Jetzt The Rhythm Hatchie

Info Harriette Pilbeam aka Hatchie liebt Popmusik. Ein Popstar wollte sie allerdings nie sein. Die Australierin könnte das jetzt trotzdem werden. Der verträumte Shoegaze-Indie-Vibe von “The Rhythm” (2022) ist mehr als catchy!


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Vorgestellt // Patrick Wolf Popstar für eine bessere Welt

10 Jahre Patrick Wolf - ein Grund zu feiern. Der extravagante Songwriter und begnadete Posen-Magier begeht sein künstlerisches Jubiläum mit Neuinterpretationen seiner besten Songs. Live in München und dank on3 ganz kostenlos!

Von: Michael Wopperer

Stand: 20.08.2012 | Archiv

Patrick Wolf | Bild: Universal

Patrick Wolf hat eine Macke. So viel ist sicher. Wer so exaltiert, selbstverliebt und selbstverschwenderisch agiert wie der britische Singer/Songwriter/Popstar, muss einen an der Waffel haben. Das lässt Patrick Wolf immer ein bisschen seltsam erscheinen. Und immer ein bisschen interessanter als all seine Zeitgenossen.

Patrick Wolf hat inzwischen fünf Platten veröffentlicht, die die Grenzen von Avantgarde und Mainstream, von Experiment und Kitsch ausgelotet haben. Spätestens das Album "Lupercalia" hat 2011 klar gemacht, wie ernst es Patrick Wolf mit seiner Variante des Pop ist. Das ist der Pop des Pathos und der Theatralik, einer Musik der großen Gesten, die bis ins Innerste rührt und das Äußerste aufbietet, um zu überwältigen, aufzuwühlen und zu bewegen. In einer besseren Welt wäre Patrick Wolf der größte Popstar des Planeten. Dass er das selbst genauso sieht, verheimlicht er kein bisschen: "Es ist nicht mein Problem, dass der Rest der Welt so langweilig ist", sagte er vor Jahren in einem Interview mit on3 und war fast ein bisschen sauer, dass er das erst selber klarstellen muss.

Intime Essenz eines irren Jahrzehnts

2012 feiert Patrick Wolf sein zehnjähriges Jubiläum als Musikschaffender. Er begeht diesen Anlass, wie es seinem Selbstbewusstsein entspricht: Mit einem Doppelalbum, das Neuaufnahmen von Songs aus seinem kompletten Repertoire beinhaltet. "Sundark & Riverlight" wurde in Peter Gabriels Real-World-Studios aufgenommen, mit Bosendorfer-Piano, Bodhrán-Trommeln, Hackbrett und Fagott. Ein Akustik-Album, strikt analog aufgenommen - die Essenz seines Jahrzehnts, mit einem Patrick Wolf, so intim, wie man ihn noch nie erlebt hat.

"Meine Songs haben ein Eigenleben entwickelt", sagt Patrick Wolf zur "Sundark & Riverlight"-Retrospektive, "ich will herausfinden, was aus ihnen geworden ist, nachdem sie zehn Jahre um die Welt gereist sind."

Wenn einer so eine Nabelschau darf, dann dieser Patrick Wolf, der uns schon immer so unverstellt teilhaben lässt an seinem Schaffen und Fühlen. Denn welche kreativen Pirouetten und Volten dieses Enfant terrible des Pop auch vollführt - er lässt uns immer direkt ran an seinen Irrsinn und sein übervolles Herz.


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