Jetzt Frank & Stein Shotty Horroh

Info Shotty Horroh aus Manchester ist in der britischen Battle Rap-Szene eine ziemlich große Nummer, dessen Videos millionenfach geklickt werden. Auf "Frank & Stein" (2018) zeigt er, dass er auch ein Vorliebe für Indie-Rock hat.

Europawahl 2019 Unterwegs nach Brüssel – barfuß und blank

Mit null Cent in der Tasche und ohne Schuhe an den Füßen: So ist der Österreicher Dominik Ployer momentan unterwegs Richtung Brüssel. Erst zu Fuß, mittlerweile mit dem Rad. Warum und wieso – das erzählt er uns im Interview.

Von: Tobias Krone

Stand: 09.05.2019 | Archiv

Dominik Ployer | Bild: privat

Ein bisschen skurril wirkt sie schon, die Facebook-Seite "Wählen gehen". Dominik Ployer postet hier täglich Fotos und Videos von seiner Reise nach Brüssel, die er ohne Schuhe und ohne Geld angetreten ist. Was der 27-jährige Heilmasseur und Philosophiestudent mit seiner Reise bezweckt, erzählt er uns im Interview.

PULS: Zur Europawahl nach Brüssel wandern. Wie bist du denn darauf gekommen?

Dominik Ployer: Die Idee ist mir relativ spontan gekommen, weil ich gemerkt habe, ich muss irgendwas machen. Ich möchte irgendein Zeichen setzen, irgendein Symbol kreieren, damit die Leute wieder mehr wählen gehen. Einerseits. Und andererseits vielleicht ein bisschen mehr Mut haben für die Zukunft. Jahrelang habe ich mich mit Politik und Philosophie beschäftigt.

…und auch mit der EU. Wie erlebst du die Stimmung bei den Leuten, die du auf deiner Reise triffst?

Ich merke, viele Leute beschäftigen sich nicht mit der EU. Vor allem das Wissen, dass es seit über 70 Jahren keinen Krieg mehr gibt - das ist schon irgendwie da, aber auch für mich ist das total selbstverständlich. Ich treffe aber auch sehr viele Menschen, die sich einsetzen für diejenigen, die eine andere Sexualität leben oder eine andere Hautfarbe. Die sagen, wir müssen weiter dran arbeiten. Die EU ist kein fertiges Projekt, sondern ein Weg, den wir weiter gehen müssen. Wir müssen schauen, dass es friedlich bleibt und besser wird.

Dein Weg von St. Georgen in Oberösterreich nach Brüssel ist 924 Kilometer lang. Du verzichtest dabei auf Geld. Warum?

Ich will den Leuten auf Facebook auch ein bisschen zeigen: Man braucht gar nicht so viel. Mein Reisebudget ist null Euro. Ich lebe nur von dem, was ich im Mülleimer finde, was mir Leute gern schenken. Schlafen kann ich in Klöstern oder bei Leuten, die mir einen Schlafplatz anbieten. Es gibt natürlich Leute, die abweisend reagieren und sich denken, was kommt da für einer daher? Das hatte ich irgendwie erwartet. Aber ich erlebe Menschen, die offen sind und wahnsinnig viel geben, obwohl sie eigentlich selber Hilfe brauchen.

Okay, kapiert. Aber warum bist du barfuß unterwegs?  

Meine Freundin nahm mich vor sechs Jahren auf ein Naturcamp mit, wo man lernt, lustiger mit der Natur umzugehen. Und dadurch, dass ich Schuhe eh nie so gerne gemocht habe, habe ich mir mal gedacht, na gut, dann probieren wir’s halt mal, wie lang geht’s ohne. Und seitdem habe ich keine Schuhe mehr an. Und in dieser Jahreszeit ist es überhaupt kein Problem. Und jetzt gehe ich halt barfuß nach Brüssel, beziehungsweise fahre jetzt barfuß mit dem Rad nach Brüssel. Denn nach ein paar Tagen haben mir die Füße so weh getan, dass ich mir ein Rad besorgen musste, um es noch zu schaffen.

Sollte jeder mal so reisen, um Europa zu begreifen?

Nein. Ich empfehle es auch nicht jedem. Auch ich werde nach meiner Reise wieder ganz normal arbeiten und studieren und mit meiner Familie leben. Aber die Erfahrung hilft einem, mutiger zu sein: Auch wenn man was verliert, hat man immer noch genug.

Wann willst du ankommen?

Am 26. Mai. Genau zur Europawahl.

Sendung: PULS vom 07.05.019, ab 15 Uhr