"Blingbling"-Universität Augsburg hat den größten... Diamanten

Rapper dieser Welt und alle anderen Liebhaber des Bling-Blings, schaut auf diese Stadt: In Augsburg ist das Diamanten-Fieber ausgebrochen! Und zwar an der Uni: Forscher haben den größten künstlichen Diamanten der Welt gezüchtet.

Von: Miriam Harner

Stand: 20.03.2017 | Archiv

Augsburg Diamanten | Bild: Matthias Schreck

Bei Diamanten denkt man ja automatisch an fette, glitzernde Klunker, die an den Hälsen irgendwelcher Hollywoodstars baumeln. Oder an die Kronjuwelen der Königin von England. Und vielleicht noch an einen Verlobungsring. Aber an Augsburg? Eher nicht. Dabei hätte die Fuggerstadt den Namen "Diamond City" durchaus verdient. Forscher der Uni Augsburg haben in ihrem Labor nämlich den größten künstlichen Diamanten der Welt gezüchtet.

Er kann mit seinen 155 Karat und einem Durchmesser von knapp 10 Zentimetern zumindest flächenmäßig dem berühmten "Cullinan I"-Diamanten aus dem Zepter von Queen Elisabeth Konkurrenz machen. Allerdings darf man sich den künstlich hergestellten Augsburger Diamanten nicht als einen wunderschön funkelnden Glitzerstein vorstellen, weil er nicht geschliffen ist. Tatsächlich sieht er ziemlich unspektakulär aus. Es handelt sich um eine grau-glänzende, recht unscheinbare Scheibe von nicht einmal zwei Millimetern Dicke.

Diamanten-Universität Augsburg

Diamanten werden an der Universität Augsburg seit 1991 erforscht und synthetisiert. Ziel der Forschungen ist es, die verschiedenen physikalischen und chemischen Prozesse beim Kristallwachstum zu verstehen. In der Natur entstehen Diamanten aus Graphit durch hohen Druck und hohe Temperaturen. In den Augsburger Laboren hingegen werden mittels eines chemischen Prozesses Diamanten Schicht für Schicht gezüchtet. Wie wertvoll der synthetische Diamant aus dem Labor ist, steht momentan noch nicht fest. Auch Matthias Schreck, einer der Physiker der Uni Augsburg, die den Diamanten gezüchtet haben, tut sich mit einer Einschätzung schwer. Der Grund: Die Einzigartigkeit des Klunker.

"Man könnte etwas salopp sagen, die Sache ist so viel Wert, wie jemand bereit ist dafür zu zahlen. Das ist eine recht banale Aussage, aber sie enthält natürlich sehr viel Wahrheit."

Matthias Schreck, Physiker an der Universität Augsburg

Unklar ist also, ob es am Ende für einen neuen Stürmer für den FC Augsburg reichen würde oder man damit die ziemlich leeren Kassen der Stadt Augsburg füllen könnte. Nachdem der Augsburger Diamant aus dem Labor kommt und nicht aus der Erde gebuddelt wurde: "Ist der überhaupt echt?". Laut Matthias Schreck ja:

"Der ist echt. Ein Physiker oder Materialwissenschaftler schaut sich die Kristallstruktur an. Wenn er dann diese Gitter von natürlichen Kristallen und eines von uns gewachsenen Kristalls vergleicht, dann stellt er fest: identisch. Das heißt, das ist ein wirklicher, echter Diamant, genauso echt wie die Brillanten der Queen."

Matthias Schreck, Physiker an der Universität Augsburg