Landtagswahl Bayern 2018 Diese jungen Kandidaten wollen in den Landtag

Alle sprechen mit den Spitzenkandidaten - wir sprechen mit den jüngsten! Was sie über Cannabis denken, gegen den Mietwahnsinn tun wollen und Donald Trump gerne mal sagen würden, erzählen hier Kandidaten zwischen 18 und 25.

Von: Kevin Ebert, Alexandra Reinsberg & Julian Wenzel

Stand: 24.09.2018 | Archiv

Junge kandidat*innen bei der Landtagswahl in bayern 2018 | Bild: BR

Im Bayerischen Landtag sitzt aktuell kein Politiker unter 30. Dabei bestimmen die Politiker von heute über die Zukunft kommender Generationen – über unsere Zukunft. Ja, es ist wichtig, was die Spitzenkandidaten der großen Parteien sagen. Aber wir finden: Es kommt genauso auch auf den politischen Nachwuchs an. In unserem KREUZVERHÖR sprechen wir deshalb nicht mit den prominenten Köpfen, sondern mit jungen Kandidaten.

Von links bis rechts, Studis, Schülern und einer Mutter ist an Meinungen und Ansichten so ziemlich alles vertreten. Aber bei all den Unterschieden kommen am Ende alle auf einen Nenner: Wir brauchen definitiv mehr junge Menschen in der Politik.

Kilian Maier, 24, SPD, aus Mehring

Aktuell studiert Kilian Politics and Technology an der TU München und wohnt dort auch – er weiß also, wie groß das Problem mit den Mietpreisen ist. Seine sonstigen Schwerpunkte: Digitalisierung, mehr Mitbestimmung für junge Menschen und der Kampf gegen Rechts. Mit 24 ist Kilian einer der jüngsten Direktkandidaten der SPD.

Kilian ist Direktkandidat für den Stimmkreis Mühldorf am Inn.

Matthias Weigl, 19, Grüne, aus Passau

Matthias hat gerade sein Abitur gemacht und will nun Staatswissenschaften in Passau studieren. Er selbst war lange Zeit Landesschülersprecher, sein Themenschwerpunkt ist deshalb die Bildungspolitik. Mit 19 Jahren ist Matthias der zweitjüngste Kandidat der Grünen.

Matthias ist Direktkandidat für den Stimmkreis Passau-Ost.

Rafael Pietsch, 18, Die Linke, aus München

Rafael ist jetzt in der 12. Klasse und macht sein Abitur. Er war insgesamt ein Jahr in den USA und ist dort zur Schule gegangen. Rafael hat direkt mitbekommen, wie das Land während des Präsidentschaftswahlkampfes in zwei Lager auseinandergedriftet ist und hat in dieser Zeit beschlossen, der Linken beizutreten. Er interessiert sich besonders für Außenpolitik. Rafael ist nicht nur der jüngste Kandidat der Linken, er ist generell der jüngste aller Kandidaten.

Rafael ist Listenkandidat für Oberbayern, Platz 52.

Juliane Demar, 25, CSU, aus Großbardorf

Juliane hat Jura an der Uni Würzburg studiert und wird bald als Rechtsreferendarin am Landgericht Schweinfurt anfangen. Ihr Themenschwerpunkt: das Leben auf dem Land. Sie will dort für eine bessere Infrastruktur kämpfen und die Digitalisierung aufs Land holen. Sie selbst bezeichnet sich auch als Landei. Mit 25 ist Juliane die älteste in unserem KREUZVERHÖR.

Juliane ist Listenkandidatin für Unterfranken, Platz 4.

Oskar Lipp, 22, AfD, aus Ingolstadt

Oskar hat BWL an der KU Eichstätt-Ingolstadt studiert und will jetzt einen Master machen. Für ihn sind die Stärkung des ländlichen Raums und allgemein mehr Sicherheit die Top-Themen. Oskar ist der jüngste Landtagskandidat der AfD.

Oskar ist Direktkandidat für den Stimmkreis Eichstätt.

Jonas Holm, 19, Freie Wähler, aus Augsburg

Jonas ist in der 12. Klasse und macht nun sein Abitur. Er sagt, er habe sich viele Parteien angeschaut und sich meistens nur mit den Leuten gestritten. Mit den Freien Wählern ist er einer Meinung. Er will vor allem gegen marode Schulen und für eine bessere Diskussionskultur kämpfen. Es gibt bei den Freien Wählern keinen jüngeren Kandidaten als Jonas.

Jonas ist Listenkandidat für Schwaben, Platz 17.

Bianca Buchenberg-Köhler, 24, FDP, aus Oy-Mittelberg

Bianca arbeitet seit kurzem in einem Münchner Unternehmen für Wirtschaftsprüfung und studiert BWL an einer Fern-Uni. Sie ist verheiratet und hat ein kleines Kind – dementsprechend ist die Unterstützung junger Familien eines ihrer Hauptthemen. Mit 24 ist sie eine der jüngsten Kandidatinnen der FDP in Bayern.

Bianca ist Direktkandidatin für den Stimmkreis Kempten, Oberallgäu.

So haben wir die Kandidaten ausgewählt

Bei der Auswahl der Parteien haben wir uns an den Chancen auf eine Beteiligung am bayerischen Parlament orientiert. Dabei haben wir den Bayern-Trend von Infratest Dimap für Juli und September betrachtet. Laut dem haben sieben Parteien eine reelle Chance, die Fünf-Prozent-Hürde zu nehmen: CSU, SPD, Freie Wähler, Die Grünen, AfD, FDP und Die Linke.

Die ausgewählten Interviewpartner waren zum Zeitpunkt der Interviewanfrage und der längeren Vorgespräche – die wir mit allen geführt haben – die jüngsten Landtagskandidaten, die uns von den Parteien als Ansprechpartner genannt wurden. Weil aber noch jüngere Personen nominiert wurden, verzichten wir darauf, in den Videos von "den jüngsten Kandidaten" zu sprechen. Die tatsächlich jüngsten Bewerber aller Parteien findet ihr hier.

Wir wollen die Lebensrealität von möglichst vielen jungen Bayern und Bayerinnen abbilden. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, mit dem KREUZVERHÖR die Altersspanne von 18 bis 25 Jahren abzudecken. Dadurch vertreten die Interviewpartner auch verschiedene Lebensmodelle: Aktive Schüler und welche, die bald mit ihrem Studium beginnen; Studis im Bachelor und im Master; eine junge, arbeitende Mutter; Menschen vom Land und aus der Stadt; Kandidaten aus Niederbayern, Oberbayern, Schwaben und Unterfranken; Direkt- und Listenkandidaten.

Sendung: Filter, 24.9.2018 - ab 15 Uhr.