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Games // Robinson - The Journey Mit nem T-Rex durchs eigene Zimmer jagen

Wer schon immer mal mit Dinos auf Tuchfühlung gehen wollte, ist bei "Robinson - The Journey" perfekt aufgehoben. Das Virtual-Reality-Game ist quasi "Jurassic Park" im Wohnzimmer. Allerdings hat das Game auch ein paar Macken.

Von: Tobias Zervos

Stand: 09.01.2017 | Archiv

Robinson The Journey | Bild: Crytek

Virtual-Reality-Games kommen über den Status "Spielereien" irgendwie nicht so richtig hinaus, sind mehr Experimentierfreude als echtes Spiel. Doch mit "Robinson - The Journey" wagt die Frankfurter Spieleschmiede Crytek den Versuch eines ersten Vollblut-VR-Adventures.

Ich spiele den 12-jährigen Robin, der mit seiner Rettungskapsel im Dschungel eines von Dinosauriern bewohnten Planeten notgelandet ist. In Rettungsanzug und mit Phaser in der Hand erkunde ich die Gegend, versuche etwas über die abgestürzte Raumstation "Esmeralda“ zu erfahren und Überlebende zu finden.

Zwei treue Begleiter

Zum Glück bin ich nicht komplett auf mich allein gestellt. An meiner Seite sind der kleine Baby-T-Rex Laika und die KI-Robotereinheit HIGS. Laika kann ich füttern und ihr kleine Kommandos erteilen, wie etwa das Verjagen von anderen Sauriern, die mir den Weg versperren. Und HIGS… das schwebende Roboauge weißt mir den Weg. Wenn es nicht gerade damit beschäftigt ist, mir einen muttihaften Spruch nach dem nächsten zu drücken oder mich mit immer gleichen nervtötenden Wiederholungen zu langweilen.

Schwache Story trübt VR-Spaß

Das Game liefert mir vielleicht eine der besten grafischen und akustischen VR-Erfahrungen. Wenn ich durch den Dino-Dschungel laufe, dann fühlt sich das total echt nach Dschungel an, das liegt vor allem auch an dem extrem realistischen Sound. Großartig kommt auch das Geblubber des Moores in einer Teergrube. Und die Größenverhältnisse sind echt super gelungen. Wenn ein riesiger Brontosaurier vor mir steht, dann ist der verdammt noch mal HUGE! Und wenn mich ein Raptor durchs Gehölz jagt, hab ich echt Schiss!

Doch bei all der Freude über das Eye-and-Ear-Candy – die kaum vorhandene Story und die gefühlt unfertige Steuerung des Spiels sind echt fiese Downer. Warum ist die Raumstation überhaupt abgestürzt? Was ist das hier für ein Planet? Hintergründiges erfahre ich maximal über Texttafeln - ein paar Videosequenzen wären doch da sicherlich noch drin gewesen.

Leider ist die Steuerung noch nicht ganz ausgereift, sodass mir beim Gehen und Drehen schlecht werden muss. Der Phaser, den ich im Spiel in der Hand halte, erinnert an den Move-Controller von der Playstation - schade, dass ich den nicht benutzen kann. Vor allem in den Kletterpassagen des Spiels ist der doch perfekt dazu gemacht, mit virtuellen Händen zu greifen und loszulassen.

Keine Empfehlung für VR-Neulinge

Wer noch nie eine VR-Brille auf dem Kopf hatte, der sollte vorher erstmal mit anderen Spielen die Virtual Reality für sich entdecken. Selbst VR-Nerds der ersten Stunde dürften bei "Robinson – The Journey" ihre Schwierigkeiten haben.

Tipp: So wird euch weniger schlecht:
Wenn ihr in den VR-Einstellungen des Spiels ein wenig umstellt, dann wird es etwas besser. Geht dazu ins Steuerungs-Menü. In der Standard-Einstellung sind die Drehungen in Viertelkreis-Umdrehungen. Die springen allerdings ruckartig und bringen damit das Auge durcheinander. Stellt besser auf den "nahtlosen Übergang" um. Selbst dann solltet ihr den Stick am Controller nicht zu ruckartig bewegen – haltet den VR-Bildschirm immer einigermaßen parallel zu euren Augenbewegungen. So solltet ihr Schwindelgefühle und Übelkeit etwas vermeiden können.

Robinson – The Journey (Crytek // für PS4)


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