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Augen auf Kuhhintern schützen vor Löwen Gute Nachricht: Löwen greifen Kühe mit aufgemalten Augen nicht an

So einfach und so wirkungsvoll: Aufgemalte Augen auf Kuhhintern schützen Rinder in Botswana erfolgreich vor Angriffen von Löwen.

Stand: 11.08.2020

Aufgestempelte Augen auf dem Hintern einer Kuh, die in einer Herde steht in Botswana | Bild: Neil Jordan/Taronga Western Plains Zoo/dpa

Australische Wissenschaftler haben ein billiges und wirkungsvolles Mittel gefunden, um Rinder im Okawango-Delta in der Republik Botswana vor Löwenangriffen zu schützen. Das Team um Neil Jordan von der Universität New South Wales in Sydney hat den Rindern einfach Augenmotive aufs Hinterteil gestempelt.

Warum das die Rinder schützt, erklärt Dr. J. Weldon McNutt, Leiter der Raubtierschutz-Organisation "Botswana Predator Conservation": "Viele große Katzen - darunter Löwen, Leoparden und Tiger - jagen aus dem Hinterhalt. Dies bedeutet, dass sie darauf angewiesen sind, sich an ihre Beute anzuschleichen und das Überraschungsmoment auf ihrer Seite zu haben. In einigen Fällen kann es dazu führen, dass sie die Jagd aufgeben, wenn sie von ihrer Beute gesehen werden."

Und tatsächlich: Von den 683 Rindern mit Augen am Hinterteil wurde in der vierjährigen Studie kein einziges von einem Löwen gerissen, von den 835 Rindern ohne Markierung dagegen 15.

Unvorhergesehenes Ergebnis des Versuchs: Die Forscher hatten manche Rinder aus der selben Herde der Augen-Rinder mit einfachen Kreuzen markiert - selbst diese waren besser geschützt vor Raubtieren als die Kühe ganz ohne Hinternbemalung.

Ob sich die Löwen an die Kuh-Augen gewöhnen werden, weiß man nicht. Zur Zeit profitieren sowohl die besser geschützten Rinder als auch die Löwen von den Augen: Wenn Löwen Vieh reißen, werden sie häufiger von Menschen gejagt und erschossen.