Sexistische Werbung Yves Saint Laurent erntet massiven Shitstorm

Bei der Pariser FashionWeek gab es letzte Woche zum Weltfrauentag auf den Laufstegen jede Menge starke Frauen zu sehen. Krasser Kontrast dazu und Aufreger der Woche: die aktuelle Werbekampagne vom Luxuslabel Yves Saint Laurent.

Von: Gloria Grünwald

Stand: 13.03.2017 | Archiv

Sexistische Werbung Yves Saint Laurent | Bild: picture-alliance/dpa

Yves Saint Laurent hat in Paris massenweise Plakate aufgehängt, die Models mit dürren Beinchen in Netzstrumpfhosen zeigen. Der eigentliche Schocker an den Fotos ist aber: Die Models posen auf jedem Bild mit weit gespreizten Beinen. Völlig zu Recht wird Yves Saint Laurent jetzt für die geschmacklose und sexistische Werbung gehatet.

Im Netz hat die Kampagne unter dem Hashtag #YSLRetireTaPubDegradante einen regelrechten Shitstorm ausgelöst, in Talkshows im Fernsehen wurde diskutiert und eine Gruppe Aktivistinnen hat mit einer Protestaktion vor Saint-Laurent-Geschäften in Paris ihrem Ärger Luft gemacht:

"Wir sind es leid, dass Frauen lächerlich gemacht und gedemütigt werden unter dem Vorwand, dass man Schuhe verkaufen will. Es wird Zeit, die Geschäftsstrategie zu ändern. Danke, Yves Saint Laurent."

Aktivistinnen der Gruppe Les Effronté-e-s

Beim französischen Werberat sind seit Beginn der Kampagne in kürzester Zeit um die 200 Beschwerden eingegangen. Weil der Direktor des Werberates Yves Saint Laurent schon letzte Woche aufgefordert hat, die Werbung zu entfernen, sind die Plakate zumindest schon mal von den Straßen in Paris verschwunden. Auf der Facebook-Seite von Yves Saint Laurent ist aber ein Foto aus der Aufreger-Kampagne auch weiter zu sehen.

Heute hat sich die Jury des französischen Werberates getroffen, um über die Kampagne zu beraten. Das offizielle Urteil lautet: Die Fotos setzten das Bild von Frauen in der Gesellschaft herab und nutzen und fördern Stereotype der Frau als Sexobjekt. Rechtliche Konsequenzen hat das Urteil zwar keine für die Modemarke. Aber das Modeunternehmen wird mit Sicherheit einen spürbaren Imageschaden davontragen.