Landtagswahl Bayern 2018 How to Landtagswahl

Noch nie war es vor einer Landtagswahl in Bayern so spannend wie jetzt. Aber wie viele Stimmen haben wir eigentlich und was sind Direkt- und Listenkandidaten? Wir klären das, bevor ihr in der Wahlkabine mit Fragezeichen steht.

Von: Tobias Krone, Kevin Ebert & Alexandra Reinsberg

Stand: 08.10.2018 | Archiv

Eine Hand mit Kugelschreiber und einem Stimmzettel. | Bild: BR/Julia Müller

Was muss ich tun in der Wahlkabine?

Wie bei der Bundestagswahl haben wir zwei Stimmen. Mit der Erststimme auf Wahlzettel A wählen wir die Direktkandidatin oder den Direktkandidaten aus unserem Wahlkreis auf einer speziellen Liste. Das sind meistens die Köpfe, die gerade in unserem Wohnviertel und im Dorf von den Plakaten runterschauen. Die- oder derjenige mit den meisten Stimmen zieht in den Landtag und vertritt dort die Interessen unseres Wahlkreises.

Wofür die Zweitstimme?

Auf den Wahlplakaten hängen vor allem gerade die Gesichter von Hubert Aiwanger von den Freien Wählern, von Ludwig Hartmann und Katharina Schulze von den Grünen, von Natascha Kohnen von der SPD und von Markus Söder von der CSU. Das sind die Spitzenkandidaten der Parteien und die unterstützen wir vor allem mit unserer Zweitstimme. Mit unserem Kreuz auf Stimmzettel B geben wir unserer favorisierten Partei nochmal einen zusätzlichen Push beim Stimmenverhältnis.

Vor allem bei kleinen Parteien kommt es auf beide Stimmen an

Gerade für kleinere Parteien kommt es auf beide Stimmen an, denn egal, wie beliebt eine Erststimmenkandidatin einer Minipartei in ihrem Wahlkreis ist – wenn ihre Partei bei Erst- und Zweitstimme nicht bayernweit mindestens fünf Prozent erreicht, kommt sie trotzdem nicht in den Landtag. Das Interessante an der Landtagswahl ist, dass wir für das Kreuz bei der Zweitstimme nochmal viele Kandidatinnen und Kandidaten zur Auswahl haben, nämlich alle Leute der Parteien, die sich in unserem Regierungsbezirk zur Auswahl stellen.

So unterscheidet sich die Bundestags- von der Landtagswahl

Bei der Bundestagswahl ist das anders, da wählen wir mit der Zweitstimme nur die Liste – wer von den Kandidaten dann als erstes reinkommt, hat die Partei davor schon selbst ausgekartelt. Bei der Landtagswahl können wir theoretisch auch der letzten Kandidatin auf der Liste unsere Zweitstimme geben. Und wenn viele andere das auch tun, kommt möglicherweise diese Kandidatin in den Landtag – und die Alphatiere ganz vorn auf der Liste müssen draußen bleiben.

Sendung: Filter, 8.10.2018 - ab 15 Uhr.