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Game Developer Barbie Barbie kann coden - dieses Mal wirklich

2010 hat Mattel die Programmierer-Barbie auf den Markt gebracht - und ist damit total gefloppt. Denn Programmier-Barbie konnte im Grunde nichts, außer gut aussehen. Jetzt gibt's ne neue Coder-Barbie. Und die hat echt gute Updates.

Von: Alexandra Reinsberg

Stand: 20.06.2016 | Archiv

Game Developer Barbie | Bild: mattel.com

Schon vor sechs Jahren hatte Mattel die Idee, mit der Programmier-Barbie kleine Mädchen in dem Gefühl zu unterstützen, dass sie alles werden können. Eigentlich ne tolle Idee, doch die Umsetzung ging ziemlich in die Hose. Immer, wenn Barbie nämlich PC-Probleme hatte, musste sie ihre Jungs zu Hilfe holen.

Ausschnitt aus dem Buch Barbie- I can be a Computer Enginerr | Bild: Screenshot computer-engineer-barbie.herokuapp.com

Ihre Aufgaben, die sie in dem zugehörigen Buch "Barbie - I can be a Computer Engineer" beschreibt, beschränken sich nämlich eher auf das Entwickeln von Design-Ideen, die dann männliche Programmierer umsetzen sollen. Auch bei einem Virus muss Barbie die Jungs anrufen - selbständige Frauen in der Tech-Industrie? Fehlanzeige! Programmiererin Kathleen Tuite entwickelte daraufhin einen feministischen Hacker-Barbie-Meme-Generator. Der macht Vorschläge, welche klugen Sätze Barbie sagen könnte und wie sie ihre PC-Probleme auch ohne die Hilfe der Jungs lösen könnte. Ach so: Und Barbies Outfit samt Accessoires waren auch ziemlich lächerlich: Pinker Laptop, pinke Brille und auf dem Schirm ein Code, der ausschließlich aus Nullen und Einsen bestand - kein Wunder, dass die Jungs immer für sie programmieren mussten.

Endlich! Eine emanzipierte Barbie

Für diesen Fail musste Mattel dann zu Recht viel Spott einstecken und entschuldigte sich öffentlich für das missratene Frauenbild, das Programmier-Barbie vermittelte. Das Versprechen: Eine neue, emanzipiertere Barbie zu entwickeln. Genau das hat Mattel jetzt eingelöst. Und mit Game Developer Barbie scheint Mattel eine Puppe entwickelt zu haben, die tatsächlich etwas auf dem Kasten hat. Jedenfalls zeigt ihr grauer (!) Laptop keinen Nonsens, sondern wahrscheinlich Alice, eine objektbasierte Lernprogrammiersprache. Auf der Rückseite der Box, in der Barbie geliefert wird, steht dann auch mehr zu ihrem eigentlichen Job. Spielentwicklung beinhaltet Storytelling, Grafikdesign, Audiodesign und Computerprogrammierung, erfahren die Kinder dort. Außerdem muss die Spielentwickler-Barbie teamfähig sein.

Aber nicht nur an der Jobbeschreibung, auch am Look hat Mattel gearbeitet. Barbie darf rote Haare, flache Sneakers, Jeans und ein Headset tragen. Außerdem trägt sie natürlich ihr Tablet mit sich herum. Auch mit verantwortlich für den Look ist Molly Profitt, CEO bei Ker-Chunk Games und somit eine Expertin, was Frauen in der Games-Industrie angeht. Gute Arbeit, finden auch die weiblichen Programmiererinnen, die damals Kritik geübt hatten. Und auch sonst kommt Game Develorper Barbie gut an: In den USA ist sie schon ausverkauft.


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