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Yazdan aus Syrien Trotz Asyl noch lange nicht am Ziel

Yazdan hat das geschafft, wovon Tausende seiner Landsleute träumen: Er hat Asyl in Deutschland bekommen. Sein neues Leben genießt er, trotz aller Schwierigkeiten.

Von: Verena Fücker

Stand: 14.10.2015 | Archiv

Yazdan kommt aus Syrien und ist seit fast zwei Jahren in Deutschland. Der 24-Jährige ist bereits als Flüchtling anerkannt, darf also in Deutschland bleiben. Yazdan ist mit seinen Eltern und Geschwistern nach Deutschland geflohen. Mittlerweile leben sie in einer eigenen Wohnung. "Unter unserem deutschen Vermieter", erzählt Yazdan.

Das macht Yazdan in Deutschland

Zur Zeit macht Yazdan ein Praktikum beim bayerischen Integrationsbeauftragten Martin Neumeyer (CSU). Die beiden sind sich zum ersten Mal im Landtag begegnet und Neumeyer wollte dem jungen Syrer eine Chance geben. Yazdan ist das Praktikum sehr wichtig, weil er in Syrien niemals die Chance gehabt hätte, mit einem Politiker zusammenzuarbeiten. Aber Yazdan glaubt vor allem, dass ein Job bei der Integration hilft:

"Arbeit ist sehr wichtig, man muss arbeiten. Ich glaube, wer sich integrieren will, muss seine Deutschkenntnisse verbessern, muss arbeiten. Dann verdient man auch mehr Geld als man vom Amt bekommt."

Yazdan aus Syrien

In Syrien hat Yazdan sechs Semester Jura studiert. Das Studium kann er in Deutschland nicht zu Ende machen. "Zum einen dauert ein Jura-Studium sehr lange und zum anderen ist die juristische Sprache sehr schwer. Dafür braucht man das Sprachniveau C2, also wie ein Muttersprachler und so gut ist mein Deutsch noch lange nicht", erzählt er. Das hat er auch bei einem Praktikum in einer deutschen Anwaltskanzlei gemerkt. Außerdem hätte Yazdan wieder im ersten Semester anfangen müssen, aber er will lieber bald arbeiten, so in drei oder vier Jahren, wie er sagt. Deswegen will Yazdan jetzt lieber European Studies, Business and Law oder BWL studieren.

Fühlt sich Yazdan willkommen?

Eins ist klar: Yazdan ist in Deutschland angekommen. Auch weil er jetzt versteht, wie die Deutschen denken und wie hier das Leben abläuft. Nur eines kritisiert er im Rückblick an der deutschen Asylpolitik:

"Die Bürokratie hier in Deutschland ist echt kompliziert. Wenn ein Asylbewerber neu nach Deutschland kommt und er bekommt nach ein, zwei Wochen einen Brief vom Bundesamt für Migration mit drei, vier Blättern und Paragraphen und so - wie soll derjenige das verstehen auf Deutsch?"

Yazdan aus Syrien


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