Tracks der Woche #14/19 Alli Neumann, ooi, Two Door Cinema Club, Angela Aux, Suzi Wu

Unglaublich aber wahr: Die Tracks der Woche erzählen Euch surreale Stories aus der Musikwelt.

Von: Jan Limpert

Stand: 28.03.2019 | Archiv

Collage von ooi, Alli Neumann, Two Door Cinema Club, Angela Aux, Suzi Wu | Bild: Sophie Wanninger, Clara Nebeling, Aleksandra Kingo, Saeed Kakavand

ooi – Ghost

Der Name ist Programm: Lange Zeit waren ooi nämlich sowas wie eine Geisterband. So richtig existiert haben eigentlich nur ihre Musik und der Name. Es wurde nicht geprobt, Konzerte gab es auch keine und ansonsten haben die Jungs auf jeglichen menschlichen Kontakt verzichtet. Lediglich übers Internet wurden Beats, Lyrics und Songs ausgetauscht. So ist das eben, wenn Drummer Flo König in Deutschland hockt, Sänger Nicolai Zettl in Japan lebt und Bassist Dodo Dal Bosco nicht aus Italien rauskommt. Der Musik haben die logistischen Probleme aber nicht geschadet, im Gegenteil: Bei "Ghost" treffen Vocoder-Sounds à la Bon Iver auf elektronischen Vibes, die an Digitalism erinnern und bilden eine abgespacete Soundcollage, die die Glasfaserkabel zwischen Asien und Europa garantiert zum Glühen bringt!

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ooi - Ghost | Bild: ooi (via YouTube)

ooi - Ghost

Alli Neumann – Monster

Blonde Haare, Bob-Frisur, Overall, deutsche Texte, die Stimme zu gleichen Teilen von Jennifer Weist und der jungen Nina Hagen geborgt und Mut zu schrillen Sounds. Die Neue Deutsche Welle lebt wieder! Den erfolgreichen Reanimationsversuch hat die Alli Neumann 2018 mit ihrer EP "Hohes Fieber" gestartet. Seitdem müsst ihr euch für geile deutschsprachige Musik weder zurück in die 80er beamen noch Papas Plattenregal plündern, sondern einfach Allis Songs auschecken. In "Monster" geht es nicht nur musikalisch rund, ihr bekommt auch noch die volle Ladung Horror-Film-Parodie serviert.

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Alli Neumann - Monster | Bild: allineumannVEVO (via YouTube)

Alli Neumann - Monster

Two Door Cinema Club – Talk

Erstmal Studium schmeißen, aber anstatt vor der Playstation zu versauern, lieber Musik machen, die direkt auf den FIFA-Soundtracks landet. Kein schlechter Plan, aber sind wir mal ehrlich: Mega unwahrscheinlich. Two Door Cinema Club aus Nordirland ist das gegen aller statistischen Berechnungen trotzdem passiert. Passend dazu regiert auch im Clip zu ihrer neuen Single "Talk" der Wahnsinn. Die Boys schmeißen sich in rote Anzüge, stylen sich wie in Kraftwerks Video zu "Die Roboter" und tanzen mit Mädels in hautengen Gymnastik-Anzügen. Ansonsten kommen ganz viel Klopapier, Winkekatzen und magische Zersägetricks zum Einsatz. Passt also bitte auf, dass ihr vor lauter Reizüberflutung nicht den Song überhört!

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Two Door Cinema Club - Talk (Official Video) | Bild: Two Door Cinema Club (via YouTube)

Two Door Cinema Club - Talk (Official Video)

Angela Aux – Killer Kid

Der Münchner Florian Kreier hat einen unerschöpflichen Output, der dazu führt, dass ihm bloß eine künstlerische Persönlichkeit einfach nicht ausreicht. Deshalb hat er sich gleich drei zugelegt. Wenn er nicht gerade als Florian Kreier Musik für Filme schreibt, nennt er sich als Dichter und Autor Heiner Hendrix. Und dann zieht er sich hin und wieder seine Langhaar-Perücke auf, nennt sich Angela Aux und produziert wunderschön atmosphärische Freak-Folk-Songs. Eine Meisterleistung, das alles unter einen Hut (oder eine Perücke?!) zu bringen. Im Song "Killer Kid" merkt man aber zum Glück nichts von der umtriebigen Unruhe. Ihr könnt euch also vollkommen stressfrei zurücklehnen und der Musik von Angela Aux lauschen.

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Angela Aux - Killer Kid | Bild: Trikont Unsere Stimme (via YouTube)

Angela Aux - Killer Kid

Suzi Wu – Hungry

Das ist schon eine ziemliche Traumkarriere: Zuerst saß Suzi Wu allein vor ihrem Laptop und hat im stillen Kämmerchen Beats gebaut. Zwei EPs später hat sie Vertrag beim legendären Label Def Jam Records, außerdem kümmert sich jetzt auch noch Mike Dean persönlich um den Sound ihrer Tracks. Genau, das ist der Typ, der bereits als Komponist, Toningenieur und Produzent für 2Chainz, Kendrick Lamar, Kanye West, Travis Scott und und und und und gearbeitet hat. Ganze zwei Jahre hat Suzi Wu übrigens für all das gebraucht. Irgendwie sollte das alles wohl so kommen.

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Hungry | Bild: Suzi Wu - Topic (via YouTube)

Hungry

Sendung: Freundeskreis, 01.04.2019 - ab 10.00 Uhr