Tracks der Woche #14/18 Juse Ju & Danger Dan, Máni Orrason, Odd Couple, Diplo feat. Lil Yachty & Santigold, Flyte

Die Tracks der Woche kommen dieses Mal mit einer großen Ladung Urlaubsvibes, einem ungesunden Maß an Verschwörungstheorien, dem Traum vom reich sein und düsteren Mordvisionen daher.

Von: Niklas Gramann

Stand: 03.04.2018 | Archiv

Tracks der Woche 14/18 | Bild: BR

Juse Ju – Propaganda feat. Danger Dan

Juse Ju liefert mit "Propaganda" die ironische Hymne für alle Verschwörungstheoretiker. Zusammen mit Danger Dan von der Antilopen Gang rappt er über Lügenpresse, Meinungsfreiheit und nimmt gnadenlose Selbstüberschätzung und Ignoranz auf die Schippe. Für den treibenden Brassbeat ist niemand geringeres als die China-Berlin-Connection von C.O.W. verantwortlich. Der Bass bringt den Verschwörungstheoretiker-Vibe bestens rüber und lässt glücklicherweise spätestens beim Refrain den ganzen Körper mitgehen. Der Song ist nicht die erste Zusammenarbeit von Juse Ju und der Antilopen Gang, bereits 2014  brachte Fatoni die vier schon mal für seinen Track "Vorurteile Pt.2" zusammen. "Propaganda" ist bereits die vierte Auskopplung aus Juse Jus neuem Studioalbum "Shibuya Crossing", das seit dem 16. März draußen ist.

Máni Orrason – You´re Acting like a Fool

Irgendwo in Spanien ziellos eine Straße lang laufen, eine Flasche Wein in der Hand, die Sonne brennt und sich fragen, was man eigentlich im Leben gerade so tut. Klingt gut? Dann werdet ihr Mani Orrason Musikvideo zu "You´re Acting like a Fool" lieben. Der Song liefert den perfekten Soundtrack für warme Sommertage, die man etwas melancholischer verbringen will. Denn die Summer Vibes von "You're Acting like a fool" bringen einen zwangsläufig zum träumen und nachdenken. Der Isländische Singer-Songwriter ist gerade mal 20 Jahre alt, hat aber in seinem Heimatland bereits mit 16 den Durchbruch geschafft. Seit dem 23. März ist sein zweites Album "I woke up waiting" draußen und macht die Sehnsucht nach gutem Wetter in Deutschland noch größer.

Odd Couple – Yada Yada

"Odd Couple“ sind jetzt offiziell ein Trio, bleiben sich mit dem Titeltrack zum neuen Album "Yada Yada" aber weiterhin treu. Sprich: Eigenartiger Text, verrücktes Video. Der wunderbar weirde Song erinnert ein bisschen an eine Mischung aus The Black Keys und Falco, im Video rennt Wilson Gonzales Ochsenknecht wie ein Wildgewordener mit einer Kettensäge über dem Kopf durch den Wald und massakriert eine lebensgroße, sprechende Puppe im Rollstuhl. Das Blut spritzt, Wilson raucht, die Puppe lebt wieder – und zersägt Ochsenknecht. Dazu klingen Worte wie "Hol das Gehirn aus dem Karton – es lag schon gestern drin". Das Video schließt mit der Message "I need Money, not Boys". Ganz schön weird, sollte man aber auf jeden Fall gehört und gesehen haben.

Diplo – Worry no more feat. Lil Yachty & Santigold

Dass Diplo Tracks mit den ganz großen Stars macht, ist ungefähr so überraschend wie Salami auf einer Pizza. Der amerikanische DJ und Producer hat schon mit Größen wie Madonna, Justin Bieber, Gwen Stefanie oder Snoop Dogg zusammen gearbeitet. Die Kollaboration mit Lil Yachty war aber alles andere als geplant: Die beiden sind nach einer Show in Toronto noch ein bisschen rumgehangen, haben Pizza bestellt und ein wenig gefreestylt. Ein paar Monate später ist Diplo dann nochmal über die Aufnahmen gestolpert und hat daraus spontan einen Track gebastelt. Schnell noch Santigold eingeladen und fertig ist der neue Hit. Statt Villa und dicke Karren, wie der Titel "Worry No More" erwarten lassen würde, gibt’s im Video Yachty und Santi als Bäckereihilfskräfte zu sehen. Lasst das Mehl regnen!

Flyte – Victoria Falls

Das erste, was einem an "Victoria Falls" auffällt, ist die wunderbare Leichtigkeit, die den Song umgibt. Der mehrstimmige Refrain und die eingängige Melodie gehen sofort ins Ohr und lassen einen zwangsläufig an warme Sommerabende denken – inklusive Party am Baggersee. Der Song ist zugegebenermaßen schon ein wenig älter, er befindet sich nämlich auf dem Debütalbum von Flyte namens "The Loved Ones", das schon letztes Jahr raus gekommen ist – so richtig bekannt wurde er aber erst durch die Performance der vier Jungs aus London auf dem SXSW Festival in Austin, Texas. Und wer es da schafft, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, dem steht meistens eine große Karriere bevor. Wir hoffen dann auch auf Konzerttermine in Deutschland, die sind nämlich bisher nicht geplant.

Sendung: Freundeskreis, 03. April 2018 - ab 10.00 Uhr