Jetzt Night Time Superorganism

Info Das Oktett Superorganism aus dem US-Bundesstaat Maine haut einen superweirden und trotzdem catchy Elektropop-Track nach dem anderen heraus. Und Frank Ocean und Vampire Weekends Ezra Koenig sind schon von Anfang an Hardcorefans.

12:10 Uhr Küssen 01099


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Vorgestellt // Kopfsport Emotional, geradeaus und so gut wie früher

"Hart aber Herzlich" war in den 80ern mal eine Fernsehserie mit viel Action. 2009 steht das Ganze für Rap aus Augsburg. So heißt nämlich das Album der HipHop-Crew Kopfsport.

Stand: 02.05.2009 | Archiv

HipHop aus Augsburg: Kopfsport | Bild: PR Kopfsport

Wann wird eigentlich die neue Schule zur alten? Und wann ist etwas Oldschool? Fragen, die man sich beim Hören des Debütalbums der Band Kopfsport aus Augsburg durchaus stellen darf. Deren Beats kommen nicht aus dem Synthie, sondern basieren auf Funk- und Soul-Samples. Die Texte sind durchdacht und ganz weit weg vom Großstadt-Gangstertum. Eine Mischung, die zumindest im Deutsch-Rap der letzten Jahren nicht so populär war.

Der Stil von Kopfsport erinnert ein bisschen an den deutschen Rap, wie er Ende der Neunziger populär war. Elegante Wortjonglage, geradeaus und schnörkellos. Und vor allem: Ohne den großen Abriss über das raue Leben in deutschen Großstädten, zwischen Dönerbude und Bolzplatz. Stattdessen darf es bei den drei Augsburgern durchaus mal etwas emotionaler werden. Und in diesen Momenten hat die Band ordentlich Pop-Appeal. Man fühlt sich an Bands wie "Die Firma" erinnert, was nicht unbedingt die schlechteste Referenz ist.

Der Kopf nickt und denkt nach

Damit kein falscher Eindruck entsteht: Altbacken sind Kopfsport trotz ihres Neunziger-Sounds nicht. Die Augsburger klingen nur anders, anders als das, was momentan aus der deutschen Rapszene zu hören ist. Die Band aus Schwaben macht eben HipHop, der sich auf alte Werte besinnt: Beats mit Kopfnickergarantie und Texte, über die man oft zwei Mal nachdenken muss.

Mit ihrem Debütalbum "Hart Aber Herzlich" erfinden Kopfsport zwar den Rap nicht neu, liefern aber ein mehr als solides Album, das frisch und traditionell zugleich klingt. Ob man das nun letztlich Oldschool nennt oder "the next big thing", ist erstens Geschmackssache und zweitens egal.


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