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Insekten Insektensommer 2024: Warum es sich lohnt, Käfer und Hummeln zu zählen

Eine Stunde Sechsbeiner zählen: Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) und der NABU rufen wieder dazu auf, Insekten zu zählen. Und zwar vom 2. bis 11. August.

Stand: 08.03.2024

Ohne Insekten kein Honig und auch keine Obst- oder Gemüseernte: Insekten bestäuben fast alle Pflanzen, die bei uns wachsen. Ohne sie gäbe es manches Lebensmittel einfach nicht mehr. In Deutschland leben rund 33.000 Insekten-Arten. Damit Naturschützer und Forscher mehr erfahren über die Verbreitung unserer Insekten - oder eben über ihren Rückgang, ist es wichtig, sie jedes Jahr zu zählen. Um Insekten dann auch besser schützen zu können. Deswegen organisieren der Landesbund für Vogelschutz (LBV) und Naturschutzbund (NABU) regelmäßig Insektenzählungen. Für den "Insektensommer 2024" gibt es einen hilfreichen Link, der Ihnen Schritt für Schritt dabei hilft, den Namen des beobachteten Insekts zu finden: NABU-Insektensommer. Und hier geht es zum Online Meldeformular. Und hier ist die webbasierte App, mit der Sie auch Insekten bestimmen können, Sie öffnen einfach diesen Link auf Ihrem Handy: Naturgucker App Insektensommer.

Insekten: Wie es ihnen geht

Wie ist die Situation der Insekten bei uns in Bayern? Dazu Stefanie Bernhardt vom LBV:

"Man hört ja immer mehr vom Insektensterben und Studien können das auch belegen. In den letzten 27 Jahren hat die Biomasse der Insekten um 75 Prozent abgenommen. Das liegt hauptsächlich an der intensiven Landnutzung. Lebensräume für Insekten wie Hecken und Brachflächen verschwinden immer mehr. Und dazu kommt auch noch der intensive Einsatz von Insektiziden."

Stefanie Bernhardt, Presse-Referentin beim LBV

Insekten zählen: Zählen kann man (fast) überall

Hier die Tipps der Naturschützer fürs Zählen: Am besten kann man Insekten an einem sonnigen, warmen, windstillen Tag beobachten - und zählen. Gezählt werden kann überall, so Angelika Nelson vom LBV: "Man braucht nicht in so einem ganz großen Gebiet, also in seinem ganzen Garten zählen. Man kann sich einschränken auf ein Gebiet von maximal 20 Metern Durchmessern und das ist schon groß für Insekten."

Balkon, Terrasse, Garten, Wiese, Wald oder Fluss – überall dort kann man zählen und alle Insekten notieren, die man von seinem Beobachtungspunkt entdecken kann. "Es ist schon gut, wenn man sich auf Augenhöhe mit den Insekten begibt und sich einfach mal in die Wiese setzt und schaut, was da so herumfliegt."

Wenn Sie dabei einem großen grünen Käfer begegnen, könnte es dieser Geselle sein.

Insektensommer 2023 - Die zehn häufigsten Insekten in Deutschland

1. Dunkle/helle Erdhummel
2. Ackerhummel
3. Siebenpunkt-Marienkäfer
4. Steinhummel
5. Großes Heupferd
6. Blaue Holzbiene
7. Wildbiene (unbestimmt)
8. Westliche Honigbiene
9. Gemeine Feuerwanze
10. Schwebfliege (unbestimmt)

Warum Insekten zählen

Heimischer Marienkäfer auf einer Dahlie

"Am Ende steht eine bundesweite Auswertung nach Insektenarten, Bestandszahlen, Bestandstrends (falls möglich) und Beobachtungsorten. Der NABU-Bundesverband und seine Landesverbände analysieren die Ergebnisse und erhalten dadurch eine Fülle wertvoller Informationen zu den Insekten", so der LBV. Die Daten sind dann Grundlage für bessere Schutzmaßnahmen für die Insekten.

Insektenzählung 2022: Das waren die häufigsten Insekten in Deutschland - die Top Ten

1. Dunkle/helle Erdhummel
2. Steinhummel
3. Hain-Schwebfliege
4. Ackerhummel
5. Asiatischer Marienkäfer
6. Wildbiene (Art unbestimmt)
7. Westliche Honigbiene
8. Lederwanze
9. Europäische Hornisse
10. Fliege (Art unbestimmt)

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