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Nix mit Wertstoff-Tonne Warum wir unseren Müll immer noch kompliziert trennen müssen

Im Verpackungsgesetz war ursprünglich mal eine Wertstofftonne vorgesehen. Die würde uns die Mülltrennung leichter machen und es könnte mehr recycelt werden. Der Plan landete aber auf dem Müll. Wieso eigentlich?

Von: Paul Schedelbeck

Stand: 31.03.2017 | Archiv

verpackung | Bild: BR

Mal ehrlich, niemand von uns wirft wirklich nur Dinge in die gelbe Tonne, auf denen der Grüne Punkt steht. Ist auch irgendwie schwer nachzuvollziehen, warum unser leerer Joghurtbecher in die gelbe Tonne kommt und recycelt wird, während wir unsere alte Tupperdose in den Restmüll werfen sollen, damit die nachher verbrannt wird. Und wer fährt schon ständig zum Wertstoffhof? In eine Wertstofftonne, die manche Kommunen in Deutschland schon eingeführt haben, könnte beides rein - Joghurtbecher und Tupperdose. Bundesweit eingeführt wird die Tonne aber nicht.

Hintergrund: Ein Streit

Unseren Joghurtbecher holen für gewöhnlich Privatunternehmen des dualen Systems ab. Das recycelte Plastik verkaufen sie weiter. Das Geschäft mit den Wertstoffen ist mittlerweile richtig groß, laut Verband der deutschen Entsorgungswirtschaft machen die dualen Systeme etwa eine Milliarde Euro Umsatz pro Jahr. Die wollen sie sich nicht nehmen lassen, indem eine Gemeinde daherkommt und in ihrer Wertstofftonne nicht nur die Tupperdose, sondern auch den Joghurtbecher mitnimmt. Dieser Konflikt ist mit ein Grund, warum man sich im Gesetz nicht auf die Wertstofftonne einigen konnte.

Trotzdem werden wir das Verpackungsgesetz spüren

Dafür werden wir In Zukunft häufiger Pfand zahlen. Das gilt für Saft- und Gemüseschorlen und Molkedrinks. Außerdem soll es im Getränke- oder Supermarkt Hinweisschilder geben, die es einfacher machen, Einweg- und Mehrwegflaschen zu unterscheiden. Es wird auch wieder eine Mehrwegquote geben. 70 Prozent sind das Ziel, aktuell liegt Deutschland bei rund 45 Prozent. Allerdings ist die Quote unverbindlich - genau wie die Recyclingquoten. In den nächsten fünf Jahren sollen zum Beispiel von 100 Kilo Plastikverpackung am Ende über 60 Kilo wiederverwendbares Plastik rauskommen.

Umweltverbände sind trotzdem nicht zufrieden

Umweltverbände finden die Ziele an sich gut, glauben aber nicht, dass das Gesetz viel bringt. Sascha Roth vom Naturschutzbund Deutschland sagt: Die Quoten müssten verbindlich sein. Außerdem seien Höhere Recyclingquoten allein nur die halbe Miete.

"Der andere Teil ist, dass man auch Verpackungen herstellen muss, die leichter recyclebar sind. Und wir müssen Leute finden, die Sekundärrohstoffe auch wieder einsetzen. Und da bleibt das Gesetz komplett blank. Da gibt’s einfach keine Anreize für die  Verpackungshersteller, bessere Verpackungen zu machen und Altrohstoffe wieder einzusetzen."

Sascha Roth, Referent für Umweltpolitik des NABU

Wie die meisten Gesetze ist das Verpackungsgesetz ein Kompromiss. Auch der Verband der kommunalen Unternehmen sagt, dass es ein ursprünglich geplantes Wertstoffgesetz nicht ersetzen kann. Es sei höchstes ein "erster Schritt" in die richtige Richtung hin zu weniger Verpackungsmüll und mehr Recycling.

Sendung: Filter, 31.03.2017 - 15.00 Uhr