Jetzt Doesn't Matter Christine And The Queens

Info Christine And The Queens ist mehr als sein Pop-Act. Das Projekt aus Nantes ist ein Kunstprojekt in dem Tanz, Visuals, Drag-Kultur und Theater mindestens eine ebenso große Rolle spielen wie die Musik. Sänger Chris ist trans.


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Angeberwissen J. R. R. Tolkien Alles über den Vater von Bilbo, Frodo und Co.

2017 gibt's für Tolkien-Fans Einiges zu feiern: 80 Jahre Hobbit, 40 Jahre Silmarillion und - vor allen Dingen - 125 Jahre Tolkien. Hier erfahrt ihr alles, was ihr über Tolkien wissen solltet.

Von: Christian Alt

Stand: 10.12.2014 | Archiv

Logo von J.R.R. Tolkien  | Bild: BR

1892 erblickt John Ronald Reuel Tolkien oder, damit sich die Zunge nicht verknotet, kurz  J.R.R. Tolkien das Licht der Welt. Und zwar in Südafrika. Von dort aus zieht die Bankiersfamilie Tolkien in die idyllische englische Provinz, die später als Vorlage für das Auenland dienen sollte. Der junge Tolkien liebt die Natur. Doch dann mäht die dieselschwere Industrialisierung die Bäume nieder und pumpt die Seen leer. Ein Graus für Tolkien! In den heißen Kohleöfen Birminghams findet er das Vorbild für das schwarze Auge von Mordor.

Natur? Bitte, gerne. – Technik? Nö, Danke.

Sein Leben lang bleibt J. R. R. Tolkien misstrauisch gegenüber moderner Technik und zieht sich lieber in seine Bücher zurück. Er studiert alte Sprachen, die kein Mensch mehr spricht - wie Mittelwalisisch oder Lombardisch, und verfasst in diesen Sprachen Gedichte. Wie zum Beispiel dieses hier:

"Brunaim bairiþ Bairka bogum
laubans liubans liudandei,
gilwagroni, glitmunjandei,
bagme bloma, blauandei"

(Aus: Bagme Bloma – Blume der Bäume, 1936)

Nein, das ist kein orkisches Kriegsgebrüll, sondern ein Gedicht über eine hübsche Blüte. Tolkiens Berufswahl liegt also nahe: Er wird Professor für Sprachwissenschaft. Ein echter Sprachnerd eben, der an die 20 Sprachen spricht. Für seine fantastische Welt Mittelerde erfindet er alle Sprachen inklusive eigener Grammatik: Sindarin und Quenya, Valarin, Khudzul et cetera et cetera. Und wo wir grad bei Sprachen sind: Die Familie Tolkien stammt ursprünglich aus Deutschland - und der Name Tolkien kommt vom deutschen tollkühn.

Tolkiens Sprachen ABC

Khuzdul

"Zwergisch" – die Sprache der Zwerge. Außer den Zwergen spricht in Mittelerde kaum jemand Zwergisch, was auch daran liegt, dass die Sprache hochkompliziert ist. Außerdem sind die Zwerge nicht besonders daran interessiert, sie irgendjemandem beizubringen. Beispiele: gathal - Festung, khazâd -Zwerge, Rukhs - Ork, Uzbad – König.

Quenya und Sindarin

Zwei Sprachen der Elben: Quenya oder Quendin ist das Latein oder Griechisch von Mittelerde und dient als Schriftsprache der Gelehrten. Gesprochen wird von den meisten Stämmen Sindarin. Neben Quenya und Sindarin hat Tolkien sich auch noch Altsindarin, das primitive Ur-Elbisch, Nandorin, Telerin, Avari-Sprachen und einige Dialekte ausgedacht. Beispiele: quende(Quenya)/edhel (Sindarin) - Elb, nwalme(Q)/prestanneth(S) - Schmerz, urco(Q)/orch (S) – Ork,  elen(Q)/êl(S) - Stern

Valarin

Die Sprache der Valar ist die älteste Sprache in Mittelerde – dabei könnten die Valarin auch einfach telepathisch kommunizieren. Die Elben übernahmen einige Wörter in ihre Sprache Quenya. Einen Valar erkennt man am Namen, denn die enden alle auf –z.

Orquin

Orkisch, oder auch "Schwarze Sprache". Erfunden von Sauron für seine Untertanen. Auch die Inschrift des Rings ist in der Schwarzen Sprache verfasst. In allen Werken Tolkiens gibt es außerdem eigentlich nur einen einzigen vollständigen Satz – und der ist, natürlich, ein Fluch: "Uglúk u bagronk sha pushdug Saruman-glob búbhosh skai!" Übersetzt von Tolkien heißt das: "Uglúk in die Jauchegrube, sha, Mistdreck, großer Saruman-Narr, skai!", wobei sha und skai wohl ein unübersetzbare Schimpfwörter sind.

Neben seiner Tätigkeit als Professor arbeitet Tolkien sein ganzes Leben am Mittelerdekosmos. Sein erster Roman "Der Hobbit" verhilft ihm zu Ruhm, aber der Durchbruch kommt erst mit der "Herr der Ringe"-Trilogie. Dabei war "Der Herr der Ringe" nie als Trilogie gedacht. Als der Roman 1954 veröffentlicht werden soll, gibt es einfach nicht genug Papier, um den Epos als Ganzes zu drucken. Schuld daran ist der Krieg gegen die Nazis. Tolkien hat die Nazis gehasst. Als der Hobbit 1938 auch auf Deutsch erscheinen soll, fordern die deutschen Verlage einen Ariernachweis von ihm. Tolkien schreibt zurück, er wäre froh, wenn er jüdische Wurzeln hätte. Und über Hitler sagt Tolkien später: "Hitler ist ein verdammter kleiner Ignorant, der die nordischen Mythen pervertiert und in einem falschen Licht erscheinen lässt."

Das ist doch keine POPKULTUR!

Nicht nur die nordische Mythologie war Tolkien heilig – auch seine eigene. "Der Herr der Ringe" war in seinen Augen nämlich alles andere als eskapistische Popkultur. Der Hype um seine Bücher in den naturverliebten 60ern passte ihm deshalb überhaupt nicht.

"Technology Gandalf"

Mit einem Gandalf-Meme oder dem Quatschlied "Taking The Hobbits to Isengard" hätte Tolkien wohl ebenfalls nicht viel anfangen können. Und auch den Einsatz von Computergrafik in den Hobbit-Filmen hätte der Technikfeind Tolkien vermutlich nicht ganz so geil gefunden wie Regisseur Peter Jackson. Tolkien hat sich viel lieber mit seinem besten Freund C.S. Lewis, dem Autor der Narnia-Bücher, an der Oxford University verschanzt. Da haben sie sich dann im Buchclub "Inklings" gegenseitig ihre Geschichten vorgelesen und die dreckige Welt mit all dem anstrengenden modernen Kram für ein paar Stunden vergessen.


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