Die B5 Reportage (Wiederholung) Zwischen Corona und Staatspleite

Frau mit Maske vor dem Schaufenster eines Supermakrts in Buenos Aires | Bild: picture alliance/ZUMA Press

Sonntag, 28.06.2020
22:35 bis 22:58 Uhr

BR24

Argentiniens Doppelkrise
Von Anne Herrberg

Als Podcast verfügbar

Argentiniens Regierung kämpft an zwei Fronten. Durch einen frühen, strikten Lockdown steht das Land im Kampf gegen Corona zwar besser da als die Nachbarstaaten. Dem erst im vergangenen Dezember angetretenen Mitte-Links-Politiker Alberto Fernandez hat das den Rücken gestärkt. Doch sein gutes Image bekommt Risse. Der rigide Lockdown hat die schwere Wirtschaftskrise des Landes noch einmal verschärft. Das Land steht vor einem enormen Schuldenberg - und steckt mitten in harten Verhandlungen für einen Schuldenschnitt. Die Uhr tickt. Erste Gläubiger haben schon angedroht, vor Gericht zu ziehen. Dabei verschärft sich gleichzeitig die Situation im Land selbst: Die Pandemie ist in den Villas, den Armenvierteln angekommen, dort steigen die Fallzahlen sprunghaft an - während vor allem die städtische Mittelschicht dringend auf mehr Lockerungen drängt. Präsident Fernandez steckt in der Zwickmühle: Einerseits will er den Staatsbankrott verhindern, andererseits die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Corona-Maßnahmen abmildern. Eine erneute Pleite, mitten in der Viruskrise, wäre nicht nur wirtschaftlich sondern auch politisch ein Desaster.

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