nicht etwa zu einer Seite zieht, besteht kein Stress. Halten Sie an der nächsten Tankstelle und prüfen Sie den Luftdruck. Eine Tabelle dazu finden Sie meist im Tankdeckel des Wagens. Wenn die Warnung danach immer noch an ist, wird ein Werkstattbesuch fällig - wahrscheinlich ist der Sensor das Problem.

Motorsteuerung - Der stilisierte Motorblock hat es in sich: Wenn er am Armaturenbrett leuchtet, ist etwas an der Steuerung des Pkw nicht in Ordnung. Vom Steuergerät selbst, über die Abgassonde bis zur Einspritzung kann das viele Gründe haben. Meist geht das einher mit einem höheren Verbrauch und Abgasausstoß - aber auch weniger Power unter der Haube. Sie können noch bis zu einer Werkstatt fahren - aber Spaß macht das nicht.

Warnstufe ROT beim Auto

Thermometer - Es gibt ein Problem mit der Kühlung des Motors. Entweder ist zu wenig Kühlflüssigkeit im System oder die Kühlerpumpe hat den Dienst quittiert. Beides bedeutet: Motor aus und erst mal abkühlen lassen. Fehlt Kühlmittel können Sie zur Not Wasser nachfüllen für den Weg zur nächsten Werkstatt. Ansonsten muss auch hier die Pannenhilfe kommen.

Ölkanne - Je nach Pkw weist die kleine Ölkanne entweder darauf hin, dass der Ölstand niedrig ist. Möglichst bald sollten Sie dann einen Liter passendes Motorenöl nachfüllen - und die Lampe erlischt. In manchen Autos hingegen heißt die rote Kanne höchsten Alarm: Der Öl-Druck ist niedrig, was bedeutet, dass der Motor nicht genug geschmiert wird. Hier rät der ADAC: So schnell wie möglich stehenbleiben und den Pannendienst rufen, denn es droht ein Motorschaden, der berüchtigte "Kolbenfresser".

Bremse - Auch hier gibt es zwei Möglichkeiten. Ist die Feststell- bzw. Handbremse angezogen? Bremse lösen - Lampe aus. Oder es gibt einen Fehler im Bremssystem, z.B. ist der Bremsdruck zu niedrig, die Beläge sind abgenutzt oder Ähnliches. Auch dabei gilt: Am Besten - vorsichtig - zum Stehen kommen oder gar nicht erst losfahren. Ein Marderverbiss an der Bremsleitung kann beispielsweise die Ursache sein.

Batterie - Dieses Symbol warnt nicht etwa vor einer leeren Batterie. Der Generator ("Lichtmaschine") oder elektrische Verbindungen machen Zicken. Motor nicht ausschalten und zur nächsten Werkstatt fahren - das rät der ADAC in diesem Fall. Denn solange das Auto läuft, versorgt es sich selbst mit Strom. Erst beim nächsten Start ist die Elektrik gefragt. Sollte aber die elektrisch betriebene Lenkunterstützung (Servolenkung) schwergängig werden, muss ein Notstopp eingelegt werden.


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