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Ein Mann gegen die Musikindustrie Warum Prince fehlen wird

Eure gesamte Timeline trauert um Prince, aber euch persönlich berührt das irgendwie nicht so richtig? Gleich schon.

Von: Dominic Holzer

Stand: 22.04.2016 | Archiv

Die ganze Welt, zumindest das gesamte Internet, trauert um Prince, der gestern Abend gestorben ist. Justin Timberlake, Frank Ocean und gefühlt auch alle eure Social-Media-Freunde sind gerade ziemlich sentimental.

Wenn euch das irgendwie nicht so richtig berührt, lasst euch gesagt sein: ihr seid nicht alleine. Prince ist für viele die Musik der Eltern oder älteren Geschwister. Aber: Da fehlt jetzt ein ganz Großer im Musikbusiness - auch wenn er mit dem selbst vehement auf Kriegsfuß stand. Warum? Hier ein paar Fakten.

Nostalgie beiseite

Seit 1978 hat Prince 39 Studioalben eingespielt mit unfassbar vielen Hits drauf. Sein wahrscheinlich größter, den wirklich jeder kennt, war "Purple Rain". Aber auch mit "Kiss“, "The Most Beautiful Girl In The World“, "1999“, "When Doves Cry“, "Let's Go Crazy" und und und hat er Musikgeschichte geschrieben. Das ist Musik, die wir alle seit frühester Kindheit im Radio gehört haben. Songs, die uns womöglich totgenudelt vorkommen, aber anderen jungen Menschen mal viel bedeutet haben. Sonst hätten sie sich nicht so lange gehalten.

So viele Hits

Solche Hits hat Prince auch für andere geschrieben. "Manic Monday" für die Bangles, "Pray" für MC Hammer und natürlich "Nothing Compares 2 U" für Sinéad O’Connor. Sich mit großartigen, talentierten Musikern zu umgeben, das war überhaupt eine der Stärken von Prince. Hauptsächlich Musikerinnen, zugegeben. Manche davon hat Prince zu Beginn ihrer Karriere regelrecht protegiert. Richtig dicke war er zuletzt unter anderem mit Janelle Monaé oder Lianne La Havas, um nur die Bekanntesten zu nennen. Und: So gut wie alle seine Weggefährten schwärmen von Prince' unglaublichem Charisma.

Ein Mann gegen die Industrie

Wenn ihr jetzt aus traurigem Anlass mal eben in Prince' Musik reinhören wollt und euren Streamingdienst anschmeißt: Vergesst es. Auf Spotify gibt es genau einen Song, bei Apple Music immerhin 3 neuere Alben. Prince fand Streaming scheiße. Er wollte volle Kontrolle über seine eigene Musik. Wenn das bedeutete, CDs seiner Alben einfach zu verschenken, dann hat er das auch gemacht. Zum Beispiel sein Album "20Ten". Das gab es mal umsonst zu einer Ausgabe des deutschen "Rolling Stone"-Magazins dazu. Auch bein YouTube & Co gibt es keine offiziellen Videos von Prince. Schon erstaunlich, wie Prince trotz oder wegen seines Kleinkriegs mit der Musikindustrie so erfolgreich werden und bleiben konnte.

Wenn wir das nochmal kurz zusammenfassen, ist das schon ganz schön beeindruckend: Jede Menge Hits geschrieben, immer von spannenden Menschen umgeben, sich nie verbiegen lassen und eine ganze Generation musikalisch sozialisiert. Das ist Prince und das macht ihn besonders.


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