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Amaryllis pflegen So haben Sie lange Freude an Ihrem Ritterstern

Worauf es bei Pflege und beim Gießen ankommt, damit Ihr Ritterstern prächtig blüht - und ein einfacher Trick für den Kauf, der große und starke Blüten garantiert.

Stand: 07.12.2023

Amaryllis | Bild: mauritius-images

Wie Ihre Amaryllis viele Blüten bekommt

Sie macht was her mit ihren dicken Trichterblüten. Die Amaryllis, oder auch Ritterstern genannt, ist nicht nur als Schnittblume beliebt, auch im Topf kann man die langstielige Pflanze immer häufiger kaufen. Wenn Sie eine Amaryllis im Topf kaufen und besonders große Blüten haben wollen, dann hat BAYERN 1 Pflanzenexpertin Karin Greiner einen recht simplen Trick parat: Achten Sie auf die Zwiebel, denn die dicksten Zwiebeln bringen die größten Blüten, so die Expertin. Bei Amaryllis mit dicken Zwiebeln kann man nicht nur auf große Blüten, sondern auch auf viele Blüten hoffen. Bis zu fünf bzw. sechs Blüten können an einem Stiel gedeihen. Mit etwas Glück treiben aus einer Zwiebel sogar zwei bis drei Triebe - das wird dann ein wahrer Blütentraum auf der Fensterbank.

Neben den klassisch ungefüllten Blütenformen findet man mittlerweile auch gefüllte, glattrandige, aber auch gerüschte, kleinblumige Sorten. Das Farbenspektrum reicht von Rot, Zinnober, Orange, Rosa, Weiß und neuerdings auch Gelb bis elegant gestreift, so Karin Greiner.

Wo ist der beste Platz für Amaryllis?

Wenn Sie eine Amaryllis mit vorgetriebenen Zwiebeln im Topf erstanden haben, dann können Sie in vier bis sechs Wochen mit den ersten Trichterblüten rechnen. Sollten Sie eine Zwiebel selbst einsetzen wollen, dann sollte diese zu einem Drittel aus dem Substrat ragen und wird wahrscheinlich in zwei bis drei Monaten blühen, so Pflanzenexpertin Karin Greiner.

Der beste Standort für Amaryllis ist ein heller, aber nicht prallsonniger. Wenn die Zwiebel erst einmal zu treiben begonnen hat, mögen sie es warm bei 20-24 Grad. Wer den Blühbeginn hinauszögern möchte, der hält die Amaryllis etwas kühler.

Amaryllis gießen

Laut Karin Geriner wird erst gegossen, wenn der Blütenschaft handhoch ist. Wässert man vorher schon, fangen die Blätter vorzeitig zu treiben an, dann bleiben die Blüten oft stecken und entwickeln sich nicht. "Bis die erste Knospe aufgeht, ist die Amaryllis dankbar für tägliches Übersprühen mit zimmerwarmem, kalkfreiem Wasser", so die Pflanzenexpertin weiter.

Karin Greiners Experten-Tipp: Wenn die Amaryllis nur Blätter treibt, aber keine Blüten bekommt – nur die Ruhe bewahren. Eine kühle Ruhephase ist für die Blütenbildung extrem wichtig. Möglicherweise war diese Ruhephase zu kurz oder die Temperatur hat dabei nicht gestimmt. Einfach warten und weiter pflegen.

Amaryllis überwintern und wieder zum Blühen bringen

Die Amaryllis durchlebt drei Phasen: Blüte, Wachstum und Ruhe. Nach der Blütezeit entwickelt die Amaryllis Blätter. "Die sind ganz wichtig", betont BAYERN 1 Gartenexpertin Karin Greiner, "denn über sie sammelt die Zwiebel Kraft. In dieser Phase braucht die Amaryllis regelmäßig Wasser und Dünger. Sie sollte hell, gern auch prallsonnig, stehen. Sobald die Blätter welken, fängt die Ruhezeit an. Sie sollten die Amaryllis jetzt nicht mehr gießen und kühl und dunkel stellen. Es darf jedoch nicht zu kühl oder feucht sein, sonst fault die Zwiebel. Lassen Sie die Zwiebel vier bis sechs Wochen in Ruhe. Danach können Sie die Zwiebel wieder ins Licht holen oder einpflanzen. Dabei muss mindestens ein Drittel aus der Erde ragen. Vorsichtig gießen und der Kreislauf beginnt von vorne." 

Amaryllis pflegen nach der Blüte

Wenn die Amaryllis verblüht ist und die Blätter angefallen sind, empfiehlt Karin Greiner folgendes: "Sie können die Zwiebel entweder samt Topf an einen kühlen, dunklen Ort, zum Beispiel in den Keller, stellen oder Sie graben die Zwiebel aus, klopfen die Erde ab und brechen auch einige der Wurzeln ab. Die Zwiebel können Sie zum Beispiel in einer alten Obstkiste im Keller lagern. Im Dezember holen Sie sie dann wieder ins Warme, pflanzen sie ein, gießen sie und warten, bis sie wieder blüht.

Amaryllis in Wachs

Zwei Amaryllis mit der Knolle in Wachs. | Bild: BR

Sie sind in den vergangenen Jahren zum Trend geworden, aber für Pflanze und Umwelt ein Desaster: Amaryllis oder Hyazinthen-Zwiebeln in Wachs. Durch die Wachsumantelung ist die Pflanze quasi zum Tod verurteilt. Wenn die Amaryllis-Zwiebeln in Wachs gelegt werden, dann bekommen sie keine Nährstoffe und müssen alle Energie aus der Knolle bzw. der Zwiebel ziehen. Kommt es dann zur Blüte, ist die Pflanze so erschöpft, dass sie eingeht. Leider kann man eine solche Wachspflanze dann nur noch entsorgen.

"Man kann sie noch nicht mal auf den Kompost werfen, weil man nie weiß, was für eine Art von Wachs verwendet wurde. Man muss also die Pflanze auch noch in den Müll werfen."

BAYERN 1 Pflanzenexpertin, Karin Greiner

Greifen Sie deshalb lieber zur Schnitt-Amaryllis oder noch lieber zu einem Ritterstern im Topf.

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Viele gute Ideen für Balkon & Garten, dazu Tipps für Zimmerpflanzen, und den Haus- und Ziergarten rund ums Jahr gibt unsere Garten-Expertin Karin Greiner jeden Samstag um 13.15 Uhr im Samstagmittag bei BAYERN 1.


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