Social-Media-Stars Die Sterne am Facebook-Himmel
YouTube-Stars kennt mittlerweile jeder. Jetzt kommen die Facebook-Stars. Für ihre Fans sind sie Newsfeed, Privatfernsehen und Moralapostel in einem. Und bekommen keinen Cent dafür. Wer sind diese Leute? Und warum machen die das?
Wer sind die Stars bei Facebook?
Die meisten Facebook-Stars sind zwischen 16 und 21 Jahre alt, männlich und noch Schüler. Es gibt aber auch weibliche Facebook-Stars wie Tante Gutschein. Eines ist aber allen gemeinsam: Sie betreiben ihre Facebook-Accounts so ernsthaft wie einen Nebenjob. Denn zufällig stolpert kaum einer in Internet-Ruhm.
Worüber reden die Facebook-Stars?
Das aktuelle Geschehen in der Welt des Deutschrap, Vorurteile gegenüber Deutschen und Ausländern oder der nervige Schulalltag - um all das drehen sich die Posts der Facebook-Stars. Hier wird die Kindheit in den 90ern glorifiziert, dort alle Klischees zwischen Männern und Frauen ausgerollt. Grenzwertig wird es, wenn Leon Machere und KANAXModus Frauen mit versteckter Kamera filmen und durch Tricks als vermeintliche Kahbas (dt. Huren) entlarven und und bloßstellen.
Warum machen die das?
Viele Facebook-Stars erhoffen sich eine richtige Karriere als "Unterhalter" oder sogar Moderator, Schauspieler oder Comedian. Nicht ohne Grund ist jede der Facebookstar-Seiten mit einer E-Mail-Adresse für Bookings versehen. Vorbild sind dabei klar die großen Stars von YouTube wie Alberto, Simon Desue oder Sami Slimani. Immerhin können die mittlerweile von ihrem Internet-Star-Dasein leben.
Und warum dann bei Facebook und nicht gleich bei YouTube?
Von einer Gewinnbeteiligung für erfolgreiche Facebooker ist offiziell nichts bekannt - im Gegensatz zu YouTube. Trotzdem ist das für die Facebook-Stars kein Hindernis. Denn statt auf Geld sind viele der Admins erstmal auf Fame aus. Und das geht bei Facebook besser als bei YouTube. Denn bei Facebook kann man auch ohne aufwändigen Videocontent nach oben kommen. Zum einen, weil man dort ganz ungeniert coole Posts von anderen Seiten klauen und weiter posten kann. Und zum anderen, weil es auf Facebook die Möglichkeit gibt, Leute zu markieren. Ein einzelner Satz lässt sich dadurch in wenigen Sekunden wie ein Lauffeuer verbreiten und auf über eine Million Menschen verteilen. Auch nicht unwichtig: Auf dem Handy ist die Facebook-App wesentlich sparsamer als die Datenvolumenschleuder YouTube. Und hat man sich erst mal den Facebook-Fame erkämpft, steht der YouTube-Karriere nichts mehr im Weg.