Tracks der Woche #18/19 Blond, Manual Kant, Giant Rooks, Jade Bird, Loyle Carner feat. Tom Misch

Für die Tracks der Woche ist der Winterschlaf endgültig vorbei! Die nächste Platte muss gebastelt, der Sound auf die nächste Stufe gehoben, die Tour gestartet, am Durchbruch gefeilt und Kritik in Produktivität umgewandelt werden.

Von: Jam Limpert

Stand: 26.04.2019 | Archiv

Blond, Manual Kant, Giant Rooks, Jade Bird, Loyle Carner feat. Tom Misch | Bild: Blond, Luca Werner, Frederieke Wetzels, Nicole Nodland, Charlie Cummings

Blond – Hit

Blond packen Chemnitz Indie-technisch seit ihrer selbstbetitelten Debut-EP wieder auf die Karte. Ihr Las Vegas Glamour – wie die Band ihren Stil beschreibt – hat auch bei ihrem neuesten Track wieder zugeschlagen. Entsprechend kommen die Lyrics in bestem Denglisch daher: "mit dem Jet-Set in Richtung Sunset, Red-Carpet, Hunderttausend-Mark-Dress". Multi-Instrumentalist Johann hat ein Bass-Riff geschrieben, das den ambitionierten Titel absolut rechtfertigt. Ein One-Hit-Wonder soll die neue Single aber nicht werden, denn neue Songs sind schon in der Mache. Vielleicht kommt ein ganzes ein Album, vielleicht EP Nummer drei – auf jeden Fall sind Blond gerade hart am Arbeiten.

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BLOND - Hit | Bild: BLOND_OFFICIAL (via YouTube)

BLOND - Hit

Manual Kant – Kants Not Dead

Mit "Kants Not Dead" bekommt ihr einen Rock-Song aus Deutschland serviert, der sowohl in Ton wie auch in Bild fesselt: Die E-Gitarren schreien laut auf und das Drum-Set pumpt wie zu Jack Whites besten Zeiten. Dazu rocken die Jungs von Manual Kant Krawatte und Anzug wie Peter Fox in seiner Hochphase. Die Schwarz-Weiß-Ästhetik setzt Hemd und Schlipps perfekt in Szene und das ganze Video wirkt wie frisch aus dem Kitschkrieg-Katalog bestellt. Vier Jahre sind seit ihrem letzten Album "Der Kanten die Gier" vergangen. Diese Zeit hat die Band genutzt, um zum nächsten Level zu jumpen und genau deshalb knallt ihr Sound jetzt noch besser als je zuvor. Wir empfehlen: Anlage auf Anschlag!

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Manual Kant - Kants Not Dead. | Bild: Manual Kant (via YouTube)

Manual Kant - Kants Not Dead.

Giant Rooks – 100 mg

Die Giant Rooks sind nicht nur in die falsche Stadt geboren worden – London oder zumindest Berlin hätten ja viel besser gepasst – sondern auch absolute Pioniere, denn noch nie kam derart erfolgreiche und geile Mukke aus Hamm in Nordrein-Westfalen. Seit dem 22. April sind sie auf ihrer Wildstare-Tour unterwegs und feuern ihre Live-Show diesmal auch in Österreich und der Schweiz ab. Auf der Setlist steht mit "100 mg" jetzt ein neuer Track, den die Fans mitträllern können. Textsicher müssten die meisten ja mittlerweile sein, da die Jungs die Lyrics bereits am 20. April auf Instagram gepostet haben. Wir können uns schon bildlich vorstellen, wie die Fans in der ersten Reihe schmachtend vor Begeisterung dahinschmelzen.

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Giant Rooks - 100 mg | Bild: Giant Rooks (via YouTube)

Giant Rooks - 100 mg

Jade Bird – Side Effects

Jade Bird gehört zu den Sängerinnen, die eigentlich schon längst rich and famous sein müssten. Die Bühnen füllt sie allein mit ihrer unfassbar riesigen Stimme, der Gitarre um den Hals und den Cowboy-Stiefeln an den Füßen aus. Mal ehrlich: wer braucht schon eine aufwändige Light-Show, wenn er Solo-Performances so rockt, wie Jade Bird? Trotz ihres Talents spielt sie noch nicht auf den ganz großen Bühnen - aber Jade ist auch erst 22 Jahre alt und hat noch alle Zeit der Welt, den Thron der Folk-Welt zu besteigen. Ausruhen kommt für sie eh nicht in Frage und entsprechend tut Sie gerade das einzig richtige: Jade bleibt am Ball, tourt mal mit Jake Bugg, First Aid Kit oder London Grammar und schreibt fleißig neues Material. Irgendwann müssen es ja alle erkennen: Jade Bird hat das Zeug, richtig was zu drehen.

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Side Effects | Bild: Jade Bird - Topic (via YouTube)

Side Effects

Loyle Carner feat. Tom Misch – Angel

Loyles aktuelles Album heißt "Not Waving, But Drowning" und der Name ist Programm: Auf "Angel" fährt der Rapper nämlich einen Unterwasser-Sound, den wir so eigentlich nur von Drake kennen. In die genau gleiche Kerbe wie Champagne-Papi wollte Loyle aber nicht schlagen und hat sich mit Yussef Dayes einen Top-Drummer ins Studio geholt, der dem Song einen mega groovigen Beat ganz ohne Programming verpasst hat. Außerdem ist Loyles Allzweck-Collabo-Buddy Tom Misch am Start, den ihr in der Hook hören könnt. Dass Loyle gerade so viele nice Songs gelingen, liegt an seinen Hatern. Die pushen ihn nämlich, noch bessere Mukke zu machen, wie er in der Line "Like the fire needs the air/ I won’t burn unless you’re there" beschreibt. Okay, selbst geschrieben hat er die Textzeile nicht, die ist aus dem 50 Cent-Track "Hustler’s Ambition" geklaut. Aber mal ehrlich: man kann nicht alles haben!

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Angel | Bild: Loyle Carner - Topic (via YouTube)

Angel

Sendung: PULS am 29.04.2019 - ab 10.00 Uhr