Jetzt Common Sense J Hus

Info J Hus ist Momodou Jallow aus Stratford. "Common Sense" ist der Titeltrack seines Debutalbums, das 2017 erschienen ist. Ein geschäftiges Jahr für J Hus, der auch auf Nines' "High Roller" und Stormzys "Bad Boys" gefeatured ist.


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Ruhmeshalle Ray Charles - Modern Sounds

Blues ist schwarz, Country weiß. Davon will Ray Charles nichts hören. Für den Rhythm'n'Blues-Musiker sind das nur zwei Seiten derselben Medaille. 1962 veröffentlicht er deshalb ein Album mit Country-Songs. Eine Revolution.

Von: Anke Behlert

Stand: 14.05.2014 | Archiv

Ray Charles | Bild: picture-alliance/dpa

Ende der 50er-Jahre: Ray Charles ist am Höhepunkt seiner Karriere. Labels überhäufen ihn mit Angeboten. Er unterschreibt bei ABC Paramount. Dort bekommt er -  neben einem großzügigen Vorschuss – volle künstlerische Freiheit. Die wird er bald voll ausnutzen und Musikgeschichte schreiben.

Mit der Musik nach ganz oben

Zunächst wächst Ray Charles in einer kleinen schwarzen Gemeinde in Florida auf. Schicksalsschläge prägen seine Kindheit: Mit sieben verliert er sein Augenlicht. Als er 15 ist, stirbt seine Mutter. Seine Rettung: die Musik. Sie rückt immer mehr in den Mittelpunkt seines Lebens. Schließlich zieht er nach Seattle und gründet eine eigene Band. Der blinde Junge mit der Gänsehautstimme kommt sofort an.

Ray Charles - "Modern Sounds in Country and Western" (Cover)

Schnell nimmt ihn das legendäre Label Atlantic Records unter Vertrag. Dort perfektioniert er im Laufe der Fünfziger seinen Stil aus Blues, Gospel und Jazz. Für Ray Charles gibt es in dieser Zeit nur eine Richtung: nach oben. Songs wie "What I'd Say" und "Hit The Road, Jack" stürmen sowohl die R'n'B- als auch die Pop-Charts. Es läuft und es könnte so weitergehen. Aber dann macht Ray Charles etwas, womit niemand rechnet - er nimmt ein Album mit Countrysongs auf: "Modern Sounds in Country & Western".

Streicher und Bläser statt Fideln und Steelgitarren

Ray Charles liebt die Musik, die eigentlich für das weiße konservative Amerika steht. Als Kind sitzt er jeden Samstagabend vor dem Radio und hört "Grand Ole Opry", die bekannteste Country-Show des Landes. Seitdem träumt er davon, ein Country-Album aufzunehmen. Jetzt, mit dem Vertrauen von ABC Paramount im Rücken, ist er selbstbewusst genug es durchzuziehen. Aber er spielt die Songs natürlich nicht einfach nach. Er poliert ihren angestaubten Countrysound aus Fideln und Steelgitarren auf und macht daraus swingende Popnummern mit üppigen Streicher- und Bläser-Arrangements.

"Modern Sounds in Country & Western" wird eines der erfolgreichsten Country-Alben überhaupt. Aber Ray Charles erreicht damit sehr viel mehr als ein paar Hits in den Billboard Charts. Auf seinen Konzerten tanzen schwarze und weiße Jugendliche gemeinsam. Seine Verbindung der beiden musikalischen Welten ist eine kleine Revolution im Amerika der Rassentrennung.


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