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Peinliche E-Mails Komm zurück, verdammt!

Der "Senden"-Button im Mail-Programm ist manchmal schneller gedrückt, als man möchte. Dann folgt das schlechte Gewissen. Ein New Yorker Startup hilft jetzt aus und holt verschickte Mails zurück - einen Haken hat das Ganze aber.

Von: Anne Hemmes

Stand: 18.06.2015 | Archiv

Criptext | Bild: BR

Der "Senden"-Button auf dem Smartphone oder Computer ist so eine Sache: Manchmal ist er schneller gedrückt, als einem lieb ist. Man denkt nur kurz "Ach, was solls?!" oder ist sehr in Eile und schon ist die E-Mail verschickt. Ein paar Minuten später kommt dann das schlechte Gewissen, nicht selten gepaart mit ein wenig peinlicher Berührtheit. Für solche Situationen gibt es ein Plugin, mit dem man genau das vermeiden und peinliche Mails zurückholen kann.

Criptext heißt das Browser-Plugin, das von einem New Yorker Startup entwickelt wurde. Installieren lässt sich das Plugin in Chrome, Safari oder Firefox und es unterstützt nach Angaben der Entwickler auch Outlook und Gmail. Auf ihrer Webseite verspricht Criptext, dass man mitbekommt, wenn der Empfänger die Mail gelesen oder Anhänge davon runtergeladen hat - und selbst dann soll man die Mails noch zurückholen können. Sie sind dann für den Empfänger also nicht mehr lesbar. Die unterschiedlichen Möglichkeiten, den Mail-Verkehr zu kontrollieren, haben die Entwickler in Kategorien wie "Control-Freak", "Own your Data" oder "Take it back" eingeteilt.

Werbetext statt peinlicher Nachricht

Das Plugin wird im Browser installiert und funktioniert dann ähnlich wie der Selbstzerstörungsmodus von Snapchat. Dafür muss man aber vor dem Verschicken der Mail ein Criptext-Enabled-Häkchen setzen.  Über einen "Recall"-Button kann man die Mails dann zurückholen. Der Empfänger bekommt nur einen Link zu Criptext - auf deren Servern liegt die Original-Mail. Wurde die Mail gelöscht, funktioniert der Link nicht mehr, der Empfänger kriegt nur einen Werbetext zu sehen. Aber Achtung: Trotzdem kann er noch sehen, das eine Mail an ihn verschickt wurde, von wem sie kam und auch den Betreff, erklärt T3N.

Und wer das nutzt, muss sich auch darüber klar sein, dass er seine Daten und Inhalte dem Startup anvertraut. Criptext ist noch in der Betaphase, aber konnte schon 500.000 Dollar von Investoren sammeln. In Zukunft soll es das Plugin dann auch für Messaging-Dienste geben.


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Paul, Mittwoch, 24.Juni 2015, 22:47 Uhr

1. Bei Gmail doch jetzt auch so möglich

Bei Gmail ist das Zurückholen doch auch jetzt so möglich. Zumindest nachdem man die Funktion aktiviert hat.

Habe ich heute noch bei YouTube entdeckt: https://youtu.be/8-8xi1pnEo8