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Kann ich ein Tier töten? Wir beantworten eure Kommentare zum Video

Fleisch essen heißt Tiere töten - das verdrängen die meisten. PULS Reporterin Ariane Alter hat den Selbstversuch gemacht: Kann sie ein Lamm schlachten? Darauf habt ihr sehr unterschiedlich reagiert.

Von: Linda Becker

Stand: 30.06.2017 | Archiv

Jedes Jahr werden in Deutschland 750 Millionen Tiere geschlachtet, die auf unseren Tellern landen. Die meisten von uns essen zwar gerne Fleisch - würden aber niemals ein Tier töten.

PULS Reporterin Ariane Alter hat den Selbsttest gewagt und damit eine riesengroße Kontroverse im Netz entfacht. Die Reaktionen auf das Video waren sehr unterschiedlich - von völligem Unverständnis bis zu echtem Respekt. Wir haben eure Argumente zusammengefasst und möchten ein paar Fragen zum Video beantworten.

Reaktion 1: Der Selbsttest ist gut, denn er zeigt, was es heißt Fleisch zu essen.

Viele Vegetarier, Tierschützer und Fleischesser waren sich gleichermaßen einig – der Selbsttest ist gut, denn er zeigt: Fleisch essen bedeutet, dass dafür Tiere sterben müssen. Durch den Konsum abgepackter Lebensmittel muss sich niemand mehr damit beschäftigen, wo Fleisch eigentlich herkommt und dass es einen konkreten Preis hat. Das Video sollte das Bewusstsein dafür schärfen.

Reaktion 2: Fleischesser sind Mörder. Für das Video musste noch ein Tier sterben!

Für das Video musste kein Tier sterben, das nicht bereits für die Schlachtung vorgesehen war. Wir waren für den Dreh bei einem Bio-Bauern. Insofern ist das Tier als Nutztier aufgezogen worden, hatte aber bis zur Schlachtung ein artgerechtes, gutes Leben. Eine Schlachtung ist aber für Leute, die gegen den Verzehr von Tieren sind, natürlich per se nichts "Gutes".

Reaktion 3: Der Selbsttest ist nur Clickbaiting!

Der Selbsttest wurde nicht gedreht, um dafür viele Klicks zu bekommen oder gar ein Unterhaltungsvideo zu produzieren. Der Selbsttest war nötig, um aus einer ganz persönlichen Sicht zu zeigen, was Fleischkonsum bedeutet und um für sich möglicherweise daraus Konsequenzen ziehen zu können. Eine Dokumentation zur Massentierhaltung hätte das nicht so greifbar leisten können.

Reaktion 4: Durch das Video wird das Töten von Tieren verharmlost.

Das Video sollte nicht die Realität in Schlachtbetrieben abbilden. Wir wollten zeigen, wie ein Mensch mit der Realität des Schlachtens zurechtkommt und infolge dessen seinen eigenen Fleischkonsum in Frage stellt. Aus ethischen Gründen haben wir uns außerdem dagegen entschieden, zu zeigen, wie ein Tier verblutet. Close-Ups solcher Szenen dürfen wir aus Jugendschutzgründen nicht senden.

Reaktion 5: Respekt an Ariane - was hat der Selbsttest langfristig mit ihr gemacht?

Unsere PULS Reporterin Ariane hat der Versuch, ein Tier zu töten, sehr intensiv beschäftigt. Auch drei Wochen nach dem Dreh setzt sie sich damit auseinander. Sie isst weiterhin Fleisch, weiß aber, was der Preis dafür ist und geht damit nun noch vorsichtiger um. Ein Update zu Arianes Einstellung ist bisher nicht geplant.