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TV & Serie // "False Flag" Seriennachschub für "Homeland"-Fans

"False Flag" aus Israel hat alles, was das Thriller-Herz begehrt: politische Verschwörungen, doppelte Identitäten und dramatische Verstrickungen. Genau richtig für alle, die den ersten "Homeland"-Staffeln noch hinterhertrauern.

Von: Vanessa Schneider

Stand: 20.06.2018 | Archiv

Szene aus der israelischen Thrillerserie "False Flag" | Bild: Keshet Broadcasting/Tender Productions/FOX

Sucht man nach "False Flag", spuckt Wikipedia sinngemäß aus: "Falsche Flagge" bezeichnet eine verdeckte Geheimdienstoperation – bei der Dritte zum Schein beschuldigt werden, um die Identität und Absicht des tatsächlichen Drahtziehers zu verschleiern. Schon das klingt nach so viel Spannung wie die erste Staffel von "Homeland". Und genau das macht sich die israelische Serie "False Flag" zunutze.

Fünf Israelis – zwei Männer und drei Frauen – sehen ihre Gesichter eines Tages in den Nachrichten und können es nicht fassen: Sie sollen den iranischen Verteidigungsminister in Moskau entführt und umgebracht haben. Für die Medien und die russische Regierung ist die Sache ziemlich eindeutig: Die fünf sollen israelische Agenten sein, die für den Mossad, also den israelischen Auslandsgeheimdienst, eine Mission durchgeführt haben. Alle haben – wie viele Israelis – eine ausländische Staatsangehörigkeit. Und so verdächtigt sie nicht nur der Inlandsgeheimdienst Shin Bet ein doppeltes Leben zu führen – auch ihre Familien und Freunde beginnen bald zu zweifeln. Dabei wirken die Verdächtigen zunächst total harmlos: Eine ist Buchhalterin, ein anderer Weltenbummler, dann ist da noch eine Kindergärtnerin und eine Englischlehrerin. Auch unter den Verdächtigen: ein Chemiker, der natürlich sofort beschuldigt wird, das Nervengas hergestellt zu haben, das bei dem Mord eingesetzt wurde.

Jeder ist verdächtig

Ob an dem Vorwurf etwas dran ist, erfahren wir Zuschauer erst nach und nach, während die Serie uns weiter geschickt verunsichert. Ben, der Chemiker, beteuert – wie die anderen auch – nichts mit der Entführung zu tun zu haben, aber während der Ermittlungen stellt sich heraus, dass die Verdächtigen über Ecken miteinander in Kontakt standen. Ben hatte zum Beispiel eine Affäre mit der Englischlehrerin. Und noch etwas ist seltsam: Der Mossad weiß nichts von einer Undercover-Operation, kennt die Verdächtigen nicht und vermutet, dass die Täter vom Ausland gesteuert werden.

"False Flag" ist hochdramatisch – nicht nur wegen des Mordkomplotts, sondern auch wegen der kleinen Familiendramen, die durch die Ermittlungen ans Licht kommen und das Leben der Fünf noch komplizierter machen, als es eh schon ist. Jeder, egal wie unschuldig, hat in dieser Serie irgendwas zu verbergen oder zu verlieren. Die Mischung aus privaten Schicksalen, politischer Verschwörung und der Suche nach den wahren Identitäten der Verdächtigen erinnert stark an die erfolgreiche Thrillerserie "Homeland", die auf der israelischen Serie "Hatufim" basiert.

Nach einem wahren Mordfall

Die Geschichte von "False Flag" ist, anders als "Homeland", aber von einem realen und sehr brisanten Mordfall inspiriert: Vor einigen Jahren wurde in Dubai der Hamas-Funktionär Mahmud al-Mabhuh umgebracht, offenbar von Israelis mit gefälschten, ausländischen Pässen. Bis heute ist nicht klar, wer hinter diesem Mord steckt, aber es wird spekuliert, dass der Mossad involviert war. "False Flag" ist so schon spannend, aber dieser reale Kontext macht die Story sogar noch interessanter.

Und wer nach "False Flag" Bock hat auf noch mehr Thriller-Serien mit Schauplatz Israel, der könnte sich mal "Fauda" (Netflix) und die britische Spionageserie "Honourable Woman" (Prime Video) anschauen.

Alle acht Folgen von "False Flag" könnt ihr bei Sky on Demand (Sky Ticket und Sky Go) abrufen.

Sendung: Filter, 20.06.2018 - ab 15.00 Uhr