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Typologie der Umzugshelfer Wohnungswechsel mit Freu(n)den

Umzüge sind stressig. Gut, wenn man Freunde hat, die einem dabei helfen. Aber gerade in Extremsituationen zeigen Menschen oft ihr wahres Gesicht. Wir zeigen euch fünf Umzugstypen und wie man am besten mit ihnen umgeht.

Von: Oliver Stroh

Stand: 03.08.2015 | Archiv

1. Der Typ, der noch von gestern betrunken ist

Eine treue Seele, aber er hat sich überschätzt. Gestern war er noch voll überzeugt: Wenn ich um fünf heimgehe, kann ich loooocker um acht beim Umzug helfen. Jetzt ist er übelst fertig, lehnt an der Garagenwand und ist fast nicht zu erkennen, so bleich ist er. Zwischendurch rafft er sich vielleicht auf und schleppt stolpernd ein paar Sachen hin und her - bevorzugt aber leere Eimer und Schüsseln.

Wie behandeln? Erstmal schauen, dass er immer eine Flasche Wasser in der Hand hat. Außerdem Aspirin parat haben und es alternativ mit Konterbier versuchen. Sag ihm regelmäßig, dass er die Sache sehr gut macht, denn Betrunkene sind bekanntlich wie kleine Kinder. Und wichtig: Lass ihn NIEMALS deine Klamotten tragen!

2. Der Typ, der überzeugt ist, dass ins Auto noch was reinpasst

Sein Tetris-Score auf dem Gameboy passte nicht mal mehr aufs Display. Mit ihm als Dirigent wird keine Fahrt zu viel gemacht. Er steht entschlossen vor dem Kofferraum und ist sich sicher: Wenn wir die Stehlampe von vorne reinschieben und die Matratze dreimal falten... Das Beladen dauert am Ende vier Mal so lange, als wenn man einfach einmal mehr gefahren wäre.

Wie behandeln? Nicht dagegen reden. Funktioniert eh nicht. Hör dir seine Tipps an und setz die einfachen Vorschläge um. Dann den Spieß umdrehen: Ich hab im Schlafzimmer noch ein Tischchen, das da unten glaub ich noch... Kannst du das schnell holen? Wenn er oben ist, losfahren und ihm später Versöhnungsschoki mitbringen.

3. Der Typ, der eine winzige Schachtel trägt - und stöhnt

Er ist ein echter Freund und kommt natürlich, wenn du ihn rufst. Aber von Schwitzen hat niemand was gesagt. Das kann jetzt wirklich keiner erwarten! Er muss auch ganz arg aufpassen mit dem Heben, seine Großmutter hatte einen Bandscheibenvorfall, da war sie erst 76, das liegt in der Familie. Trotzdem gibt er sich natürlich Mühe, besonders wenn es darum geht zu zeigen, dass er sich Mühe gibt. Dieses Ächzen! Dieses Mienenspiel! Gäbe es Umzug-Oscars, er würde immer abräumen. Nur hochheben könnte er sie nicht.

Wie behandeln? Erstmal eine Zeit lang konzentriert und beeindruckt beobachten. Schenk ihm dann ein besorgtes "Um Himmels Willen, warte, ich helf dir" und nimm ihm seine Last ab. Mit einer Hand versteht sich - während du in der anderen einen Karton mit Büchern balancierst.

4. Der Typ, der alles auf einmal tragen will

Klassiker: Der Umzugskisten-Schwanzvergleicher. Damit keiner denkt, er wäre ein Schwächling, stemmt er den Schreibtisch und das Bett, während er die Kleiderstange zwischen den Zähnen trägt. Wahrscheinlich hat er ein Tanktop an - hallo Bizeps! Nach der Hälfte der Zeit lässt er was Wichtiges fallen oder verwandelt sich nach einem Hexenschuss in Typ Nummer 3.

Wie behandeln? Einfach machen lassen. Je mehr er trägt, umso weniger bleibt für dich. Du musst nur dafür sorgen, dass er nichts Wertvolles trägt. Also nur Dinge, die ruhig runterfallen können. Kleiderkisten, Metallsachen, diese seltsame creepy Clownsfigur, die dir deine Oma mal geschenkt hat.

5. Der Typ, der erst kommt, wenn alles schon erledigt ist

Die letzte Kiste ist reingetragen, die Tür des Transporters endgülig zu. Alle geben sich High-Fives, knüppeln sich eine Halbe auf - und er kommt um die Ecke: Oh, seid ihr schon fertig? Er musste halt noch dieses eine erledigen und dann ist ihm das andere passiert. Schnell greift er sich die eine Kiste, die ihr aussortiert habt, und trägt sie zurück ins Treppenhaus. Und dann fragt er: Habt ihr noch 'n Bier?

Wie behandeln? Der Umzug ist geschafft, alle sind geschunden und zufrieden. Lass ihn doch einfach. Immerhin hat er dran gedacht und ist gekommen. Und beim Bier trinken ist einer mehr auch immer besser als einer weniger. Cheers!


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