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Maria-Ward-Gymnasium in München 100 000 Euro für eine Friedensschule in Pakistan

Das Maria-Ward-Gymnasium hat im Rahmen eines Projekt-Seminars ein beachtliches Ziel erreicht: Für eine Friedensschule in Pakistan konnten sie innerhalb von zwei Jahren hundert Tausend Euro sammeln.

Stand: 17.06.2016

"Allein so eine Aktion, wie die Mädchen hier in Maria-Ward das hingekriegt haben, das ist fast Friedensnobelpreis-verdächtig muss ich sagen."

Reinhard Erös

Da kommt selbst ein erfahrener Entwicklungshelfer wie Reinhard Erös ins Staunen. Der ehemalige Bundeswehrarzt aus Regensburg hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten schon zahlreiche spendenbasierte Schulen, Waisenhäuser und Krankenhäuser in Afghanistan und Pakistan aufgebaut – und dank des Spendeneifers des Maria-Ward-Gymnasiums vor wenigen Wochen an Pfingsten die "Maryam-Girls-High-School" in Pakistan offiziell einweihen.

"Das war für die Bewohner dieser Dörfer um die Gemeinde, wo wir die Schule jetzt gebaut haben, das war für die das Fest des Jahre, vielleicht sogar des Jahrzehnts."

Reinhard Erös

Reinhard Erös beim Festakt am Maria-Ward-Gymnasium

Was kostet so eine Schule? Diese Frage haben sich vor über zwei Jahren auch einige Schülerinnen des Maria-Ward-Gymnasiums in München Nymphenburg im Rahmen ihres Projekt-Seminars gefragt. Nachdem Jahre zuvor Reinhard Erös einen Vortrag über seine Stiftung "Kinderhilfe Afghanistan" an der Schule gehalten hatte, war die Idee geboren, im Rahmen eines Seminars mit dem Arbeitstitel "Fundraising und Charity" Spendengelder für den Bau einer Partnerschule in Afghanistan oder Pakistan zu sammeln.

"Da hat auch am Anfang niemand wirklich so dran geglaubt, dass das so viel Erfolg hat. Wir hatten nach fünf Wochen sammeln 18 000 Euro. Nur von 10-jährigen eigentlich, die in ihrer Freizeit sammeln wollten."

Daniela

Spendenstand am 7. Juni 2016

Neben Klassikern wie Weihnachtsbasar, Kuchenverkauf und Catering organisierten die Schülerinnen Sponsoren für Spendenläufe, veranstalteten öffentliche Parties in Münchner Clubs oder beteiligten sich an einem so genannten sozialen Tag, bei dem sie in allen möglichen Einrichtungen für umsonst arbeiteten beziehungsweise ihren Lohn in den Spendentopf geworfen haben.

Über 800 Schülerinnen und Schüler haben sich bereits für das kommende Schuljahr ab Herbst in der Maryam-Girls-High-School angemeldet. Die Schule ist offen für Mädchen und Jungen, für Muslime und Christen und dank der großen Spendensumme sehr gut ausgestattet.

"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."

Der berühmte Satz von Erich Kästner wurde im Rahmen der symbolischen Scheckübergabe in der Aula des Maria Ward Gymnasiums  an die Wand projiziert. Ein Motivationsspruch für alle im Raum, das neue Ziel von 180 000 Euro möglichst bald zu erreichen und damit mittelfristig auch die Betriebskosten der neuen Partnerschule in Pakistan decken zu können.


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