Neue Sprachregelungen Augsburg wird gendergerecht

Ab dem 1. Februar 2019 führt die Stadt Augsburg gendergerechte Sprache ein. So will die Stadt ihrer Vielfalt gerecht werden und die Gleichstellung der Geschlechter verdeutlichen.

Von: Conny Neumeyer

Stand: 25.01.2019 | Archiv

Die Stadt Augsburg führt zum 01.02.2019 genderneutrale Sprache ein. | Bild: BR

Aurfegung bei Facebook und Twitter: Die Stadt Augsburg führt zum 1. Februar 2019 gendergerechte Sprache ein. Die einen feiern die Entscheidung, für die Anderen naht damit der Untergang des Abendlandes. Vor allem, weil Hannover auch gerade bekannt gegeben hat, dass in Zukunft so formuliert wird, dass Männer und Frauen explizit gleichwertig angesprochen werden. Das fängt bei Formularen an und geht bis zu den Schildern, dia an den Türen der Mitarbeitenden hängen.

Hintergrund ist die Absicht respektvoll und höflich miteinander umzugehen.

Da im Prinzip jede Stadt ihre eigenen Regeln machen kann, unterscheidet sich die Sprachregelung der Augsburger von der in Hannover. Dort werden zum Beispiel die Anreden "Liebe Gäste" oder "Guten Tag" empfohlen und aus Wählerinnen und Wähler hat man die Wählenden gemacht. In Hannover wird in Zukunft also genderneutral formuliert. In Augsburg bleibt es bei Wählerinnen und Wähler, das ist eine gendergerechte Formulierung.

Dafür erntet die Stadt Augsburg nicht nur Lob - aber damit haben die Verantworlichen gerechnet, sagt der Pressesprecher der Stadt, Richard Goerlich.

"Das ist bei Veränderungen ganz normal. Vor 100 Jahren wurde das Frauenwahlrecht eingeführt und ich kann mir vorstellen, dass es damals auch Leute gab, die des irgendwie komisch fanden und heute lachen wir über die, die damals diese Veränderungen kritisiert haben."

Richard Goerlich, Pressesprecher der Stadt Augsburg

Augsburg ist aber nicht die erste Stadt in Bayern, die auf gendergerechte Sprache setzt. In München ist seit 1995 beides möglich: Neutrale oder differenzierte Ansprache. Das heißt, wer mit Frau oder Herr angesprochen werden will, wird das auch, wer das nicht will, kann die neutrale Variante wählen. Nach der Einführung des dritten Geschlechts Anfang des Jahres denkt gerade ein Arbeitskreis darauf herum, wie man diese Regelungen erweitert.

Sendung: Filter am 25.01.2019 ab 15 Uhr